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«Ich arbeitete mit Freude und Begeisterung»

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«Ich arbeitete mit Freude und Begeisterung»

«Ich arbeitete mit Freude und Begeisterung»
Im Gespräch mit Marius Zosso, abtretender Oberamtmann des Sensebezirks
Oberamtmann Marius Zosso ist überzeugt, dass der Sensebezirk innerhalb des Kantons gut dasteht. Während 15 Jahren hat er versucht, «seinen» Bezirk wirtschaftlich und gesellschaftlich vorwärtszubringen. Seit 43 Jahren steht er im Dienste des Staates und bleibt seinem Arbeitgeber auch nach der Pensionierung treu.
Mit MARIUS ZOSSO sprach ANTON JUNGO
«Etwas bewegen» war ein wichtiges Schlagwort im Wahlkampf um Ihre Nachfolge. Was haben Sie in den vergangenen 14 Jahren im Sensebezirk bewegt?
«Etwas bewegen» macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn dem Bewegen auch die entsprechende Nachhaltigkeit folgt. Dabei ziehe ich vor allem die Arbeit in den drei Bezirks-Gemeindeverbänden Orientierungsschule, Spital und Region Sense in Betracht. Beim OS-Verband sind die Planung und der Ausbau der vier Zentren über die Bühne gegangen. Am Anfang meiner Amtszeit stand die Frage einer Dezentralisierung der Schulzentren. Sie war eine eigentliche Zerreissprobe für den Bezirk. Ich bin aber überzeugt, dass die getroffene Lösung richtig war. Rückblickend muss ich sagen, dass man beim OS-Zentrum Plaffeien zuwenig mutig und teilweise auch zuwenig weitsichtig war. Es galt aber auch, auf die Finanzkraft der Sitzgemeinden Rücksicht zu nehmen.
Haben die Lösungen, die beim Spitalverband getroffen wurden, Bestand?
Lange Zeit stand der Spital-Standort Tafers in Frage. Wir mussten uns innerhalb und ausserhalb des Bezirks stark dafür wehren. Erst mit Nachhaken wurde der Kredit für den Ausbau vom Grossen Rat genehmigt. Das Spital verfügt heute über einen zeitgemässen Ausbau-Standard. Der Auftrag des Spitals ist durch die vom Staatsrat festgelegte Spitalplanung gegeben und kann nicht z.B. durch den Verwaltungsrat des künftigen Freiburger Spitalnetzes geändert werden.
Während Ihrer Amtszeit ging das Präsidium des Gemeindeverbandes Region Sense auf den Oberamtmann über.
Es ist sinnvoll, dass der Oberamtmann auch Präsident der Region Sense ist. Die Zielsetzungen der Region Sense und der Auftrag des Oberamtmannes decken sich weitgehend. Dadurch, dass die Gemeindepräsidentinnen und Ammänner nun auch den Vorstand dieses Verbandes bilden, wird die von der bisherigen Ammännervereinigung vorangetriebene Zusammenarbeit unter den Gemeinden noch intensiviert werden können. Wie das Engagement der Verbandsgemeinden im Bereich Tourismus zeigt, wurde auch die Solidarität auf Bezirksebene gestärkt. Der Aufbau des Rechenzentrums der Gemeinden Deutschfreiburgs war auch für die Zusammenarbeit unter den Gemeindeverwaltungen förderlich.
Auf welchen Erfolg sind Sie besonders stolz?
Ich möchte nicht von Stolz, sondern von Befriedigung sprechen. Während meiner Amtszeit herrschte im Sensebezirk ein gutes politisches Klima. Abgesehen von den erwähnten schwierigen Einstiegsdiskussionen in Bezug auf die Erneuerung der OS-Zentren hat sich die Zusammenarbeit unter den 19 Sensler Gemeinden in den letzten 15 Jahren sehr gut entwickelt. Ich glaube auch, während meiner gesamten Amtszeit das Vertrauen einer grossen Mehrheit der Bevölkerung und der Gemeinden genossen haben zu dürfen. Das ist nicht allein mein Verdienst, sondern der Mitarbeit aller Beteiligten zu verdanken, insbesondere auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Oberamtes.
Wo orten Sie die Stärken beziehungsweise Schwächen des Sensebezirks?
Seine Stärken liegen vor allem in der Charakteristik und in der Grundhaltung seiner Bevölkerung einerseits, sowie in seiner geografischen Lage zwischen den beiden Zentren Bern und Freiburg andererseits. Die Bevölkerung kann sich beruflich und wirtschaftlich auf die beiden Zentren ausrichten. Dies ist auch ein Grund, weshalb wir im Kantonsvergleich immer die tiefste Arbeitslosigkeit hatten. Der Bezirk verfügt mit seinen zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen über eine gute, wenn auch nicht sehr diversifizierte wirtschaftliche Struktur. Indem ganz grosse Betriebe fehlen, hat der Bezirk auch kein «Klumpenrisiko» zu tragen. Andererseits fehlt damit aber eine gewisse Anziehungskraft für andere Unternehmen. Wir haben grösstenteils auch gute Gemeindestrukturen. Der Vorsprung gegenüber dem welschen Kantonsteil verringerte sich in letzter Zeit allerdings. Nicht überall im Sensebezirk wurde erkannt, dass eine Strukturbereinigung (sprich Fusion) notwendig wäre.
Droht der Einheit des Bezirks nicht Gefahr durch die Agglomeration Freiburg?
Es ist mir ein enormes Anliegen, dass die Agglomeration Freiburg gelingt; dies aus staats-, kultur- und sprachpolitischen Gründen. Wir können uns nicht erlauben, beim Aufbau eines zweisprachigen Zentrums nicht mitzuarbeiten. Wir müssen uns immer fragen, wie wir reagiert hätten, wenn wir nicht angefragt worden wären mitzumachen. Wir können einen Beitrag leisten, damit das Kantonszentrum als Spiegelbild des Kantons seinen zweisprachigen Charakter festigt. Ich bin überzeugt, dass in der Agglomeration das Verständnis für die besondere Situation der Gemeinden Düdingen und Tafers vorhanden ist. Es stellt sich auch die Frage, ob die Region Sense nicht mit der Agglomeration Vereinbarungen treffen müsste; ich denke insbesondere an die Bereiche Tourismus- und Wirtschaftsförderung.
Wie steht der Sensebezirk innerhalb des Kantons da?
Ich habe den Eindruck, dass andere Bezirke uns als stärker einschätzen, als wir das selbst tun. Man glaubt, wir seien eine «verschworene Gesellschaft», die bei Abstimmungen und Wahlen ihre Anliegen immer durchsetzen könne. In der wirtschaftlichen Entwicklung haben wir klar Nachholbedarf. Die Entwicklung vollzog sich in den letzten Jahren vor allem im westlichen und südlichen Kantonsteil. Andererseits können wir die Ansiedlung der Comet in Flamatt sowie den eben begonnenen grossen Ausbau der Sika AG in Düdingen erwähnen. Auch die Schaffung der Arbeitszone Birch in Düdingen ist auf guten Wegen. Ich darf behaupten, dass die politischen Behörden der betroffenen Gemeinden, des Bezirks und des Kantons einen mitentscheidenden Beitrag zur Umsetzung dieser Werke im Sensebezirk geleistet haben.
Gab es Momente, in welchen Sie «den Bettel» am liebsten hingeworfen hätten?
Nein! Ich habe meine Aufgabe mit Freude und Begeisterung wahrgenommen. Ich betrachtete es immer als persönliches Glück, diese Aufgabe erfüllen zu dürfen. Ich hoffe, dass das auch nach aussen zum Ausdruck gekommen ist. Ich hatte zudem die Chance, bei verschiedenen kantonalen Projekten mitzuwirken. So bei der Realisierung der Cutaf, bei der Vorbereitung der Fusion von TF und GFM zur heutigen TPF sowie bei den Vorbereitungsarbeiten der Agglomeration Freiburg. Im Bereich des Gesundheitswesens war ich Delegierter der Oberamtmännerkonferenz. So habe ich an der Spitalplanung und an den Vorbereitungsarbeiten des Freiburger Spitalnetzes mitgearbeitet. Nach 15 Jahren ist es nun aber sowohl für das Amt wie auch für mich persönlich Zeit, Abschied zu nehmen.
Mit welchem Gefühl verlassen Sie Ihr Amt?
Grundsätzlich mit einem guten Gefühl. Natürlich konnte ich nicht alles umsetzen, was ich mir vorgenommen hatte. Auf Grund der in letzter Zeit erhaltenen Rückmeldungen darf ich aber schliessen, dass sowohl die Bevölkerung, die Gemeinden wie auch meine Vorgesetzten (der Staatsrat)

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