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Historischer Einsatz für eine offene Kirche

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Die Geschichte des Dominikaner- oder Predigerordens begann in einer Epoche der kirchlichen Intoleranz. Das Wirken der Dominikaner in Südamerika später zeigt einen anderen Weg, wie das Freiburger Forum Weltkirche an der Universität Freiburg kürzlich festgestellt hat. Es beschäftigte sich mit «Mission und interreligiösem Dialog in der Dominikanertradition». Die Tagung begann mit der Frage, wie der Orden sich im Mittelalter gegenüber den Muslimen und Juden positionierte.

Die Dominikaner hatten eine führende Rolle bei der katholischen Inquisition inne, die durch blutige Prozesse gezeichnet war. Die frühe Neuzeit, also die Zeit der Entdeckung und Eroberungen in Amerika und die damit verbundene Evangelisation der Neuen Welt, bedeutete einen Höhepunkt in der Missionsgeschichte des Predigerordens.

Friedliche Evangelisation

Mariano Delgado, Professor für Kirchengeschichte in Freiburg, verwies auf das Beispiel, das vor allem die Dominikaner Antonio de Montesinos und Bartolomé de Las Casas gegeben haben: Sie prangerten die Unterdrückung der Indios durch die spanischen Eroberer an und reagierten mit einem «prophetischen Christentum». Sie orientierten sich an der biblisch-prophetischen Tradition und massregelten die eigenen Landsleute von der Kanzel aus. Dieses prophetische Wirken in der Amerika-Mission war ein wichtiges Thema an der Tagung. Die Dominikaner sprachen sich wiederholt für eine friedliche Evangelisation aus. Sie bemühten sich, einen positiven Zugang zu den indianischen Religionen zu finden, so Delgado. De Las Casas setzte sich dafür ein, dass die Religionen der Indios nicht aus einer dämonisierenden Warte aus betrachtet und nicht als Ergebnis einer teuflischen Täuschung angesehen wurden, sondern als redliches Verlangen nach dem wahren Gott.

Folge des zweiten Vatikanums

Die Einleitung ermöglichte eine Annäherung an das aktuelle Christentum in der Welt. Die Dominikaner würden heute eine Haltung des Zeugnisses und des geduldigen Wartens vertreten. Das wurde an der Tagung deutlich. Charles Morerod, Bischof des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg und Dominikaner, würdigte das Positive in anderen Religionen. Er nahm damit die Botschaft der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen auf. Der Bischof bezeichnete die christliche Botschaft als eine gute Botschaft «für alle». Man werde nicht als Christ geboren und nehme bewusst den christlichen Glauben an. Es gehe nicht an, seinen Glauben jemandem aufzuzwingen, der diesen nicht annehmen wolle.

Das Fazit der Tagung könnte laut Delgado lauten: Heute müssten sich die Religionen auf das Hören einlassen und wahrnehmen, was der andere sagt. Hören bedeute aber auch, die Mentalität zu berücksichtigen. Das «Freiburger Forum Weltkirche» steht in der Tradition der «Freiburger Wochen für Weltkirche», die bis 1973 stattfanden. Das Forum beschäftigt sich mit Fragen der Weltkirche, der Globalisierung, der Mission und der Religionsbegegnung.

kath.ch

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