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«Einen solchen Brennholz-Boom habe ich noch nie erlebt» 

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Alt-Grossrat und Waldbesitzer Fritz Burkhalter hat während vieler Jahre das Geschick der kantonalen Waldbesitzervereinigung geprägt. Eine Boom-Situation wie aktuell im Holzbereich macht selbst ihn sprachlos.

17 Jahre im Vorstand von Wald Freiburg, davon sieben als Präsident: Fritz Burkhalter aus Alterswil ist zwischen Bäumen und Hölzern in seinem Element. Er hat die Höhen und Tiefen der Waldwirtschaft erlebt – und dieses Jahr auch den Boom von Holz als nachwachsender und grüner Energieträger in der Krise. Für seine Bemühungen erhielt er den Waldpreis von Wald Freiburg, der Dachorganisation der privaten und öffentlichen Waldbesitzer. Die FN nahmen die Ehrung zum Anlass, um mit ihm über Holz zu sprechen. 

Fritz Burkhalter, Sie sind im Mai als Präsident von Wald Freiburg zurückgetreten. Kurz vor Ende Ihrer Amtszeit brach die Energiekrise aus, die Nachfrage nach Holz als Baumaterial und Energieträger stieg enorm. Wie haben Sie das erlebt?

Die Bedeutung von Energieholz ist massiv gestiegen. Ich bin froh, konnten wir vor meinem Rücktritt noch Energieverträge mit Groupe E abschliessen. Diese Verträge garantieren Groupe E die Holzversorgung für ihre etwa 40 Fernwärmenetze und sichern den Waldbesitzern einen festen Preis. Es zeichnete sich schon während der Verhandlungen ab, dass der Run auf Holz und die Nachfrage zunehmen. Es ist nun tatsächlich so, dass wir für weitere Wärmeverbundprojekte langsam aufpassen müssen, dass wir den Bedarf aus unseren Wäldern noch decken können. Es wäre gravierend, wenn neue Anlagen in Betrieb genommen würden und wir sie nicht beliefern könnten. Denn dann müssten wir das Holz von irgendwoher einführen. Das wäre nicht in unserem Sinn und keineswegs ökologisch.

Die Energiekrise trifft auch Private. Wie spürt das die Holzbranche?

Wir haben gemerkt, dass die Nachfrage auch bei den privaten Cheminée- oder Schwedenofenbesitzern stark zugenommen hat. Ich handle ja auch selber mit Brennholz. Ich habe bisher noch nie so früh Bestellungen gehabt wie dieses Jahr. Die ersten sind schon im Sommer eingegangen. Das habe ich noch nie erlebt.

Wie gross ist unter diesen Umständen die Gefahr einer Übernutzung?

Da habe ich keine Angst. Der Wald wird ja nachhaltig und nur mit Schlagbewilligung von den Förstern bewirtschaftet. Der Waldbesitzer kann nicht einfach nach Gutdünken holzen. Die Obrigkeit hat das im Griff. 

Der Preis für Holz ist mit der Nachfrage enorm gestiegen. Wie wirkt sich das konkret aus?

Ich bin überzeugt: Holz hat Zukunft. Durch steigende Preise wird es möglich, auch in den Randgebieten vermehrt Holz zu nutzen und auch dort im steilen, voralpinen Gelände zu arbeiten, wo man schlecht hinkommt. Nun können wir auch wirtschaftlich Seilkrananlagen für den Holzschlag einsetzen.

Die Nachfrage nach der Ressource Holz ist gut, aber wie steht es mit dem Wald heute in der Klimakrise aus?

Dem Wald geht es recht gut. Aber wir hatten erneut einen trockenen Sommer. Das hat dem Wald zugesetzt. Obschon es jetzt ein wenig geregnet hat. Das Klima macht dem Wald zu schaffen. Die Fichten und die Nadelbäume haben immer mehr Mühe. Als Gegenmassnahme reagieren die Waldbesitzer mit der Anpflanzung von Mischwald und anderen Baumarten. Wald Freiburg unterstützt sie dabei. Wir geben zum Beispiel Privateigentümern ganz gezielt Ratschläge, wie die Wiederaufforstung und Naturverjüngung geschehen soll.

Wie wirkt sich die Klimaerwärmung denn konkret aus?

Es gibt Veränderungen. Trockenheitsresistente Baumarten werden es in tieferen Lagen leichter haben. Die Fichten und Tannen werden sich in höheren Lagen verschieben. Der Wald wird sich dem Klimawandel anpassen und hat den Menschen dazu eigentlich nicht nötig. Doch das dauert länger, und wir verlieren damit den Nutzen am Wald. Sowohl als Erholungsraum und auch als Rohstofflieferant. Totholz und instabile Bäume machen den Waldbesuch zur Gefahr. Wir wissen zudem nicht, mit welchen neuen Krankheiten, Schädlingen oder invasiven Pflanzen wir es in Zukunft zu tun haben. Diese Faktoren sind unberechenbar und wirken sich rasch auf den Wald oder einzelne Baumarten aus.

Die Holzfäller in den Schweizer Wäldern haben alle Hände voll zu tun.
Keystone/a

Zahlen und Fakten

Waldland Schweiz, Waldkanton Freiburg

Die Schweiz weist gemäss Schweizerischer Forststatistik 1,1 Millionen Hektaren Wald auf. Davon liegen rund 42’000 Hektaren im Kanton Freiburg, ein Dreissigstel der nationalen Gesamtfläche. Freiburg zeigt dabei einen im Vergleich deutlich höheren Anteil an produktiver Waldfläche und verhältnismässig viele Eigentümer mit demzufolge kleineren Flächen auf. Aus den Wäldern wurden 2021 schweizweit 5 Millionen Kubikmeter Holz geerntet, etwa zwei Drittel sind Nadel- und ein Drittel Laubholz. 40 Prozent der Ernte waren im vergangenen Jahr Energieholz, das entspricht 2 Millionen Kubikmetern. Aus dem Kanton Freiburg stammten 2021 rund 266’000 Kubikmeter Holz. Davon sind ziemlich genau die Hälfte Energieholz, zum grössten Teil Hackschnitzel. Die geerntete Menge im Kanton war in den letzten 10 Jahren immer etwa ähnlich, 2021 stieg sie deutlich an. fca

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