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«Homogen, solidarisch, ausgeglichen»

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Auf diese Saison hin gab es beim NLA-Basketballclub Freiburg Olympic nicht nur im Team, sondern auch im Umfeld zahlreiche Änderungen. Einer, der frischen Wind in den Vorstand gebracht hat, ist Valentin Wegmann. Er füllt gemeinsam mit Alain Dénervaud und Zeki Ayan das Amt des Sportchefs aus. Der 35-jährige ehemalige Nationalspieler ist gewissermassen das Deutschschweizer Element im Club.

 

 Valentin Wegmann, mit welchen Gefühlen sind Sie am Dienstag nach Olympics knapper Niederlage von Lugano nach Freiburg zurückgefahren?

Eigentlich mit sehr positiven. Es ist nie eine Schande, in Lugano zu verlieren. Die Art und Weise, wie unser Team aufgetreten ist, hat mir sehr gefallen. Es präsentierte sich sehr homogen, solidarisch und ausgeglichen. Natürlich tut es weh, so knapp zu verlieren und zu wissen, dass man in der Serie bereits 2:0 führen könnte. Aber man muss auch sagen, dass wir in Spiel eins das Glück auf unserer Seite hatten. Am Dienstag hat sich das wieder ausgeglichen.

 

 Sind Sie überrascht, dass Olympic mit Lugano absolut auf Augenhöhe ist?

Ich habe gewusst, dass wir eine Chance haben werden. Mir war klar, dass wir über die breitere Bank verfügen. Dadurch, dass neun Spieler regelmässig zum Einsatz gelangen, können wir eine hohe Intensität an den Tag legen. Wenn es eng ist, hat Lugano im dritten und vierten Viertel Mühe, weil das Kader der Tessiner in der Breite limitiert ist. Besonders in einer Best-of-7-Serie kann dieser Fakt für uns natürlich zum Vorteil werden.

 

 Was wird in diesem Final Ihrer Meinung nach über Sieg und Niederlage entscheiden?

Entscheidend wird sein, wie wir verteidigen, wie wir Luganos individuelle Topspieler kontrollieren können, insbesondere die Innenspieler. Es geht darum, sie vorne zu halten, low post, also nicht in der Zone direkt unter dem Korb. Es ist wichtig, dass Luganos Innenspieler für jeden Korb und jeden Rebound hart arbeiten müssen. Dafür muss sich jeder in unserem Team aufopfern. Dazu gehören auch Dinge, die in keiner Statistik auftauchen, wie zum Beispiel einen Passweg zustellen. Auch mit der Offensive müssen wir Luganos Innenspieler beschäftigen, beispielsweise einen Abukar zum Verteidigen zwingen. Das alles ermüdet ihre Topspieler immer ein bisschen zusätzlich. Das kann im letzten Viertel schliesslich entscheidend sein. Genau das muss das Ziel sein: Luganos Topspielern Schritt für Schritt die Energie rauben. Ein weiterer Schlüssel ist die Cleverness, was natürlich mit unserem jungen Team nicht einfach ist. Aber hierzu gehört beispielsweise, dass wir die Nerven immer unter Kontrolle haben und nicht mit Schiedsrichterentscheiden hadern.

 

 Einen grossen Anteil daran, dass Freiburg Luganos Innenspielern bisher gut Paroli bieten konnte, hatte Nemanja Calasan. Am Samstag ist der kräftige Center gesperrt. Welchen Einfluss hat dieser Ausfall auf das Spiel Olympics?

Natürlich ist das ein Handicap für uns. Er hat unter dem Korb genau die Härte und die Erfahrung reingebracht, die es braucht. Er wird dem Team deshalb sicherlich fehlen. Aber wir wollen nicht jammern, der Entscheid ist gefällt und wir müssen diese Sperre akzeptieren. Arnaud Cotture wird nun sicher eine noch wichtigere Rolle einnehmen. Eventuell gibts es auch ein bisschen mehr Raum für Slobodan Miljanic. Es wird wieder eine Verschiebung der Spielminuten geben, aber ich bin überzeugt, dass wir das auffangen können. In der Qualifikation haben wir Lugano im St. Leonhard ohne Calasan zweimal mit 20 Punkten Vorsprung besiegt. Das ist auch den Spielern bewusst.

 

 Vor der Saison startete der Club einen Neuanfang mit reduziertem Budget, einigen neuen Spielern, neuem Trainer und vielen neuen Vorstandsmitgliedern. Was bedeutet der Finaleinzug für den Club aus finanzieller Sicht und in Sachen öffentliche Wahrnehmung?

Zunächst einmal sind wir aus sportlicher Sicht glücklich darüber, dass der von uns angekündigte Umbruch schneller vonstattenging, als wir geglaubt hatten. Gleichzeitig ist der Finaleinzug für das Image des Clubs super. Aus finanzieller Sicht helfen die Erfolge, gute Plattformen für Sponsoren zu bieten. Am Samstag beispielsweise hoffen wir auf eine volle Halle. Die Finalspiele sind eine gute Gelegenheit, Partner einzuladen und Logen zu vermieten. Unabhängig von den sportlichen Erfolgen wartet aber im strukturellen Bereich noch Arbeit auf uns, damit wir den Club weiter professionalisieren können.

 

 Während der Saison war der Club darum bestrebt, bei der Deutschfreiburger Bevölkerung vermehrt das Interesse für den Basketball zu wecken. An zwei sogenannten «Senslerabenden» wurden Deutschfreiburger an die Spiele eingeladen. Haben diese Aktionen Wirkung gezeigt?

Die Aktionen waren ein Erfolg, wenn auch sicher eher ein kurzfristiger. Aber in diesem Bereich muss bei uns noch mehr gehen, das haben wir kürzlich gerade in einer Sitzung wieder besprochen. Momentan verdienen wir die Note genügend, mehr nicht. Wir müssen die Kommunikation und beispielsweise auch den Internetauftritt anpassen. Es war bisher mitunter ein Ressourcenproblem. Aber das darf keine Ausrede sein. Wir wissen, dass in Deutschfreiburg noch Potenzial brachliegt. Das gilt es zu nutzen.

 

 Dann ist es denkbar, dass in Zukunft beispielsweise das Matchprogramm und die Stadionansagen zweisprachig sind, wie dies beispielsweise beim benachbarten Eishockey-Club Gottéron selbstverständlich ist?

Absolut. Das muss das Bestreben des Clubs sein. Wir müssen uns weiterentwickeln. Es sind bereits einige Ideen vorhanden, die es nun umzusetzen gilt. Eventuell werden wir für den wichtigen Bereich des Marketings einige zusätzliche Ressourcen schaffen.

 

 Auch aus sportlicher Sicht wartet noch Arbeit auf Olympics Führung. Einige wichtige Spieler sind für nächstes Jahr noch ohne Vertrag. Was dürfen die Olympic-Fans nächstes Jahr für ein Team erwarten?

 Mit Marko Mladjan und Jonathan Kazadi stehen ja schon einmal zwei junge Talente unter Vertrag. Cotture und Miljanic ebenfalls, auch wenn wir bei diesen beiden Spielern den Vertrag sicher anpassen werden. Cotture hat noch einen Ausbildungsvertrag für die Akademie, Miljanic einen sehr tief dotierten Studentenvertrag. Da wollen wir mit Vertragsanpassungen diese Spieler für ein längerfristiges Engagement motivieren. Zu diesem Quartett kommen noch Roberto Kovac sowie Chris Uliwabo, der ebenfalls noch einen Vertrag mit der Akademie hat, hinzu. Diese sechs Spieler bilden das Gerüst. Für die restlichen Dossiers ist momentan sicher nicht der richtige Zeitpunkt für weitere Verhandlungen. Da werden wir nach der Saison weiterschauen. Zunächst gilt es, einige Fragen zu klären. Clint Chapman hat ja eigentlich auch noch einen Vertrag, aber im Sport ist es nun einmal so, dass Verträge nicht immer erfüllt werden. In Sachen Ausländer fallen die Entscheide im Schweizer Basketball traditionell immer erst spät. Es ist schwierig, ausländische Spieler längerfristig an den Club binden zu wollen.

 Wird Olympic das Budget nach der erfolgreichen Saison für die nächste Spielzeit wieder erhöhen?

Jein. Ehrlich gesagt kann ich das noch nicht genau sagen. In dieser Saison haben wir lange mit drei Ausländern gespielt. Es ist durchaus möglich, dass wir nächste Saison mit einer ähnlichen Strategie starten und wiederum nur mit drei Ausländern beginnen werden. In diesem Bereich besitzen wir noch Handlungsspielraum. Da sind die Überlegungen noch nicht abgeschlossen. Die Strategie hängt beispielsweise auch vom Entscheid Chapmans ab, ob er in Freiburg bleibt oder nicht.

 

 

Vorschau: Heute Spiel drei im St. Leonhard

Nach vier Auswärtsspielen in Folge steht für Olympic heute (17.30 Uhr, St. Leonhard) wieder einmal ein Heimspiel an. «Die Zuschauer können in dieser Serie noch eine wichtige Rolle spielen», sagt Co-Sportdirektor Valentin Wegmann. «Sie können dem Team zusätzlich Energie geben.» Alles spricht dafür, dass dem Freiburger Publikum heute ein spannender Match geboten wird. Die beiden ersten Spiele der Serie (best of 7), die beide in Lugano stattfanden, waren regelrechte Hitchcock-Krimis. Sowohl bei Olympics 84:82-Sieg in Spiel eins als auch bei Luganos 85:84-Erfolg in Spiel zwei entschied sich die Partie erst in den Schlusssekunden.

Die Freiburger werden heute nur mit drei Ausländern antreten. Nemanja Calasan sitzt wegen der Geschehnisse vor zwei Wochen im Skandalspiel gegen Neuenburg heute seine letzte Sperre ab. fm

 

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