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Hungerlöhne zerstören das Selbstwertgefühl

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Autor: Jose Balmer

FREIBURG Die Arbeitsleistungen werden sehr unterschiedlich bewertet und bezahlt. Das zeigen die Diskussionen um Manager-Boni und der Kampf um Mindestlöhne. In der Podiumsdiskussion anlässlich der Delegiertenversammlung vom 7. Mai weitete Brücke-Le pont den Blick auf die Arbeitsverhältnisse in Afrika und Lateinamerika aus, wo Billiglöhne und prekäre Arbeitsverhältnisse weit verbreitet sind.

Lohnschere in der Schweiz

Zunächst wies Susanne Blank, Chefökonomin bei der Gewerkschaft Travail.Suisse, darauf hin, dass die Lohnunterschiede in der Schweiz weiter zunehmen, und zwar nicht nur im Bankensektor. Darum versuchen die Gewerkschaften mit flächendeckenden Kontrollen, das Lohndumping zu verhindern.

Hungerlöhne in Entwicklungsländern

Tanya Berger von Brücke-Le pont erklärte, dass es in den meisten Entwicklungsländern gesetzliche Mindestlöhne gibt, diese aber so tief angesetzt sind – in El Salvador auf 150 Dollar – dass sie höchstens einen Viertel der Lebenshaltungskosten decken. Löhne, die nicht zum Überleben reichen, zerstörten auch das Selbstwertgefühl der Personen und seien Nährboden für Alkoholismus und Gewalt in Familie und Gesellschaft. Brücke- Le pont unterstützt Fabrikarbeiterinnen in El Salvador in ihrem Kampf um würdige Arbeitsbedingungen und ermöglicht Jugendlichen eine Berufsbildung.

Peter Tschumi von der Deza wies darauf hin, dass die meisten Menschen in Entwicklungsländern keine feste Anstellung haben und sich im informellen Sektor durchschlagen, wo der Verdienst meist noch geringer ist. Durch gezielte Unterstützung könnten aber Kleinunternehmen gefördert werden, die nicht nur wenigen Personen, sondern dem ganzen Umfeld zugute kommen.

Neue Wirtschaftspolitik

Einig war sich die Podiumsrunde, dass es über Massnahmen zur Behebung der grössten Missstände hinaus eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik brauche. Marie-Thérèse Weber-Gobet, Nationalrätin und Präsidentin von Brücke-Le pont, meinte: «Es gibt heute einen starken Druck von der Strasse für gesetzliche Einschränkungen. Sogar bürgerliche Parteien wollen ihn ernst nehmen. Für einschneidende Entscheidungen vermögen sie aber nicht über ihren Schatten zu springen, noch nicht.» Susanne Blank hielt fest: «Um mehr Druck zu machen, ist jede und jeder gefordert.»

Informationen: www.bruecke-lepont.ch

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