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«Hoffnungslose Fälle gibt es nicht!»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein junger Mann steht am Werkpult und nimmt einen schwarzen Papierbogen zur Hand. Auf dem elegant-schlichten Material prangt das Logo eines namhaften Modehauses. Die weisse Unterseite bestreicht er mit Leim, bevor er verstärkende Kartonstücke darauf klebt und sie mittels einer Rolle festdrückt. Ein Fliessband befördert die entstehende Verpackung zu drei Kolleginnen, welche die überlappenden Seiten präzis falzen.

 «Letztes Auffangbecken»

Wir befinden uns beim Verpackungshersteller Cafag in Freiburg, und die Arbeitenden sind Jugendliche bzw. junge Erwachsene ohne Lehr- oder Arbeitsstelle. Sie nehmen an einem Atelier des Programms «tri-care jobs» teil und gehören damit zu einer Gruppe von aktuell 26 Partizipanten. Hinter dem Programm steht die Gifferser Stiftung deStarts.

Deren Präsident Beat Fasnacht macht auf den ernüchternden Parcours aufmerksam, welchen die jungen Leute hinter sich haben: «Viele haben 120 bis 200 Bewerbungen geschrieben und nur Absagen kassiert.» Zudem hätten sie alle schon arbeitsmarktliche Massnahmen wie das Motivationssemester oder eine Vorberufsbildung absolviert und seien nach der 120-tägigen Bezugsdauer von Arbeitslosengeldern ausgesteuert worden. «Wir bilden nach den konventionellen Arbeitsmarktmassnahmen das letzte Auffangbecken», macht Fasnacht deutlich.

Die Lernziele des Programms sind laut dem Initiator die konstruktive Zusammenarbeit im Team, das Befolgen von Anweisungen, das Üben der Konfliktbewältigung und schliesslich die Erlangung einer soliden Arbeitsmotivation. «All dies ist in einer Lehre essenziell wichtig», erklärt Fasnacht. «tri-care jobs» stelle also gewissermassen deren Vorstufe dar.

Vom Kanton unterstützt

Die 16- bis 24-jährigen Teilnehmer arbeiten vier Tage pro Woche in Ateliers. Neben dem Kartonage-Atelier bei der Cafag bietet das Programm weitere bei der Baumschule Aebi-Kaderli und der Guglera AG an. Zusätzliche Arbeitsmöglichkeiten sind in Planung.

Am fünften Tag verfassen und versenden die jungen Erwerbslosen Bewerbungsschreiben, können ein vom Kanton finanziertes Jobcoaching in Anspruch nehmen und treiben Sport. Der Kanton ist zudem insofern involviert, als dass er die Zuweisung der Kandidaten ans Programm übernimmt und dessen Abrechnungen kontrolliert.

Die Tatsache, dass die Teilnehmer Produkte herstellen, welche auf dem freien Markt vertrieben werden, sieht Beat Fasnacht als Trumpf des Programms an: «Es handelt sich dabei nicht um repetitive Werkstattarbeit.» Der betreuende Sozialpädagoge Heinz Bucher spricht die grosse Umgewöhnung an, welche den jungen Leuten nach dem Schulbesuch oder einer zu Hause verbrachten Zeit der Untätigkeit abverlangt werde. Bei den Korrekturen müsse er verschieden ansetzen: «Manche arbeiten schnell und ungenau, andere minutiös, aber dafür langsam.»

Kooperation mit Firmen

Damit sich die Teilnehmer auf die Produktion konzentrieren können, ist «tri-care jobs» davon abhängig, dass die involvierten Firmen den vorangehenden Schritt der Forschung und Entwicklung und den Verkauf des Endprodukts übernehmen. «Für diese Flexibilität und ihr Engagement sind wir den Firmen sehr dankbar», sagt Beat Fasnacht. Die konkrete Wirkung von «tri-care jobs» lässt der Sozialunternehmer laufend mittels der Methode des «Social Return on Investment» prüfen.

Fasnacht, welcher für sein Programm Ende Juli mit einer Auszeichnung der «Social Entrepreneurship Foundation» geehrt wurde (die FN berichteten), ist sich sicher, dass die Teilnahme allen mit der Grundeinstellung, etwas in ihrem Leben ändern zu wollen, helfen kann und bringt sein Engagement folgendermassen auf den Punkt: «Ich will jungen Menschen in Schwierigkeiten Mut machen, denn hoffnungslose Fälle gibt es nicht!»

Weitere Informationen:Tel. 026 418 93 93 oder Mail an david.sonnenwald@destarts.ch.

Die Finanzierung: Stückpreise decken Kosten ab

D as seit Mai 2011 bestehende Programm «tri-care jobs» finanziert sich im operationellen Bereich ausschliesslich durch die Stückpreise, welche die beteiligten Unternehmen der Stiftung deStarts für die in den Ateliers gefertigten Produkte überweisen. Damit bezahlt deStarts den Programmteilnehmern monatlich einen Lohn in der Höhe von 500 Franken und weitere Leistungen von bis zu 700 Franken. Spenden wie diejenige über 200 000 Franken, welche die UBS der Stiftung im April zukommen liess (die FN berichteten), werden in den Programmausbau investiert. cz

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