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Holzereiarbeiten am Ledeu-Wanderweg in Schmitten werfen Fragen auf

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Im Zirkelsgraben mussten mehrere kranke und schwache Bäume gefällt werden. 
Aldo Ellena

Eine FN-Leserin ist erzürnt über den Anblick, der sich ihr im Ledeutal bei Schmitten nach Holzereiarbeiten geboten hat. Förster Daniel Pürro erklärt, warum diese Arbeiten im Zirkelsgraben unbedingt gemacht werden mussten.

FN-Leserin Esther Ott aus Niedermuhren ist am Samstag durch das wildromantische Ledeutal gewandert. «Welchen Schock erlitten wir, als wir die verheerenden Zerstörungen unterhalb von Oberzirkels entdeckten», schreibt sie in einem Leserbrief an die FN. Eine Forstequipe sei am Wüten gewesen, und überall seien dicke Äste gefällt und liegen gelassen worden. «Ein wildes Durcheinander von Stämmen, Ästen, Tannenreisig, morastigen Wegen… Ein schreckliches Bild der Zerstörung.»

Seit Längerem geplant

Nachfragen bei der Gemeinde Schmitten und beim zuständigen Förster ergeben, dass in diesem Gebiet die in den letzten Wochen getätigten Arbeiten für ein grösseres Holzereiprojekt bald zu Ende gehen. «Es sind Arbeiten, die schon seit längerem geplant waren und nun umgesetzt werden», erklärt Daniel Pürro, verantwortlicher Förster für den Privatwald in den Gemeinden Düdingen, Bösingen, Schmitten, Ueberstorf und Wünnewil-Flamatt. 

Die Arbeiten seien aus zwei Gründen notwendig geworden. «Zum einen geht es darum, mehr Licht in diesen Wald mit sehr alten Bäumen zu bringen», erklärt er. Auf diese Weise hätten jüngere Bäume Platz zum Wachsen, und der Wald werde langfristig verjüngt. Jüngere Bäume sind stärker als ältere und vermögen Wind, Wetter und anderen Herausforderungen besser zu trotzen. 

Es geht um Sicherheit

Genau diese Herausforderungen sind der Hauptgrund für die Holzereiarbeiten. Es gehe nicht darum, dort Holz zu produzieren, betont er und entkräftet damit die Vermutung der Leserbriefschreiberin, dass die Natur wegen des Gewinns gnaden- und rücksichtslos zerstört wird. «Es geht um Sicherheit», stellt er klar.

«Die Gemeinden Schmitten und Wünnewil, auf deren Gebiet der beliebte Wanderweg durch das Ledeutal ist, wollten die Situation entschärfen», erklärt Daniel Pürro. Einige Bäume hingen praktisch über dem Wanderweg, und die Gefahr war gross, dass sie eines Tages umkippen. «Sie hätten jederzeit umfallen können», erklärt der Förster. Sie hätten «nur» den Weg versperren oder beschädigen können, sie hätten aber auch Schlimmeres anrichten können, wenn gerade Wanderer unterwegs gewesen wären. 

So sah es vor dem Holzschlag aus: Einige Bäume liefen Gefahr, auf den Wanderweg zu stürzen.
Daniel Pürro/zvg

Von Krankheit geschwächt

Einige der Eschen in diesem Wald leiden an der Baumkrankheit Eschenwelke, die immer mehr Wäldern zu schaffen macht. «Es hatte auch Buchen, Tannen und Fichten, die dürr waren und eine Gefahr darstellten», erklärt Daniel Pürro. Sie hätten unter der Trockenheit der letzten Jahre gelitten und seien durch Stürme zusätzlich geschwächt worden.

Seit sein Vorgänger, Förster Mario Inglin, den Holzschlag gezeichnet hat, präsentiert sich die Situation schon wieder anders. «Es sind weitere Bäume dazugekommen, die gefällt werden müssen. Vor allem Eschen, die damals noch nicht krank aussahen.» Er erzählt auch von ein paar Buchen, die auf einem Felshang oberhalb des Wegs gestanden haben und ihren Halt zu verlieren drohten.

Ein grosser Eingriff

Die Gemeinden und der Forstdienst haben deshalb mit den verschiedenen Privatbesitzern Kontakt aufgenommen. Diese waren mit einem gemeinsamen Holzereiprojekt einverstanden, und der Waldbauverein Sense übernahm für diesen koordinierten Holzschlag die Trägerschaft. «Wir mussten viel Holz rausnehmen, auch grosse Bäume, und beidseits des Weges. Deshalb sieht es nach den Arbeiten ziemlich wüst aus.» Er hat Verständnis, dass dies für einen Laien nicht gerade schön aussieht. Er kann die Leserbriefschreiberin allerdings beruhigen, die befürchtet hatte, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis die Natur sich erholt habe. Daniel Pürro sagt dazu: 

In wenigen Monaten werden kaum mehr Spuren der Arbeiten zu sehen sein. Die Natur erholt sich schnell.»

Daniel Pürro
Förster

Esther Ott hatte sich auch gefragt, ob der Platz noch aufgeräumt werde. «Das hätten das von uns beauftragte Holzereiunternehmen und der Waldbesitzer gemacht, wenn es in den letzten Tagen und Wochen nicht so stark geregnet hätte.» Wenn der Boden zu durchweicht sei, wolle man nicht mit Maschinen rein, die den Boden zusätzlich aufwühlen. Das Unternehmen sei auch nicht mit einem Vollernter am Werk gewesen, wie die FN-Leserin es vermutet hatte. «Es war ein Traktor mit einem Krananhänger.» Sobald es trockener werde, ist geplant, das Holz zu räumen.

Weitere Projekte geplant

Wie Förster Daniel Pürro erklärte, hat er jetzt gerade über 20 Holzereiprojekte allein in seinem Gebiet, dem Privatwald in den Gemeinden Düdingen, Bösingen, Schmitten, Ueberstorf und Wünnewil-Flamatt, am Laufen. Praktisch alles seien Sicherheitsholzschläge, zum Beispiel entlang von Kantonal- und Gemeindestrassen und der SBB-Linie. Im Bereich der Kantonalstrasse Flamatt–Ueberstorf wurden in den vergangenen zwei Wochen 360 Bäume, die eine Gefahr für die Strasse darstellten, gefällt.

Am 22. Februar startet ein weiteres Projekt in der Burghohle (Gemeinde Schmitten) an der Kantonalstrasse, wo etwa 200 Bäume wegen der Sicherheit weichen müssen. Entlang der Taverna sind rund 100 Bäume von der Baumkrankheit Eschenwelke geschwächt oder dürr, einige sind schon umgefallen, andere kurz davor. Das Amt für Natur (zuständig für Feld- und Heckengehölze) sowie das Amt für Umwelt (verantwortlich für Bäche) haben das Fällen in einer ersten Etappe bewilligt, dies vor allem im Bereich eines viel begangenen Fusswegs.

«Zu guter Letzt birgt der Ochsenriedwald unmittelbar neben dem Dorf Schmitten die grösste Herausforderung», sagt Daniel Pürro. Dieser Naherholungswald wird von vielen Menschen zum Sporttreiben oder zur Erholung genutzt. Aus den oben erwähnten Gründen stellen zahlreiche Bäume ein grosses Risiko für diese Waldbesucher dar. All diese Faktoren führen dazu, dass die Sicherheit auf den vielen Wegen stark beeinträchtigt ist. Um diese wieder herzustellen, werden im März etwa 400 Bäume oder 900 Kubikmeter gefällt. «Die Mehrheit der angezeichneten Bäume gehören verschiedenen Privatwaldbesitzern, denen wir sehr dankbar sind, dass wir diese Sicherheitsholzerei ausführen dürfen.» Viele Waldbesucher seien sich dieser grossen Gefahr nicht bewusst. «Sie sehen lediglich die gefällten Bäume.» im




Kommentare (2)

  • 07.02.2021-Ein fast angrenzender Waldbesitzer

    Sorry, aber da muss ich Esther Ott absolut recht geben. Sicherheit ist wichtig, unbestritten. Aber ich lief soeben dort durch. Fazit: Wer so holzt hat keine grosse Ahnung vom Holzen und so darf man einfach nicht ans Werk gehen. Warum holzt man in solchem Gebiet nicht wenn der Boden gefroren ist? Einen dümmeren Zeitpunkt bei völlig durchnässtem ungefrorenen Boden hätte man für diese Arbeiten nicht wählen können. Eine solche Sauerei in einem Naturschutzgebiet habe ich schon lange nicht mehr gesehen. War Daniel Piller wirklich vor Ort und hat die sehr tiefen Fahrspuren wirklich gesehen? Da waren kaum Fachleute am Werk. Man kann kaum noch durchlaufen…

  • 04.02.2021-Wittwer

    Ich bin ab und zu auch auf dem Ledeu Wanderweg unterwegs und bin froh, dass dort die kranken Bäume gefällt wurden, da lag immer wieder ein Baum auf dem Wanderweg! Und wenn einmal etwas passiert wäre, hätte es sicher geheissen „warum wurden diese kranken Bäume nicht schon lange gefällt“!

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