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«Ich fragte mich: Was kann ich noch?»

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«Statt einer Million Möglichkeiten hat man halt plötzlich nur noch eine halbe Million», sagte Handbikerin Ursula Schwaller am Sonntagabend am Talk im Kulturzentrum Beaulieu in Murten. «Und der Tag hat trotzdem nur 24 Stunden.» Unendlich viele Möglichkeiten, selbst nach einem schweren Schicksalsschlag: Das positive Denken ist für die Düdingerin zum Lebensmotto geworden. Nach einem folgenschweren Unfall bei einer Schneeschuhwanderung musste sich die damals 26-jährige Architektin neu orientieren. «Ich habe sofort gespürt, ab nun wird alles anders», erinnert sich die heute 40-Jährige an ihren Unfall 2002. «Meine Beine waren warm, aber ich konnte sie nicht mehr bewegen. Ich wusste, von nun an bin ich querschnittgelähmt», sagte sie zu Moderatorin Sabine Lüthy. «Nur wusste ich noch nicht, was dies wirklich bedeutet. Zum Glück.» In vollem Bewusstsein erlebte Schwaller den Sturz – und das bange Warten auf den Rettungshelikopter. Es war erst nicht sicher, ob dieser landen konnte – und ob die junge Frau überleben würde.

«Es gibt einen Weg»

Nach dem neu geschenkten Leben musste Schwaller bei null anfangen, alles neu ordnen: «Ich brauchte eine Perspektive», so Schwaller über die anschliessende Zeit im Paraplegiker-Zentrum Nottwil. «Ich fragte mich: Was kann ich noch? Kann ich noch Velo fahren?» Ihr Partner Marcel Kaderli brachte ihr damals Prospekte von Handbikes ans Krankenbett. Handbikes sind dreirädrige Liegevelos, die mit den Armen angetrieben werden. Schwaller ist ein «Bewegungsmensch», wie sie sagt; aufgewachsen ist sie auf einem Bauernhof. «Bewegung ist mein Leben.» Im Sportgerät mit Handantrieb sah sie Potenzial. «Es geht vorwärts – es gibt einen Weg!» Der Unfall war der Start für eine unvergleichliche Sportkarriere: Inzwischen hat Schwaller siebenmal den Weltmeister-Titel im Handbike geholt, ist fünffache Schweizermeisterin und zweifache Bronze-Gewinnerin bei den Paralympics (die FN berichteten). Bis dahin war der Weg nicht einfach. «Ich lernte, mit meinem Körper auf andere Art zu kommunizieren.»

Schicksalsschläge, die einen zwingen, einen anderen Weg einzuschlagen, aber auch Chancen, etwas Neues zu beginnen. Beide Talk-Gäste mussten sich neu orientieren: Ursula Schwaller aus gesundheitlichen, Urs von Gunten aus beruflichen Gründen. «Mein Rucksack wiegt allerdings nichts im Vergleich zu Ursula Schwallers Schicksal», so der 66-Jährige. In Zürich hatte er erfolgreich Fernseh- und Radiowerbespots produziert, bis die Branche in den 90er-Jahren eine Krise erlebte. Von Gunten kehrte an den Murtensee zurück; aufgewachsen ist er in Faoug. «Ich musste mich schon in Zürich immer wieder an neue Situationen anpassen», so von Gunten, der sich unter anderem in den frühen 70ern als Kameraassistent bei Reklamefilmlegende Martin Fueter von Condor Films seine Sporen abverdiente. «Ich wollte mich aber auch alle zehn Jahre wieder neu orientieren; sonst wäre es mir langweilig geworden.» Aus der Idee für einen Restaurantführer rund um den Murtensee entwickelte der ArtPosition-Mitgründer gemeinsam mit einem Freund die Gratis-Monatszeitung «Le Lac» mit einer Auflage von 35 000 Stück. Über die Kantonsgrenzen hinweg: «Ich wollte, dass es eine Le-Lac-Region gibt», so der Ex-Chefredaktor. Die Grenzen überschreitet auch Ursula Schwaller immer wieder: Sie kämpft etwa für die Emanzipation von Menschen mit Behinderung. «Der Rollstuhl ist für mich eine Eigenschaft wie die Haarfarbe.» Wichtig ist ihr ihre Selbständigkeit. Die Paraplegikerin geht sogar dank eines speziellen Sportgeräts Skifahren. Ihr letztes grosses Hand­bike-Rennen fuhr die Erbauerin des ersten Freiburger Nullenergiehauses im Juni 2016: das 543-Kilometer-Langstreckenrennen von Trondheim nach Oslo. Als erste Paraplegikerin hat sie dieses erfolgreich beendet. Dabei fuhr sie nonstop während knapp 25 Stunden. Nur zwei männliche Handbiker waren in der 50-jährigen Geschichte des Rennens bisher schneller. Und schon hat Schwaller ein neues Ziel: ein 312-Kilometer-Rennen auf Mallorca. «Ich freue mich auf die blühenden Mandel- und Orangenbäume.»

ArtPosition

Die Durchführung ist ungewiss

«Die Kunstausstellung ArtPosition kann dieses Jahr nicht wie geplant stattfinden», sagte Mitorganisator Urs von Gunten am Sonntag. Im Gebäude auf dem Freiburger Ex-Cardinal-Areal seien die Fensterscheiben von Schülern zerstört worden. «Eventuell findet die Ausstellung in einem anderen Gebäude in kleinerem Rahmen statt anstatt mit 150 Künstlern.»

ea

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