Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Ich freue mich, dass es jetzt losgeht»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zwei Monteure warten auf Anweisungen, wo sie die Grossbildschirme für die Schulungsräume installieren sollen. Draussen trägt ein Arbeiter Baumaterial von einem Lieferwagen zur Baustelle. Eine Briefträgerin sucht den Empfänger eines Pakets mit der Anschrift «Campus Schwarzsee, auf der Baustelle». Mittendrin in diesem scheinbaren Chaos steht Barbara Wyssbrod, die Leiterin des Zivildienstzentrums. «Ich freue mich darauf, dass es nun endlich losgeht», sagt sie und zeigt den Empfang, an dem am Montag die ersten 120 Zivildienstleistenden ankommen. «Wie in einem Hotel erhalten sie hier den Zimmerschlüssel und einen Ausweis für die Kurswoche.»

Keine Ferien

Damit enden aber die Parallelen zum Check-in in einer Urlaubsdestination. «Die jungen Männer zwischen 19 und 26 Jahren kommen nicht, um Ferien zu machen, sondern um sich auf ihre Einsätze vorzubereiten», stellt sie klar. Deshalb übernimmt das Team auch ihre Aufteilung auf Zweier- und Viererzimmer; einzig die Kursleiter übernachten in Einzelzimmern.

Die Zivildienstleistenden reisen jeweils am Montagvormittag aus der ganzen Schweiz an, die meisten kommen mit Linienbussen der TPF ans Ziel. «Nur einzelne reisen mit dem Privatauto an», erklärt Barbara Wyssbrod. Diese bezahlen ganz normal die Parkgebühr für die ganze Woche, «aus der eigenen Tasche, nicht auf Staatskosten», präzisiert sie.

Jeder Zivildienstleistende besucht den einwöchigen Grundkurs. Je nach späterem Einsatzgebiet folgen weitere Fachkurse. Im Erdgeschoss des Schulungsgebäudes warten 21 rot-weiss gestrichene Velos auf ihren Einsatz, in erster Linie für die Kursteilnehmer im Bereich Natur und Umwelt, abends auch für alle anderen. In einer Ecke stehen die Rollstühle, welche die Kursleiter des Roten Kreuzes verwenden, um Kenntnisse über die Pflege und den Umgang mit betagten und kranken Menschen zu vermitteln. Aus den ehemaligen Schlafräumen der Kaserne sind moderne Schulungszimmer geworden.

Betrieb und Baustelle

Die Kursteilnehmer werden im ersten der beiden neu gebauten dreistöckigen Wohngebäude untergebracht. Dieses war noch bis kurz vor Weihnachten bezugsbereit. Durch den Wasserschaden, der am 25. Dezember das Erdgeschoss überschwemmt hat, können derzeit aber nur die beiden oberen Etagen benutzt werden. Am dritten Wohngebäude wird noch emsig gearbeitet. «Die Bauarbeiten werden uns nicht stören», ist Barbara Wyssbrod überzeugt. Das Ausbildungszentrum startet mit neun Kursen und erhöht die Zahl dann kontinuierlich. Sie erwartet, dass die Reparaturarbeiten am Wohngebäude beendet sind, wenn das Zentrum voll in Betrieb ist. «Wir bieten natürlich Hand für eine Lösung, aber es ist nicht die Idee, die Kursteilnehmer in Massenlagern unterzubringen», sagt sie zur Variante, die Erwin Jutzet in Betracht zieht (siehe Kasten).

Bis alles rund läuft, gibt es also noch viel zu tun, vor allem, da das Zentrum am Schwarzsee künftig doppelt so viel Kurse durchführt wie zuvor in Schwarzenburg. Barbara Wyssbrod nimmt es gelassen. «Es ist eine Herausforderung, aber mein Team ist gut eingespielt und krisensicher. Wir sind uns einiges gewohnt.» Die letzten Monate seien für sie schwieriger gewesen, da angesichts des engen Zeitplans viel Unsicherheit bestanden habe. «Ich habe aber immer daran geglaubt, dass es am Ende klappt. Wir sind im Sensebezirk und da schaut man, dass es funktioniert.» Neben Barbara Wyssbrod sind momentan zwei Personen für die Administration des Ausbildungszentrums verantwortlich, Anfang Februar kommt eine Person, später eine zweite hinzu.

Eine Herzensangelegenheit

Der Überstorferin gefällt am neuen Standort, dass es eine klare Aufteilung zwischen Ausbildung, Schlafbereich sowie Büro und Essen gibt. «Und wir haben viel mehr Platz zur Verfügung», sagt sie beim Rundgang. Sie fühle sich hier schon sehr zu Hause. «Schwarzsee ist eine Herzensangelegenheit», sagt sie. Sie sei seit ihrer Kindheit mit der Region eng verbunden und sei deshalb froh, dass Staatsrat Erwin Jutzet ihre Anregung aufgenommen habe. Auf einer Bergtour mit dem Feuerwehrverband sei ihr die Idee gekommen, dass die alte Kaserne der neue Standort für das Zivildienstzentrum sein könnte–dies, nachdem klar war, dass es aus Schwarzenburg weg muss. «Ich freute mich sehr, dass der Kanton Freiburg das Potenzial dieser Anlage erkannt hat.»

Gleichzeitig hofft sie aber auch, dass es mit dem zweiten Standbein des Campus Schwarzsee, dem Sport- und Freizeitzentrum, zügig vorwärtsgeht und dass der Schwung und die Synergien, die sich durch den Zivildienst ergeben, genutzt werden. Denn beide Einrichtungen ergänzen sich ihrer Meinung nach sehr gut. «Das Bild, das der Schwarzsee und die Region bei den Kursteilnehmern hinterlässt, entscheidet, ob sie in ihrer Freizeit mit ihrer Familie oder mit ihren Sportvereinen wiederkommen.» Deshalb sei es wichtig, ihnen ausserhalb des Unterrichts etwas zu bieten: Eine attraktive Infrastruktur, aber auch ein gutes touristisches Angebot, etwa Spezialangebote der Bergbahnen oder anderer Anbieter.

Wasserschaden: Sanierung läuft auf Hochtouren

E ine defekte Sprinkleranlage hatte am 25. Dezember das Erdgeschoss von einem der beiden Wohnpavillons unter Wasser gesetzt (die FN berichteten). Die Sanierungsarbeiten laufen auf Hochtouren, wie Staatsrat Erwin Jutzet, Vorsteher der Justiz- und Sicherheitsdirektion, auf Anfrage erklärt. Die dreigeschossigen Zwillingsbauten aus Naturholz stehen auf dicken Betonpfeilern. Bei der Behebung des Schadens hilft diese Bauweise: Von unten her werden die Unterlage der Böden und die Isolation entfernt. «Das Material muss ersetzt werden», sagt Erwin Jutzet. Von oben her werden die Hohlräume getrocknet, um dann die Böden wieder zu schliessen. Wie Erwin Jutzet erklärt, sind diese Räume dann erst einmal wieder benutzbar. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn weniger Kurse stattfinden, sollen beschädigte Böden und Bodenleisten wo nötig ersetzt werden.

Die ersten 120 Zivildienstleistenden, die am kommenden Montag anreisen, werden im ersten und zweiten Stock dieses Gebäudes untergebracht. Staatsrat Jutzet schliesst nicht aus, dass die später folgenden Kursteilnehmer vorübergehend in einem Massenlager der alten Militärkaserne untergebracht werden müssen. Dies, bis der erste Wohnpavillon saniert oder der zweite Wohnpavillon im März bezugsbereit ist. Die Zimmer für die Ausbildner im ehemaligen Kasernengebäude sind fertiggestellt.

Eine Expertise soll zeigen, wie das Sport- und Freizeitzentrum für Schulen, Familien und Vereine, das parallel zum Zivildienstzentrum entsteht, rentabilisiert werden kann. Jutzet kann sich gut vorstellen, die Leitung einer unabhängigen Anstalt zu übertragen, wie dies bereits bei der kantonalen Lehrmittelverwaltung funktioniert: Sie ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt, die Angestellten sind Staatsangestellte. «Wenn wir das Geld, das wir von der Eidgenossenschaft für den Zivildienst erhalten, in eine gute Vermarktung stecken, sollte es möglich sein, Reserven für Unterhalt und Reparaturen beiseitezulegen.» Damit das Sport- und Freizeitzentrum attraktiv genug sei, brauche es aber eine Dreifachturnhalle. Der ursprünglich geplante Kunstrasenplatz am Seeufer kann nicht gebaut werden, da das Gelände nicht zonenkonform ist. Die Dreifachturnhalle war im ursprünglichen Projekt des Campus Schwarzsee vorgesehen, wurde aber aus finanziellen Gründen fallen gelassen. «Wir standen damals unter grossem Zeitdruck», so Erwin Jutzet. Mit einer Dreifachturnhalle, die mit zehn Millionen Franken veranschlagt war, hätte das Projekt eine Summe erreicht, die dem obligatorischen Referendum unterlegen hätte. «Dann hätte es nicht gereicht, rechtzeitig fertig zu werden.» Nun habe er eine erste Offerte für eine Dreifachturnhalle für sechs Millionen Franken. Diese soll auf dem Parkplatz erstellt werden. im

Meistgelesen

Mehr zum Thema