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Hochspannungsdebatte ist für angehende Ingenieure zu polemisch

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Autor: Hannes Währer

Die Debatte um die geplante Hochspannungsleitung Galmiz-Yverdon bietet Hubert Sauvain, Dozent für Elektrische Energie und Spezialist für Hochspannung an der Hochschule für Technik und Architektur (HTA) in Freiburg, vor allem eines: Prüfungsstoff. Im Gespräch zeigt sich jedoch, dass die Diskussion um die Hochspannungsleitung auch als Ärgernis empfunden wird.

Abgänger sind gefragt

Einerseits gehen die jährlich rund 20 Abgänger des Lehrgangs Elektroingenieur auf dem Arbeitsmarkt weg wie warme Semmeln; die HTA Freiburg arbeitet eng mit der ETH Zürich zusammen und gilt als eine der führenden Hochschulen auf ihrem Gebiet. Andererseits ist das Thema Hochspannung in den Medien des Kantons Freiburg fast ausschliesslich negativ präsent.

Freileitung macht Sinn

Beim Rundgang durch das Labor erklären die Studenten Raphael Pauchard, Fabrice Thiébaud und Patrick Noth die Vor- und Nachteile von erdverlegten Hochspannungsleitungen. Beispielsweise, dass die eventuell gesundheitsschädigenden magnetischen Felder dadurch nicht massiv verringert werden.

Sie zeigen auf, welche Schwierigkeiten beim Bau und Unterhalt von Kabeln oder gasisolierten Leitungen bestehen und demonstrieren den gigantischen Umfang der Transformatorenstationen, die bei einer Gleichstromleitung notwendig sind. Das Fazit: Eine Freileitung zwischen Yverdon und Galmiz macht Sinn. Zwar sagt Thiébaud: «Ich möchte auch nicht unter einer Starkstromleitung wohnen.» Aber er meint dennoch: «Der Strombedarf wird immer höher. Gleichzeitig veralten die bestehenden Anlagen, also muss man die beste technische Variante wählen.» Noth erklärt: «Dem Volk fehlt das technische Wissen über Hochspannung.» Es brauche mehr Fachleute, die den Zusammenhang zwischen steigendem Konsum, der Westschweizer Lücke im Hochspannungsnetz und den Anforderungen der Wirtschaft aufzeigen könnten. Und nach der Simulation eines Blackouts ergänzt Pauchard: «Die geplante Linie ist die zuverlässigste Variante.»

Auch das Thema der in der Schweiz im internationalen Vergleich bis hundertfach höheren Grenzwerte bei den magnetischen Feldern wird diskutiert. «Die Erhöhung hat auch emotionale Gründe, wissenschaftlich gibt es keine schlüssige Ursache dafür beziehungsweise dagegen», so Sauvain.

Keine neutrale Position

Weder die Studenten noch ihr Dozent geben vor, eine neutrale Position einzunehmen. Der Maschinenpark des Hochspannungslabors ist von Unternehmen wie Groupe E oder Energie Ouest Suisse für Semesterarbeiten gesponsert. Nach einer Lösung gefragt, die den Ansprüchen von Endverbrauchern, Energieproduzenten und den von der Hochspannungslinie Betroffenen genügt, sagt Noth: «Konsumenten sollten den Verbrauch reduzieren und die Energiekonzerne die Systeme optimieren.»

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