Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Historischer formeller Akt»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Es ist zwar ein historischer Entscheid, aber gleichzeitig auch nur ein formeller Akt», fasst die Schulvorsteherin von Courtepin, Mirjam Biçer, die Auflösung der Freien Öffentlichen Schule Courtepin (FOS) zusammen. Kürzlich beschlossen die Delegierten der Trägergemeinden–Courtepin/Courtaman, Wallenried und Bärfischen–diesen Schritt, diese Woche wurden die Eltern informiert: Die zwei Kindergarten- und vier Primarklassen mit 110 Kindern werden ab nächstem Schuljahr in den Schulkreis Courtepin integriert. Gestern erhielt die Schulkommission der FOS die Bestätigung der Erziehungsdirektion.

Es gebe dafür vor allem zwei Gründe, sagt Biçer. Einerseits entspreche der Schulkreis der FOS Courtepin mit den sechs Klassen nicht den Vorgaben des neuen Schulgesetzes, nachdem ein Schulkreis mindestens acht Klassen umfassen muss. Andererseits sei der Schritt eine Folge der Fusion von Courtepin mit den drei Gemeinden Wallenried, Bärfischen und Villarepos. Laut der Fusionsvereinbarung versteht sich die neue Gemeinde Courtepin als offiziell zweisprachig. Dazu gehört, dass sie sich verpflichtet, sowohl französisch- wie auch deutschsprachige Klassen zu führen. «Wir suchten eine Lösung, wie wir den Unterricht in deutscher Sprache auch in Zukunft garantieren können», sagt Biçer. Darüber spreche man in Courtepin schon länger, doch erst die Vereinbarung habe die Bedenken der deutschsprachigen Minderheit auffangen können. Diese habe gefürchtet, der deutschsprachige Unterricht könnte dem Spardruck zum Opfer fallen. Der Schulkreis sei bereits vollständig ins Gemeindebudget integriert.

 Eine Frage der Konfession

Die FOS Courtepin ist ein Ausfluss der Reformation im früher rein katholischen Oberen Seebezirk. Nach Gewährung der Niederlassungsfreiheit kamen deutschsprachige Reformierte in die Region und wollten für ihre Kinder einen eigenen Unterricht haben–deutschsprachig und nicht katholisch geprägt. Die FOS wurde 1860 gegründet, finanziert von den Eltern, der Kirchgemeinde Cordast und dem reformierten Hilfsverein Bern. Lange waren die beiden Schulen in zwei Gebäuden untergebracht. Ein Gemeindeverband übernahm 1975 die Trägerschaft der FOS. 2012 wurde ein neues gemeinsames Schulgebäude eröffnet.

«Deshalb ist der Schritt–so historisch dass er auch aussehen mag–eigentlich nur formeller Natur.» Es werde sich am Schulalltag so gut wie nichts ändern, so Biçer. Die einzige noch offene Frage sei der Status eines deutschsprachigen Schulleiters. «Klar ist: Eine Person kann nicht zwei Schulteams mit zwei verschiedenen Lehrplänen führen.»

Der Präsident der Schulkommission der FOS Courtepin, Michel Spicher, begrüsst die Integration in den gemeinsamen Schulkreis: «Wir haben nun eine schriftliche Garantie für den deutschsprachigen Unterricht; früher war das nicht so klar geregelt.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema