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«Ich bremse noch zu oft»

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In der letzten Saison hat die Downhill-Mountainbikerin Janine Hübscher den Durchbruch geschafft. Zum ersten Mal stand sie im Europacup auf dem Podest, erstmals hinterliess sie im Weltcup in einem Finalrennen ihre Fahrspuren, und als Sahnehäubchen wurde sie von Swiss Cycling für die WM in der Lenzerheide selektioniert. «Das WM-Aufgebot hat mich sehr gefreut», blickt die 22-Jährige zurück. «Es hat mir gezeigt, dass ich wohl doch nicht so schlecht Mountainbike fahre. Für mein Selbstvertrauen war das wunderbar.»

An Selbstbewusstsein mangelt es der PH-Studentin und langjährigen Pfadi-Leiterin eigentlich nicht. Wenn sie aber auf ihrem Mountainbike den Berg hinunterjagt, mit bis zu 70  km/h über Stock und Stein und Wurzeln brettert, über Schanzen springt und halsbrecherisch zwischen Bäumen hindurchkurvt, dann kommen ihr ab und an doch Zweifel. Nicht weil sie Angst vor Stürzen hat, das kann sie sich als Downhill-Fahrerin gar nicht leisten. «Aber ich zweifle zuweilen an meinen Fähigkeiten und frage mich, was ich im Weltcup unter all den Topfahrerinnen eigentlich zu suchen habe.»

Einen Schritt vorwärts dank neuem Team

Es sind die Worte einer Fahrerin, die in zwei Jahren von null aufs Podest gerast ist und die zuweilen selbst von dem von ihr vorgelegten Tempo überrascht ist. Anlass zur Bescheidenheit hat Hübscher eigentlich nicht. Das hat sie am vergangenen Wochenende wieder bewiesen, als sie beim Weltcup-Saisonauftakt in Maribor (Slowenien) den 12. Rang erreichte. Es war das bisher beste Ergebnis ihrer jungen Karriere. «Letzte Saison konnte ich viermal an Weltcup-Rennen starten und schaffte es einmal in den Finallauf. Dieses Jahr will ich mich auf der World-Tour etablieren und einen fixen Platz in den Top 15 erreichen», sagt die Oberschroterin.

Einen ersten Schritt in diese Richtung hat sie mit dem Wechsel zu einem neuen Fahrer-Team (JC Racing Verbier) gemacht. Ist Hübscher bisher immer allein zu den Rennen gefahren und hat sich in Eigenregie um sämtliche Angelegenheiten kümmern müssen, erhält sie nun tatkräftige Unterstützung. «Das Team nimmt mir die ganzen organisatorischen und logistischen Dinge ab. Es sorgt für alles, sei es Unterkunft, Essen oder Material. Ich habe keine Sorgen mehr auf dem Rennplatz und kann mich voll aufs Fahren konzentrieren.» Vor Ort kann sie nun auch auf die Dienste eines professionellen Mechanikers zählen. Im Gegenzug musste Hübscher ihrem neuen Sponsor das Zugeständnis machen, an allen Weltcuprennen teilzunehmen. «Das ist mir nicht schwergefallen», sagt die Senslerin mit einem Schmunzeln.

«Das Niveau ist deutlich gestiegen»

Die Rahmenbedingungen sind also ideal, um in dieser Saison den angestrebten weiteren Schritt nach vorn zu machen. «Die technisch ganz schweren Sachen beherrsche ich schon gut», sagt Hübscher. «Meinen Grundspeed muss ich aber noch konstanter durchziehen. Ich bremse noch zu oft an heiklen Stellen, auch bei den Sprüngen muss ich resoluter drüber.»

Die 22-Jährige sieht sich auf Stufe Weltcup im «hinteren Mittelfeld». Dominiert wird die Downhill-Szene aktuell von den Engländerinnen Tahnée Seagrave und Rachel Atherton, Tracey Hannah aus Australien und der momentan verletzten Französin Myriam Nicole. «Die vier sind derzeit eine Klasse für sich», erklärt Hübscher. Dahinter seien aber einige junge Fahrerinnen am Drücken. «Das Niveau im Mittelfeld ist in den letzten Jahren ganz allgemein deutlich gestiegen.» Wer da mithalten will, kann das Downhill nicht mehr bloss nebenher praktizieren. Auch Janine Hübscher hat sich in diesem Winter erstmals auch physisch hart auf die Saison vorbereiten und dank ihrem neuen Team auch ein Trainingslager besuchen können. «So lange ich noch studiere, will ich mich jede Saison ins Downhill investieren.»

Kampf um die WM-Tickets

Neben Hübscher sind es in der Schweiz mit Emilie Siegenthaler, Carina Cappellari und Camille Balanche drei weitere Fahrerinnen, die im Downhill richtig Gas geben, wobei Siegenthaler als einzige den Status einer Teilzeitprofisportlerin innehat. «Wir fordern uns gegenseitig, aber es ist eine gesunde Konkurrenz», sagt Hübscher. «Man hilft sich auf der Piste, gibt sich Fahrtipps oder zieht sich gegenseitig über einen Sprung, wenn eine sich nicht richtig traut.»

Das Schweizer Quartett verfolgt in dieser Saison das gleiche grosse Ziel: Die Qualifikation für die Weltmeisterschaften, die am 1. September 2019 im kanadischen Skigebiet Mont Sainte-Anne stattfinden. An der WM werden nicht alle vier Downhill-Fahrerinnen dabei sein können. In den letzten Jahren hat Swiss Cycling jeweils sieben Fahrer insgesamt – Frauen, Männer, Juniorinnen und Junioren zusammen – für die Titelkämpfe selektioniert. «Es liegt an mir, mich in dieser Saison mit starken Leistungen aufzudrängen», sagt Hübscher.

Eine gute Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen, erhält die Senslerin an diesem Wochenende. Da startet sie an der Europameisterschaft in Portugal. «Es ist schwer zu sagen, was drinliegt», sagt Hübscher mit Blick auf das morgige EM-Rennen. «Meine Chancen werde ich einschätzen können, wenn ich sehe, wer alles am Start ist. Wenn es gut läuft, ist ein Platz in den Top 10 machbar.»

«Das Team sorgt für alles. Ich habe keine Sorgen mehr auf dem Rennplatz und kann mich voll aufs Fahren konzentrieren.»

Janine Hübscher

Downhill-Mountainbikerin

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