Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Ich habe Angst vor der Leere»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carole Schneuwly

Es ist eine bunte, wilde Welt, in welche die Künstlerin Carol Bailly die Betrachter ihrer Werke zieht, eine Welt voller Fantasie und Humor, eine Welt aber auch mit vielen Gegensätzen und versteckten Abgründen. «Ich habe Angst vor der Leere», sagt die 54-Jährige. «Ich brauche ein Universum, das gut gefüllt ist.»

Kahlo und die Pizzafrauen

Und so füllt sie ihre künstlerischen Universen mit detailreich ausgestalteten Figuren (meistens Frauen, die könne sie besser zeichnen als Männer), mit Tieren, Blumen, Lebensmitteln, Alltagsgegenständen, Ornamenten, aber auch Worten und ganzen Texten. Die opulenten Werke sind regelrechte Suchbilder, in denen man immer neue Einzelheiten entdecken kann.

Viele Themen wiederholen sich, und auch einzelne Figuren scheinen Carol Bailly nicht loszulassen. Am augenfälligsten ist das in der Person der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo, die in Baillys Werken immer wieder vorkommt. Die Wahlfreiburgerin bezeichnet ihre Beziehung zu Kahlo als «Geschichte einer verpassten Begegnung»; sie ist für sie eine Seelenverwandte, die sie gerne kennengelernt hätte, ähnlich wie Janis Joplin, eine andere Persönlichkeit, die sie häufig zeichnet.

Aber auch ganz normale Menschen spielen in den Arbeiten Baillys eine wichtige Rolle, darunter allen voran die «Dames Pizza», die der Ausstellung im Espace Jean Tinguely den Namen gegeben haben. Die Pizzafrauen sind Carol Baillys beste Freundinnen, eine Runde, die sich regelmässig zum gemeinsamen Essen trifft, wobei es vorzugsweise Pizza gibt. Bailly hat sie in ihren Werken mehrfach verewigt. «Freundschaft ist für mich ein zentrales Thema», sagt sie, «vielleicht, weil ich keine grosse Familie habe.»

Bis Ende März 2010 zeigt der Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle an die 70 Werke aus 25 Jahren von Baillys Schaffen. Darin zeigt sich die Entwicklung der Autodidaktin, von den ersten künstlerischen Versuchen in den Achtzigerjahren bis zu den aktuellsten Werken. Zu sehen sind kleine Formate ebenso wie riesige Bilder, die für Bailly typischen Arbeiten in kräftigen Farben ebenso wie Werke in Schwarz-Weiss oder Schwarz-Gold.

Verbindung zu Tinguely

Persönlich gestaltete Vitrinen geben einen Einblick in Baillys Leben und Arbeiten. Da finden sich etwa Fotos ihrer Familie und ihrer Freunde (auch der «Dames Pizza»), Erinnerungsstücke oder Patchworks ihrer Mutter, die sie den Umgang mit den Farben gelehrt habe und dass man aus wenig viel machen könne.

Carol Bailly passe gut in den Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, sagte Caroline Schuster Cordone, Vizedirektorin des Museums für Kunst und Geschichte. Mit Niki de Saint Phalle verbänden sie die Ursprünge in den USA, die Kombination von Bild und Text in ihren Werken und zentrale Themen wie das Weibliche oder die Beziehungen zwischen den Menschen. Und sie habe seinerzeit Jean Tinguely persönlich getroffen, ein Austausch, der sich auch in ihrem Werk niedergeschlagen habe.

Aktuelles im Espace

Künftig soll der Espace Jean Tinguely alle zwei bis drei Jahre für zeitgenössische Künstler, wenn möglich mit Bezug zu Freiburg, geöffnet werden, deren Schaffen auf irgendeine Weise mit den Werken von Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle in Dialog tritt.

Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Murtengasse 2, Freiburg. Vernissage in Anwesenheit der Künstlerin: Mi., 4. November, 18.30 Uhr. Bis zum 28. März. Mi. bis So. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr.

Meistgelesen

Mehr zum Thema