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Humor – hart an der Schmerzgrenze

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Bis vor wenigen Jahren wären sie eine unter vielen Gruppen gewesen, die klassisches Nummern-Cabaret à la Rotstift betreiben: sketchartige Nummern ohne grossen Zusammenhang. «Wer macht im Zeitalter von Comedy noch so Cabaret? Wir sind eine aussterbende Spezies», sinniert die Murtnerin Beatrix Vogl, eine von drei noch aktiven Gründungsmitgliedern des Ensembles Scherzgrenze.

Es begann 1999. «Danebenwirkungen» war eine humorvolle Analyse des Gesundheitswesens und hätte eine einmalige Zusammenarbeit des Murtner Kellertheaters und der Laupener Tonne sein sollen. Sofort wuchs die bunt gemischte Truppe zusammen und machte sich unabhängig. Mit leichten personellen Veränderungen stellte die Truppe fünf Cabaretabende zusammen und machte sich einen Namen als gut funktionierendes Ensemble mit effektvollen Choreografien. Sie zeigt nächste Woche ihr Best-of-Programm Querschnipsel in Murten.

Geschmacksgrenzen

Es sei nicht so, dass sie keine guten Ideen gehabt hätten, betont Vogl. Vielmehr hätten sie entdeckt, dass die alten Nummern und Themen noch ungebrochene Aktualität besässen. «Da können wir dahinterstehen, das ist nicht nur einfach ein Abgesang auf gute alte Zeiten.» Vor allem die Lieder seien den regelmässigen Besuchern noch geläufig. Zum 15-jährigen Bestehen hat die Gruppe ein Potpourri aus überarbeiteten Elementen der bisherigen Shows zusammengestellt. Nur die Übergänge habe das Team geändert und die Nummern teilweise neu besetzt.

Der Name sagt es: Die Gruppe geht mit ihren Scherzen an die Schmerzgrenze und mitunter darüber hinaus. «Es muss ein wenig weh tun», so Vogl. So kreierten die Mitglieder die «Aktion für eine neutrale und unabhängige Satire», die sie mit «Anus» abgekürzt haben. Und sie schufen die satirefeindliche «Abteilung für Kulturhygiene im Bundesamt für gesundes Volksempfinden».

Permanent auf Tournee

Das Ensemble zählt neun Mitglieder. Und die Grösse schaffe Probleme, sagt Techniker Kari Ott, das zweite Murtner Mitglied: «Es wird schwieriger, mit allen Termine zu finden.» Berufliche Verpflichtungen seien ein Grund, aber auch die persönliche Entwicklung. «Die einen haben Familie, die anderen sind pensioniert; ihre Lebenswelten haben sich verändert», so Vogl. So werde es immer schwieriger, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Und die intensive Bühnenarbeit habe ermüdet: «Wir waren permanent dran, verbrachten viele Sommerabende im Keller, statt die Sonne zu geniessen.» Und dies als Laien–Professionalisierung sei nur kurz und ganz zu Beginn zur Debatte gestanden, danach nicht mehr.

Vogl sagt es deutlich: «Wir wissen nicht, ob das nicht zugleich auch unsere Abschlusstournee in der aktuellen Form ist.» Auch diese Überlegungen sprachen für ein Best-of-Programm. «Wir wollen auf 15 erfolgreiche Jahre zurückschauen», fügt Ott an. Bei der Frage nach dem letzten Vorhang herrsche noch keine Einigkeit in der Truppe. «Es macht unheimlich Spass, und es ist eine Vertrautheit in der Gruppe da, die uns fehlen würde», so Vogl. Vielleicht könne ein neues Team mit neuen Leuten und einem neuen Konzept die Fackel ja weitertragen.

Kellertheater, Murten. Mi., 22. April, Fr., 24. April bis So, 26. April, 20.15 Uhr, So., 18 Uhr. www.kellertheatermurten.ch.

Zur Geschichte

Reichhaltige «Mixtour d’horizon»

Am 13. März 1999 feierte das Cabaret Scherzgrenze mit seinem Programm «Danebenwirkungen–ein medizynischer Kabarettungsversuch für unser Gesundheitswesen» Premiere in Laupen und am 24.April in Murten. Es wurde bis 2001 gespielt. Dann brachte die Gruppe «Viel Lern um nichts–Live aus der Entbildungsanstalt» auf die Bühne, das es bis 2004 spielte. «Wilsi mobilsi–ein kabarettistisches Staulaufen durch die mobile Gesellschaft» spielte Scherzgrenze bis 2006 und schloss mit «Sprechreiz–gemeine Wegleitung zur Einführung der Mehrwortsteuer» bis 2009 an. Das «Entsorgungsprogramm–Scherzgrenze zum fünften» von 2011 bis 2012 war das letzte neue Programm. Zurzeit spielt das Ensemble «Querschnipsel–Höhenflüge in der Retrospektiefe». Die aktuelle Tournee begann im November in Laupen.fca

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