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«Ich bedaure, dass es keinen Dialog gibt»

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Es sei ähnlich wie 2009 bei der Minarett-Initiative, sagt Mohamed Ali Batbout, Sprecher des Vereins der Freiburger Muslime, auf Anfrage der FN. Diese habe Ängste geschürt, sei aber vergebens gewesen. «Wir wollten ja gar nie Minarette bauen.»

Am Mittwochabend hat die SVP Freiburg eine Initiative gegen das Zentrum für Islam und Gesellschaft an der Universität Freiburg lanciert (siehe FN von gestern Donnerstag). Die Initiative verlangt eine Änderung der Kantonsverfassung, um das Zentrum an der theologischen Fakultät, das seit einigen Wochen in Betrieb ist, wieder zu schliessen.

«Stigmatisieren ist einfach»

«Es ist das gute Recht der SVP-Mitglieder, diese Initiative zu lancieren», sagt Batbout, der als Seelsorger in den Strafanstalten Bellechasse arbeitet. «Aber ich bedaure, dass es keinen Dialog gibt.» Er befürchte, dass wieder nur mit Emotionen, mit der Angst der Leute, gespielt werde. «Man informiert die Bürger schlecht, sie wissen gar nicht, worum es beim Zentrum geht.» Aber es sei einfacher, zu stigmatisieren, als Lösungen zu suchen.

«Mich stört vor allem das Argument der SVP, dass das Geld für das Zentrum anderswo eingesetzt werden sollte. Es ist doch gerade wichtig, in Projekte zu investieren, die dasharmonische Zusammenlebenund die Integration fördern», sagt Batbout.

Begrüsst Zentrum

Der Verein der Freiburger Muslime ist zwar nicht direkt am Zentrum für Islam und Gesellschaft der Uni beteiligt, begrüsst dieses jedoch. «Dort wird professionelle Arbeit geleistet.» Der Verein, den es seit 1996 gibt, zählt rund 70 aktive Mitglieder, gemäss Mohamed Ali Batbout besuchen rund 200 Freiburgerinnen und Freiburger regelmässig das Zentrum des Vereins an der Glanestrasse in der Stadt.

«Opferrolle bringt nichts»

Auch der konservative Islamische Zentralrat hat sich mittels Communiqué zur SVP-Initiative geäussert. Er schreibt vom «von Islamophobie geprägten politischen Programm der SVP». Eine steigende Islamophobie in der Gesellschaft spürt Mohamed Ali Batbout allerdings nicht. «Die Leute interessieren sich für das aktuelle Geschehen, das ist klar. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass uns die Leute im Alltag nun anders begegnen.» Es sei Aufgabe des Vereins, den Dialog zu suchen und zu informieren. «Es bringt nichts, sich als Opfer darzustellen.»

 Der Islamische Zentralrat hat die Opferrolle schon mehrmals eingenommen. Zur aktuellen SVP-Initiative schreibt er: «Einmal mehr sehen sich Muslime einer Volksinitiative gegenüber, deren Ziel es ist, die Systemintegration des Islams in die Schweiz zu verhindern.» Der Islamische Zentralrat werde nicht tatenlos zusehen, heisst es weiter. Er habe eine Kommission gegründet, die ein Konzept mit Gegenmassnahmen ausarbeiten werde.

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