«Erpresserische Parolen», «neuer (SVP-)Politstil», «Regierung und Parlament verhöhnt»: Die holzschnittartigen Parolen im Kommentar von Chefredaktor Marcel Waeber sagen mehr über die persönliche Befindlichkeit des Autors aus, als dass sie einen objektiven Beitrag zur Diskussion leisteten. Die «Konkordanz» muss wieder einmal herhalten, um Unfähigkeit, Inkompetenz und das Laisser-Faire unserer Landesregierung während der letzten 15 Jahre zu rechtfertigen. Man sei «gut gefahren» mit diesem Bundesrat, in der so genannten Konkordanz seien auch die SVP-Vertreter «berechenbar». In der Tat: Dank tumbem Abnicken hat uns dieser Bundesrat konsensuell und in voller Konkordanz inzwischen 135 Mrd. Bundesschulden aufgebrummt. Dieses Defizit ist tatsächlich «berechenbar». Was die «Bringschuld» von BR Blocher betrifft: Im Unterschied zu anderen Magistraten kann er auf einen beachtlichen Leistungsausweis in Wirtschaft, Politik, Militär etc. verweisen und hat somit schon längst bewiesen, dass er «valabel» ist. Weder Ogi noch Schmid brachten auch nur annähernd so viel Erfahrung und Kompetenz in die Regierung ein. Zum Schluss noch dies: Hätten Politiker und Medien die SVP bei ihrem Vorschlag «Volkswahl des Bunderates» unterstützt anstatt diesen als populistisch abzustempeln, hätte der Souverän am 10. Dezember selber über das Schicksal Christoph Blochers befinden können. Im Lichte dieses verhinderten Wahlrechts dem Volk jetzt auch noch zu unterstellen, es hätte Blocher nie gewählt, ist reine Demagogie, die übrigens der haltlosen Argumentation des Kommentars den letzten Rest der Glaubwürdigkeit nimmt.