Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Ich bin wohl ein Wunder der Natur»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Erwin Stampfli sitzt am Küchentisch in seiner Wohnung in St. Antoni. Vor ihm liegen Prospekte, Arztunterlagen, eigene Notizen und eine Auflistung seiner rund 20 Medikamente. «Die Medikamente wechseln ständig, auch die Dosierung. Mit der Liste behalte ich die Übersicht», sagt der 68-jährige Santoner.

Seit rund zwanzig Jahren leidet er an einer idiopathischen Lungenfibrose. Ursache: unbekannt. Auch nach mehreren Untersuchungen, Allergietests, Gewebeentnahmen, verschiedenen Spitalaufenthalten und Ärzten. «Früher habe ich schon geraucht, kann aber mit gutem Gewissen sagen, dass es sich im Rahmen gehalten hat», sagt der gelernte Mechaniker und ehemalige Inhaber einer Autogarage. Er vermute, dass vielmehr die Arbeit mit den chemischen Stoffen und asbesthaltigen Materialien zur Krankheit geführt habe. Erwin Stampfli ist einer von vielen Lungenkranken in der Schweiz, auf welche die Lungenliga Freiburg diesen Monat aufmerksam machen will (siehe Kasten).

Ein ständiger Begleiter

Auf die Frage, ob es nicht frustriere, dass die Ärzte nie den Auslöser seiner chronischen Krankheit gefunden haben, antwortet Stampfli: «Ich vertraue ihnen.» Er könne es begreifen, dass auch nach langer Suche nichts gefunden werden könne. «Ist bei den Autos manchmal auch so», fügt er schmunzelnd hinzu.

Stampfli spricht mit grossen Gesten. Manchmal überkommt es ihn: Er redet so schnell, dass ihm im wahrsten Sinne die Luft wegbleibt. «Ohne dies wäre ich aufgeschmissen», sagt er schwer atmend und zeigt auf die Sauerstoffbrille, die um seinen Kopf liegt. Sie liefert ihm über die Naseneingänge den nötigen Sauerstoff zum Atmen. Der Schlauch führt zu einer rund eineinhalb Meter hohen Maschine, an der eine Flasche mit Flüssigsauerstoff angeschlossen ist. Er kann an die Maschine ein tragbares Gerät anschliessen, um es mit Sauerstoff aufzuladen. «Damit kann ich rund sechs Stunden unterwegs sein.» Grössere Ausflüge seien nicht mehr möglich. An rund zehn Schweizer Bahn­höfen gebe es zwar Sauerstofftankstellen, doch auch hier sei er in seinem Bewegungsradius eingeschränkt.

Lungenliga ist zur Stelle

Ein Unternehmen liefert einmal die Woche eine neue Sauerstoffflasche zu Stampfli nach Hause. Die Dienstleistung hat die Lungenliga Freiburg organisiert. «Ohne diese Organisation wäre mein Leben stark eingeschränkt», sagt Stampfli. Die Lungenliga helfe auch bei der Ferienorganisation mit. «Beim letzten Mal sind wir ins Tessin gereist. Als wir angekommen sind, stand im Hotelzimmer schon eine Sauerstoffmaschine bereit.»

Eine Lungentransplantation kommt für Stampfli nicht in Frage. Zum einen seien Lungen Mangelware, weshalb nur Betroffene in sehr schlechter Verfassung eine neue erhalten, dies sei bei ihm nicht der Fall. Zum anderen sei die Gefahr zu gross, dass der Körper die Lunge abstosse. Es seien vielmehr die Nebenwirkungen der Medikamente, die ihn belasten würden. Er leide beispielsweise unter Hautausschlag und Blutmangel. Während der Grippesaison müsse er besonders aufpassen. Eine Lungenentzündung könne tödlich enden. «Während dieser Zeit muss ich Leute meiden. Als kontaktfreudiger Mensch bereitet mir das grosse Mühe», sagt Stampfli. Auch die fehlende Puste ärgere ihn. Nach dem Treppenlaufen sei er am Ende. «Es ist schon eine Lebensveränderung, nicht mehr diese Bewegungsfreiheit zu haben.» Als Erwerbstätiger habe er sich immer vorgestellt, nach der Pensionierung jede freie Minute Pilze sammeln zu gehen. Dies sei nun nicht mehr möglich.

Stampfli bleibt dennoch optimistisch. Er sei im Kopf noch fit, sein Herz sei gesund. Sein Umfeld unterstütze ihn in jeder Lebenslage. Anscheinend hätten Menschen mit seiner Krankheit nicht länger als fünf bis zehn Jahre zu leben. «Meine Diagnose ist schon lange her. Ich muss wohl ein Wunder der Natur sein», sagt Stampfli grinsend.

Information

Die eigene Lunge testen lassen

Regelmässiger Husten mit Auswurf am Morgen kann ein Hinweis auf eine chronisch obstruktive Lungen­erkrankung sein. Um Symptomen auf den Grund zu gehen, hat die Lungenliga Freiburg im November eine Präven­tions­kampagne lanciert. Ziel der Kampagne ist es, erste Anzeichen von Krankheiten zu erkennen. Die Lungenliga bietet kostenlos Lungenfunk­tions­messungen in Freiburg an, dies bis zum 30. November. Eine An­meldung ist obligatorisch.

jp

Mehr Infos: www.lungenliga.ch

Meistgelesen

Mehr zum Thema