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Hungern ist bei ihr verpönt

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Hungern ist bei ihr verpönt

Ernährungsberaterin Anna Jost über Essgewohnheiten, Gewichtsreduktion und Weihnachtsschmaus

Von Schlankheitskuren hält sie nichts, von bewusstem Essen hingegen viel: Anna Jost, Ernährungsberaterin am Dalerspital Freiburg, weiss, wovon sie spricht. Auch sie trägt nicht Kleidergrösse 36.

Von IRMGARD LEHMANN

«Oh, Sie sind die Treppe hochgelaufen – sehr gut, sehr gut.» Mit diesen Worten empfängt einen die Ernähungsberaterin Anna Jost im vierten Stock des Dalerspitals. Die Türe zum Beratungsraum ist offen, und mit einem Blick sieht man, was sich eine Ernährungsberaterin an Kulinarischem erlaubt: Auf dem Arbeitstisch stehen Wasserflaschen, ein Orangensaft, Getreidestengel und Dörrfrüchte: Der Zwischenproviant einer Frau, die seit «frühester Kindheit» gegen das Gewicht ankämpft. «Früher habe ich Salami heiss geliebt», erzählt sie. «Heute kann ich sie nicht mehr sehen.» So weit kommt man also, wenn man sich jahraus, jahrein einer Disziplin unterzieht – einer eisernen gar? «Ganz und gar nicht», räumt die 55-Jährige ein, «ich esse einfach nur bewusst.»

Nichts von Traumfigur und
dergleichen …

Anna Jost will nichts vorgaukeln, spricht nicht von Traumfiguren, nicht von Radikalkuren und verurteilt Diäten aufs Schärfste. «Sie nehmen den Leuten das letzte Stück Vertrauen und machen aus ihnen nichts anderes als Diätgeschädigte.» Wie bitte? «Ja, da probiert man x-mal, nimmt fünf Kilo ab und sieben Kilo zu. Der Frust ist perfekt.»

Was sie allerdings anpeilt, ist das «Normalgewicht». Ein Gewicht, bei dem man vieles darf und vieles soll. Regelmässig essen ist das eine. Am besten drei Hauptmahlzeiten und zwischendurch eine Frucht oder ein Joghurt. Anna Jost: «Mit einer regelmässigen Versorgung bleibt der Blutzuckerspiegel stabil und wir bleiben leistungsfähig.» Und gut gelaunt? « Es ist doch schön, wenn wir uns aufs Essen freuen können.» Die fettarme Kost mit viel Gemüse und viel Flüssigem wäre dann noch das andere.

… doch treu dem Prinzip
«Bewusst essen»

Also mit gutem Gewissen auf zum grossen Dinner? Nein, das auch wieder nicht. «Wenn Sie zum einem Nachtessen eingeladen sind, dann nehmen Sie am Mittag nur eine Gemüsesuppe zu sich oder anderntags zum Beispiel mit Quarksauce». Wiederum ganz nach dem Prinzip «Bewusst essen». Und: «Damit Sie sich nicht gleich aufs Apérogebäck stürzen, knabbern Sie auf dem Weg zum Dinner an einer Rübe oder an einem Apfel.» Denn Heisshungerattacken sind à tout prix zu vermeiden. «Sie sind es, die alle Bemühungen, Essgewohnheiten zu verändern, zunichte machen.»

Die Macht der Gewohnheit

Die Ernährungsberaterin will helfen Essgewohnheiten zu verändern: Anders einkaufen, anders essen und anders kochen. «Eine jahrelange Gewohnheit – wie etwa essen vor dem Fernseher – plötzlich einzustellen kostet einiges an Überwindung.» Jost gibt sich jedoch mit kleinen Schritten zufrieden und verlangt nichts Unmögliches. Die Frage der Erfolgsquote drängt sich auf. Wie hoch ist sie also? «Das darf ich fast nicht sagen», meint sie: «klein». Das Ändern von Ernährungsgewohnheiten sei ein Prozess, der grosse Geduld abverlangt.

«Krisenzeit» steht bevor

«Gerade jetzt rückt wieder die Zeit heran, wo manch einer auf die Probe gestellt wird», gibt die Beraterin zu bedenken. Die Weihnachtszeit, die Festzeit mit den vielen Einladungen. Die Gefahr, den alten Gewohnheiten zu verfallen, sei gross. Daher sei das mentale Training so wichtig: «Wenn ich weiss», so Jost, «was auf mich zukommt, dann habe ich die Sache besser im Griff.» Und was heisst das konkret?

Zum Beispiel, dass man sich einen eigenen kleinen Teller mit Weihnachtsgebäck im Hause bereit hält. Dass man sich überlegt, ob es tatsächlich ein Fondue Bourguignonne sein muss oder ob auch ein Fondue Chinoise reicht. Ob man das Dessert vorgesetzt bekommen oder ein fruchtiges Dessert für alle mitbringen will. Anna Jost: «Wer so handelt, kommt mit dem Leitgedanken bestens durch üppige und gefahrvolle Zeiten.»

Beraten und
Begleiten

Seit gut einem Jahr bietet Anna Jost in Freiburg am Montag und Freitag Ernährungsberatung an. Sie ist selbständig und mietet im Dalerspital Freiburg lediglich die Räumlichkeiten.

Zu ihr kommen mehrheitlich Personen, die an Übergewicht und Diabetes leiden. Sie begleitet aber auch Personen mit Essstörungen wie Bulimie (Ess- und Brechsucht) und Anorexie (Magersucht).

Im Durchschnitt umfasst eine Behandlung sechs bis zwölf Sitzungen. Die Beratung wird von der Krankenkasse übernommen, sofern die Person ein ärztliches Zeugnis vorweisen kann. Andere bezahlen 80 Franken pro Sitzung.

Anna Jost liess sich nach einer abgeschlossenen Kochlehre in Zürich zur diplomierten Ernährungsberaterin ausbilden. Bevor sie eine eigene Praxis eröffnete, arbeitete sie 25 Jahre lang an der Schule für Ernährungsberaterinnen in Bern. il

E-Mail: anna.jost@bluewin.ch 381 31 60.

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