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Hommage an einen Heimatkundler

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das hätte Moritz Boschung sicher gefallen: Die Präsentation der neuen Publikation ihm zu Ehren fand im Schloss Balliswil in Düdingen statt, in einem prächtigen Saal und umrahmt von Fagott-Klängen. Denn der vor drei Jahren verstorbene Düdinger Historiker, Publizist und Träger des Deutschfreiburger Kulturpreises hat sich Zeit seines Lebens mit der Geschichte, der Kultur und den Traditionen des Sensebezirks und Deutschfreiburgs befasst. Er hat aber nicht nur in die Vergangenheit geschaut, sondern wollte auch die Zukunft aktiv mitgestalten und galt als kritischer Beobachter des Zeitgeschehens.

Unzählige Artikel

Moritz Boschung konnte zu vielen Themen aus dem Stegreif heraus etwas erzählen. Und er gab sein Wissen gerne weiter: in unzähligen Vorträgen, in Zeitungsartikeln, als langjähriger Redaktor des Freiburger Volkskalenders und in vielen Publikationen, die er im Laufe der Jahre selbst schrieb oder bei deren Veröffentlichung er mitwirkte. Seine Artikel zeichnen sich dadurch aus, dass er sie zwar mit Sinn für historische Details, jedoch verständlich fürs breite Publikum geschrieben hat.

Und nun ist er selber Gegenstand einer solchen Publikation, welche die von ihm mitinitiierte Reihe «Freiburger Bibliothek» (1979–2005) fortsetzt. Das Buch «Moritz Boschung: Eine Sensler Heimatkunde» umfasst gut 70 Texte aus seinem reichhaltigen Fundus: «Recherchen, Rezensionen und Plädoyers aus 40 Jahren», wie es im Untertitel heisst. Es ist zugleich der 77. Band der «Deutschfreiburger Beiträge zur Heimatkunde», den der Heimatkundeverein seinen Mitgliedern als Jahresgabe herausgibt. Das Buch ist aber auch im Buchhandel erhältlich.

Riesiger Fundus

«Das ist kein Buch über, sondern ein Buch von Moritz Boschung, auch wenn es posthum zusammengestellt wurde», hielt Pascal Aebischer an der gestrigen Präsentation fest. Er hatte vor vier Jahren den Anstoss für das Buch gegeben und sich damals vorgestellt, dass Boschung selbst seine Texte auswählt und zusammenstellt. Nach dessen Tod verfolgte der Heimatkundeverein die Idee weiter.

«Das Schaffen von Moritz Boschung ist sehr eindrücklich. Ich konnte auf einen riesigen Fundus zurückgreifen», sagte Pascal Aebischer. Er hat das 370 Seiten umfassende Werk in neun Teile gegliedert, hat jeweils eine Einleitung zum Thema verfasst und bei jedem Beitrag kurz angemerkt, in welchem Kontext er erschienen ist.

Das grösste Kapitel ist nicht umsonst der Sprache gewidmet. Moritz Boschung war es als Deutschlehrer für französischsprachige Kollegiumsschüler ein grosses Anliegen, das Verständnis zwischen den beiden Sprachgruppen zu fördern. Er hat sich sprachpolitisch engagiert, etwa als CVP-Grossrat und Verfassungsrat.

Zugleich war Moritz Boschung aber auch ein Förderer der Mundart. Das Mundartjahr 1985, das er initiiert hat, hat national für Aufsehen gesorgt und ist auch im französischsprachigen Teil des Kantons auf Resonanz gestossen.

Vielseitig interessiert

Weitere Texte befassen sich mit dem 1.-Mai-Singen, der Brückenstadt Freiburg, der Entstehung der Gemeinde Schmitten, dem Wirken der Ingenbohler Schwestern, der Barock-Bildhauerei im Sensebezirk und mit dem Schiffenensee. Diese Auflistung zeigt, wie vielseitig interessiert Boschung war. Das Kapital «Natur und Landschaft» gibt Einblick in das Engagement von Moritz Boschung in diesem Bereich. Einer seiner Artikel befasst sich mit dem Erhalt des Muschernschlundes. Dafür hat er 1978 gar eine Interessengemeinschaft gegründet und eine Petition lanciert.

«Moritz Boschung: Eine Sensler Heimatkunde. Recherchen, Rezensionen und Plädoyers aus 40 Jahren». Herausgeber: Deutschfreiburger Heimatkundeverein.

Zur Person

Lehrer, Historiker und freier Publizist

Moritz Boschung (1945–2010)wuchs in Überstorf auf, hat das Gymnasium im obwaldnerischen Sarnen besucht und an der Universität Freiburg das Sekundarlehrerpatent erlangt. Er war Lehrer und besuchte weiterhin Vorlesungen und Seminare, vor allem in Schweizer Geschichte. In den 1980er-Jahren war er als freier Publizist tätig. 1986 trat er die Stelle als Informationschef im Bundesamt für Zivilschutz an. Er war von 1986 bis 1991 sowie von 2007 bis 2010 CVP-Grossrat, sass im Verfassungsrat und engagierte sich in zahlreichen Vereinen. Moritz Boschung war verheiratet und hatte drei Kinder.im

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