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«Ich bin ein harter Arbeiter»

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435 Kinder der Primarschule Heitera im Freiburger Schönbergquartier sorgten gestern im St. Leonhard für eine nicht gerade alltägliche Geräuschkulisse. Einer der Spieler dürfte den Lärmpegel als besonders hoch empfunden haben: Colby Genoway. Der 32-jährige Kanadier war erst um 1 Uhr in der Nacht in Freiburg angekommen. Aus Wladiwostok, via Moskau und Zürich. In der am Japanischen Meer gelegenen Grossstadt im Osten Russlands bestritt er mit seinem Club Medvescak Zagreb vor wenigen Tagen sein vorerst letztes KHL-Spiel. «Mit Zagreb haben wir die Playoffs verpasst. Dort geht es nun nur noch darum, die Saison ausklingen zu lassen. Ich wollte aber meine Saison unbedingt noch verlängern, weil ich mich momentan sehr gut fühle. Deshalb freue ich mich nun auf die Chance, doch noch Playoff-Eishockey zu spielen», sagte der logischerweise ein wenig müde wirkende Genoway nach seinem ersten Training.

 Lob aus Zagreb

Also prüfte er mit seinem Agenten verschiedene Möglichkeiten. «Ich hatte mehrere Offerten. Von wem, behalte ich für mich. Aber sagen wir es so: Diejenige von Freiburg war die beste.» In Zagreb–wo seine Frau und sein zehn Monate altes Kind, die Genoway in den nächsten Tagen nach Freiburg folgen werden, derzeit noch weilen–liess man den Stürmer ziehen. Auf der Homepage des KHL-Clubs ist Sportdirektor Aaron Fox voll des Lobes über Genoway. «Er hat für unseren Club mit das beste Eishockey seiner Karriere gespielt. Er ist ein sehr professioneller, solider Zweiweg-Spieler, der in allen Situationen eingesetzt werden kann», lässt sich Fox zitieren.

 In der Mitteilung steht ebenfalls, Genoway kehre nächste Saison nach Zagreb zurück. Auch Gottérons Sportdirektor Christian Dubé hatte bei der Verpflichtung betont, Genoway spielte nächste Saison wieder für Zagreb. Auf den einschlägigen und in der Regel überaus zuverlässigen Eishockey-Seiten im Internet ist jedoch immer nur von einem Vertrag für die Saison 2015/16 die Rede. Besitzt Genoway also für die kommende Saison einen Vertrag in Zagreb oder nicht? «Das will ich nicht sagen.» Normalerweise sind Verträge kein Geheimnis. Ob Genoway die Frage nicht verstanden hat? Also noch mal: Hat er einen Vertrag für nächste Saison? «Tut mir leid, das will ich nicht sagen.»

«Eher der Passgeber»

Dieser merkwürdigen Geheimniskrämerei zum Trotz kann man nicht sagen, Genoway sei in Zagreb gescheitert. Persönlich ist er denn auch nicht unzufrieden mit seiner Saison. «In der ersten Hälfte lief es mir nicht so gut. Ich wurde auch noch krank und war sogar eine Weile lang im Spital. Sobald ich aber bei Kräften war, spielte ich so gut wie schon lange nicht mehr und gehörte zu den Spielern mit der meisten Einsatzzeit. Mit der zweiten Hälfte bin ich deshalb sehr zufrieden. Dass ich immer besser in Fahrt gekommen bin, ist auch der Grund, warum ich unbedingt meine Saison noch verlängern wollte.»

Das tut er nun in Freiburg. Und obwohl er bereits von Playoff-Eishockey spricht, gilt es für Gottéron nun erst einmal, sich überhaupt für diese Playoffs zu qualifizieren.Wie will er dem Team helfen? Wie würde er sich selbst als Eishockey-Spieler beschreiben? «Ich bin ein harter Arbeiter, ein klassischer Zweiweg-Stürmer, sicher eher der Passgeber als der Torschütze.» Tatsächlich hat er diese Saison in 48 Spielen nur gerade vier Tore erzielt. Vorbereitet hat er deren 16. Es sind nicht die Werte eines Skorers. Bei fünf gegen fünf wird er bei Gottéron deshalb eine eher defensive Rolle einnehmen. Trainer Gerd Zenhäusern lässt den polyvalenten Stürmer fürs Erste als Center auflaufen. Heute Abend in Bern wird er Caryl Neuenschwander, den Genoway bereits aus seiner Zeit in Lausanne kennt, und Benjamin Neukom als Flügel an seiner Seite haben.

«Überlegt und intelligent»

Offensive Akzente wird Genoway deshalb vornehmlich im Powerplay setzen können. «Dort kann man ihn auch an der blauen Linie einsetzen», sagt Zenhäusern. Der Trainer kennt und schätzt den Stürmer aus der gemeinsamen Zeit in Lausanne, als Zenhäusern als Interimstrainer die Waadtländer 2013 in die NLA führte. «Er bringt viel Erfahrung ins Team, hat in seiner Karriere schon viele heikle Momente erlebt. Colby spielt sehr überlegt und intelligent, deshalb kann man ihn überall einsetzen, auch im Powerplay und im Boxplay.»

Genau wie Zenhäusern als Trainer war Genoway in Lausanne irgendwann nicht mehr erwünscht. Nach der letzten Saison trennten sich Club und Spieler trotz weiterlaufenden Vertrages. «Ich musste mich vor der Saison 2014/15 zweimal am Handgelenk operieren lassen und verpasste den Saisonstart. Das ist nie leicht. Danach fand ich nie wirklich zu meinem Selbstvertrauen.»

Die Lausanner, die zwischen 2011 und 2015 vier Jahre lang Genoways Arbeitgeber waren, gehören im Strichkampf zu Freiburgs direkten Konkurrenten. In der drittletzten Runde treffen die beiden Mannschaften im St. Leonhard sogar noch einmal aufeinander. Revanche-Gedanken habe er jedoch nicht, sagt Genoway. «Ich freue mich vielmehr einfach, für ein sehr gutes Team zu spielen, das über viel Potenzial verfügt. Und das auch noch in einem lauten Stadion, in dem die Leute nah am Feld sitzen. Da ist es nicht schwer, aufgeregt in die nahe Zukunft zu blicken.»

 

 

Der heutige Gegner

Fakten zum SC Bern

• Nach sieben Niederlagen in Folge haben sich die Berner am letzten Wochenende mit Siegen gegen Ambri und Zug wieder gefangen.

• Der SCB hat in dieser Saison drei von vier Duellen gegen Gottéron gewonnen.

• Der Tscheche Jakub Stepanek hat mit 89,9 Prozent eine der schwächsten Abwehrquoten aller NLA-Torhüter.

• Timo Helbling hat mit Plus-6 die beste Plus-Minus-Bilanz im Team. Mit 4 Toren und 18 Assists ist der Verteidiger zudem sehr produktiv.fm

Vorschau: Derby und Sechspunktespiel beim SC Bern

D as Zähringerderby heute Abend in Bern verspricht besonders viel Spannung. Sowohl der SCB als auch Gottéron müssen weiterhin um die Playoff-Qualifikation bangen. Klar ist: Mit einem Sieg wären die Freiburger so gut wie durch. «Alle Parameter für einen guten Match sind gegeben», sagt Gottéron-Trainer Gerd Zenhäusern. «Wir versuchen, die verbleibenden fünf Qualifikations-Spiele bereits im Playoff-Modus zu bestreiten.» Das heisst? «Das heisst, Fehler um jeden Preis zu vermeiden, insbesondere in der neutralen Zone. Und es heisst auch, in der eigenen Zone näher am Gegenspieler zu sein. Wir haben die Tendenz, dass wir zwar grundsätzlich in der richtigen Formation stehen. Aber eben einen Meter vom Gegenspieler entfernt. Das geht nicht.»

Durch die Verpflichtung von Colby Genoway gibt es einzelne Veränderungen in der Aufstellung. Da der Kanadier als Center eingesetzt wird (siehe Text oben), ist Flavio Schmutz nur mehr 13. Stürmer. Ryan Gardner kommt neu mit John Fritsche und Chris Rivera im vierten Block zum Zug. Überzählig sind Tristan Vauclair und Michaël Loichat, verletzt Martin Réway, Alexandre Picard und Luca Camperchioli. fm

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Titel zweizeilig

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