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Hochwassergefahr soll gebannt werden

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Hochwassergefahr soll gebannt werden

In regelmässigen Abständen treten im Einzugsgebiet der Taverna Hochwasser auf

Das Mühletal und Flamatt sollen vor Hochwassern geschützt werden. Die Gemeindeversammlung von Wünnewil-Flamatt wird morgen Abend über einen Planungskredit von 80 000 Franken für Gewässerverbauungen an der Taverna entscheiden.

Von ANTON JUNGO

Man traut es der Taverna kaum zu. Während Jahren mäandert sie ruhig zwischen der Burghohle bei Schmitten und der Einmündung in Flamatt dahin. Doch von Zeit zu Zeit – man spricht von einem 30-Jahr-Rhythmus – tritt ein ganz anderer Charakterzug zum Vorschein. 1958 war bei einem Hochwasser in Mühletal ein Todesopfer zu beklagen. Am 4. Juli 1985 hat die Taverna im Mühletal und im Dorf Flamatt grossen Sachschaden angerichtet. Die Häuser standen teils bis zum ersten Stockwerk unter Wasser.

Schäden von mehreren
Millionen Franken

Gemäss Verwaltungsbericht der Kantonalen Gebäudeversicherung (KGV) waren vom Unwetter des 4. Juli in Flamatt, Mühlethal sowie in der Gegend von St. Antoni, Heitenried und Überstorf 246 Gebäude betroffen. Die KGV hat damals Schäden im Betrag von zwei Millionen Franken übernommen. Dazu kamen die Entschädigungen der privaten Versicherer und die nicht versicherbaren Schäden an Bachläufen, Wäldern, Kulturland, Strassen, Brücken usw.

Projekt scheiterte an den Kosten

«Nach 1985 waren sich alle verantwortlichen Stellen einig: Solche Katastrophen müssen nach Möglichkeit verhindert werden», hält der Gemeinderat von Wünnewil-Flamatt in der Botschaft zur morgigen Gemeinde-
versammlung fest. Tatsächlich war damals in Zusammenarbeit mit Bund und Kanton ein Hochwasserkonzept ausgearbeitet worden. Kernstück des Projekts war ein Entlastungsstollen, welcher die Wasser der Taverna aus dem Raum Chrumatt direkt nach Sensebrück in die Sense hätte leiten sollen. Die Kosten dieses Projekts, verbunden mit ergänzenden Massnahmen entlang des Bachbetts, waren auf rund zwölf Millionen Franken geschätzt worden.

Auf Grund der hohen Kosten und der Tatsache, dass mit diesen Verbauungen vermutlich neue Probleme geschaffen werden, wurde das Projekt auf Eis gelegt. Wie Vizeammann Anton Jenny, verantwortlicher Gemeinderat für Bau- und Raumplanung, betont, war aber für die Gemeinde nach der Katastrophe von 1985 nichts mehr wie vorher.

So werden jetzt zweimal jährlich gemäss einem Pflichtenheft entlang der Taverna Kontrollgänge durchgeführt und mögliche Gefahrenherde eliminiert. Das genüge aber nicht, ist er überzeugt und hält fest, dass der Gemeinderat die Verantwortung nicht übernehmen möchte, wenn wieder einmal eine Katastrophe eintritt.

1997 wurde deshalb nach Vorgaben des Bundes und in Zusammenarbeit mit dem Kanton eine neue Studie ausgearbeitet. Wie der Gemeinderat festhält, wurde diese Studie zu 97 Prozent von Bund und Kanton subventioniert.

Wasser zurückhalten und
dosiert abfliessen lassen

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass das Wasser möglichst im Niederschlagsgebiet zurückgehalten und dann dosiert abgeleitet werden sollte. Gemäss Anton Jenny wurden verschiedene Varianten geprüft. Die Projekt-Variante mit dem wahrscheinlich grössten Wirkungsgrad sieht am Mittellauf der Taverna (im Burggraben) und des Muhrenbaches (im Schürgraben) den Bau je eines Regenwasserrückhaltebeckens vor.

Entlang des Bachlaufes sollen zudem mit baulichen Massnahmen die Gebäude vor Überflutung geschützt werden. In einer Gefahrenkarte sind die gefährdeten Stellen und die entsprechenden Massnahmen aufgezeichnet. Als Knacknuss dürfte sich dabei vor allem die Gegend vom Tunnel Chrummatt bis nach der Mühle Flamatt erweisen. Für diesen Streckenabschnitt gibt es verschiedene Varianten-Vorschläge. Die eine Variante sieht den Neubau der Brücke auf der Kantonalstrasse vor, um den Durchlauf zu verbessern. Eine andere sieht unmittelbar nach dem Chrummatt-Tunnel einen neuen Durchlauf vor, um der Taverna einen neuen Lauf zu geben.

Kosten werden aufgeteilt

Die Kosten für das neue Hochwasserkonzept werden auf 4,7 Millionen Franken geschätzt. Vom Bund sind 40 und vom Kanton 27 Prozent Subventionen zu erwarten. Die restlichen Kosten (33 Prozent oder 1,58 Mio. Franken) werden auf die Anstössergemeinden sowie auf das kantonale Tiefbauamt aufgeteilt. Der entsprechende Kostenverteiler ist von den betroffenen Gemeinden schon 1989 und wiederum 2002 genehmigt worden. Der Anteil der Gemeinde Wünnewil-Flamatt beläuft sich gemäss dieser Berechnung auf rund 78 Prozent der Restkosten oder 1,23 Millionen Franken.

Am Freitag abend geht es vorläufig aber nur um die Genehmigung eines Planungskredits von 80 000 Franken, damit ein definitives Projekt in Auftrag gegeben werden kann. In mehreren Etappen sollen dann ab 2005 die verschiedenen Schutzmassnahmen ausgeführt werden.

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