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Hund an Kette – Eine Tierquälerei?

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Hund an Kette – Eine Tierquälerei?

Der schweizerische Tierschutz verlangt, dass Kettenhaltung der Hunde verboten wird

Ein Hund an der Kette leidet. Er wird krank, aggressiv oder apathisch. Darum verlangt der Schweizer Tierschutz, dass das Halten von Hunden an Ketten verboten wird.

Von IRMGARD LEHMANN

Der Hof liegt gottverlassen am Waldrand, auf dem geteerten Vorplatz ein Hund an einer zu kurzen Kette, die ausserdem verheddert ist. Der Hund kann keine Runde drehen, muss sich auf kleinstem Raum versäubern, schlafen und fressen. Dieses artfremde Dasein sei unzähligen Hunden beschieden, bemerkt der Schweizer Tierschutz STS. «In der Schweiz gibt es einige hundert Kettenhunde», sagt die Zoologin Eva Waiblinger vom STS anlässlich der Medienorientierung am Dienstag in Freiburg.

Kettenverbot und
täglicher Spaziergang gefordert

Unter Kettenhunde sind jene Tiere gemeint, die immerzu an der Kette sind. Der STS vermutet, dass bis zu vier Prozent der Landwirtschaftsbetriebe ihren Hund dauernd angebunden haben. Verboten ist das allerdings nicht. Die Tierschutzverordnung verlangt jedoch, dass das Tier täglich Auslauf hat.

Für den Tierschutz ist die Verordnung jedoch zu wenig verpflichtend. Was heisst schon nicht dauernd angebunden? Reichen 30 Minuten Freilauf pro Tag, pro Woche oder gar pro Jahr?

Um Klarheit zu schaffen fordert der STS ein konsequentes Verbot Hunde an Ketten zu halten – dies im Hinblick auf die anstehende Revision des schweizerischen Tierschutzgesetzes.

Kettenhaltung sei legale Tierquälerei, sagt der Tierpsychologe und Ethologe Wolf Zemp. «Als immer noch Laufraubtier ist der Hund darauf angewiesen genügend Bewegung und Beschäftigung ausserhalb des Kernterritoriums zu haben.» Im Klartext heisst dies täglicher Spaziergang mit dem Besitzer.

Eine ständige Kettenhaltung – genauso wie die Einzelhaltung in Boxen oder Zwingern – verunmögliche es dem Hund Fress-, Kot- und Schlafplatz zu trennen, was artfremd sei.

«Der Hund an der Kette ist machtlos und kann die Eindringlinge in sein Revier weder freundlich begrüssen noch verjagen.» Dies führe in vielen Fällen zu Frustration des Hundes.
Das typische Vorschnellen und «in die Kette laufen» wie auch die Bewegungsarmut führe zu körperlichen Schädigungen. Nicht zu unterschätzen seien die psychischen Störungen durch Stress und Beschäftigungsmangel. «Hunde, die tagelang keinen Menschen sehen und nichts erleben, vereinsamen.» Kein Wunder, wenn sich solche Hunde zu Angstbeissern entwickeln.

Hände gebunden

Im Kanton Freiburg geht die Sektion jährlich mehreren hundert Tierschutzklagen nach. «Wir bearbeiten jährlich rund 60 Fälle von Kettenhundhaltungen», sagt Regula Schwarzenbach, Präsidentin des Tierschutzvereins Freiburg.

In vielen Fällen seien jedoch dem Tierschutzverein die Hände gebunden weil das gültige Gesetz nur ein Minimum festlege. «Kettenhunde dürfen in der Schweiz ganz legal zur legalen Alarmanlage degradiert werden.»
Wenn die Klage berechtigt ist, so wird der Tierhalter über die Bedürfnisse des Tieres und über die Tierschutz-Vorschriften informiert, räumt Schwarzenbach ein.

Hundeschule und Therapeut

Der Tierschutzverein bietet auch Hilfe an (Hundeschulen und Verhaltenstherapeuten, Übernahme des Tieres). Sollte mit all den Massnahmen keine Verbesserung erzielt werden, so wird das Dossier dem Veterinäramt übergeben. In ganz krassen Fällen wird Strafanzeige erstattet. «Wenn wir Tiere verletzt, krank und abgemagert im Dreck antreffen, können wir handeln», bemerkt Schwarzenbach. Auch wenn die Vorschriften punkto Behausung und Kette nicht eingehalten werden. Schwieriger werde es allerdings bei Isolation und Langeweile.

Auf die Problematik der Kettenhundhaltung wies ebenfalls Kantonstierarzt Fabien Loup hin. Ein Hund müsse beschäftigt werden (vorab seine Nase). «Mit dem Hund muss täglich ausserhalb seines Reviers ein Spaziergang von ein bis zwei Stunden unternommen werden», fordert der Kantonstierarzt.
Hund und Mensch

Von IRMGARD LEHMANN

Sollten den Hunden künftig alle Freiheit beschert sein, so gehen Jogger, Wanderer, Velofahrer, Eltern mit kleinen Kindern harten Zeiten entgegen.

Denn das menschliche Bedürfnis sich in freier Natur zu bewegen wird ein weiteres Mal eingeschränkt.

Auf ausgeschilderten Velorouten und Wanderwegen wird überall das Wesen Hund auftauchen, dem nicht anzusehen ist, ob er sozialisiert ist, ob der Meister mit ihm wohlwollend umgeht, ihn täglich zwei Stunden spazieren führt.

Kein Mensch kann wissen, ob der Hund die Hundeschule absolviert hat, von einem Therapeuten behandelt worden war oder im Heim ein sittsames Verhalten gelernt hat.

Auf die Frage, wie das Nebeneinander von «Mensch und Hund» vonstatten gehen soll, wussten die Mitglieder des Tierschutzes jedenfalls keine Lösung. Das Problem bestehe und zu viele Hunde gäbe es auch. Hilfreich waren die Antworten nicht.

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