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«Hü Isebahn!»

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Ein Leserbriefschreiber, dessen Namen nicht genannt wird, hat in den FN vom 12. Juli 1906 seinen Frust darüber ausgelassen, dass es mit dem Eisenbahnprojekt nach Plaffeien nicht vorwärtsgeht. Dies als Reaktion auf einen Artikel, der einige Tage zuvor zu diesem Thema erschienen war. «Sie verwundern sich über den langen Geduldsfaden des Sensebezirk. Da haben Sie wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen und Ihren Lesern richtig aus dem Herzen gesprochen», schreibt der empörte Leser.

Immer wieder vertröstet

Der Geduldsfaden des Sensebezirks sei zwar lang und gross: «Aber jetzt ist er zum Zerreissen gespannt. Man kann nicht begreifen, dass unser so billiges, so notwendiges und schönes Eisenbahnprojekt immer wieder auf die lange Bank geschoben wird.» Der Schreiber ist offensichtlich Mitglied des Initiativkomitees und beklagt sich im Artikel, dass dieses für die Verzögerung verantwortlich gemacht wird: «Das Initiativkomitee hat die ihm zu Gebote stehenden Mittel angewandt, um von der hohen Behörde eine Entscheidung, bejahend oder verneinend, zu erwirken.»

Andere Prioritäten

Bittschriften und Interpellationen der Grossräte seien unbeantwortet geblieben oder von den Behörden mit der Ausrede abgespiesen worden, dass die Eisenbahnfrage des Sensebezirks noch nicht spruchreif sei.

Im Leserbrief heisst es weiter, dass «unsere Grossräte» geplant hatten, wieder eine Anfrage zu stellen, um je nach der Antwort die nötigen Schritte zu unternehmen. Daraus wurde aber nichts: «Aber die Herren Grossräte wurden ganz unerwartet nach Hause gerufen, um die rückständigen Herdäpfelplätze zu bestellen. Das liessen sich unsere fleissigen Landwirte nicht zwei Mal sagen. Sie packten ihre Siebensachen schnell zusammen, machten einen dankbaren Knix und zogen heim zu Muttern.»

Die Grossräte hätten angenommen, dass es im Sommer eine Extrasitzung gebe, an der eine Entscheidung getroffen werde. «Aber man dachte nicht daran, dass auf den Hochsommer die Hundstage und die längst ersehnten Ferien eintreten und dass es sich überhaupt nicht schickt, bei so grosser Hitze so brennende Fragen zu behandeln.»

Wie weiter?

 Deshalb herrsche nun grosser Unwille im Lande und das Initiativkomitee werde zum Sündenbock gemacht, obwohl es doch schon seit vielen Jahren so viel Mühe, Zeit und Geld für das Projekt geopfert habe. «Nun wollen wir die geneigten Leser fragen, was das Komitee jetzt noch tun sollte. Soll es eine Extrasitzung des Grossen Rates verlangen oder geduldig weiter warten bis zur nächsten Novembersitzung? Ist vielleicht eine diesbezügliche Volksversammlung oder eine Massenpetition ratsam? Seit dem schweren Brandunglück in Plaffeien würde uns selbst der löbl. Tierschutzverein unter die Arme greifen und uns zur dienstbaren Eisenbahn verhelfen», heisst es am Schluss des Leserbriefes, der vor 110 Jahren veröffentlicht wurde. Er schliesst mit dem Dank an die FN, in deren Spalten das Anliegen vertreten zu dürfen und dem Spruch «Hü Isebahn» sowie dem Satz: «Die Plaffeier mögen dem neuen Bahnhof einen günstigen Bauplatz wahren, denn: Aus den Ruinen blüht neues Leben.»  im

 In der Sommerserie«Aus dem Archiv»stöbern die FN in alten Zeitungsbänden und erinnern daran, was in früheren Zeiten für Schlagzeilen gesorgt hat.

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