Autor: Miro Zbinden
Plaffeien Eigentlich hat die 22-jährige Soraya Stempfel nicht damit gerechnet, dass sie je Inhaberin eines eigenen Geschäfts sein würde. Nach dem erfolgreichen Abschluss der vierjährigen Lehre als Herren- und Damencoiffeuse eröffneten sich aber plötzlich neue Horizonte: Die Selbständigkeit wurde zur möglichen Alternative. Die endgültige Entscheidung, den grossen Schritt zu wagen, wurde jedoch spontan getroffen und hatte auch situationsbedingte Gründe: «Ich war damals nicht zu 100 Prozent beschäftigt und wurde auf ein Inserat aufmerksam, in dem man nach einem Mieter für Coiffeurräumlichkeiten suchte. Ich besichtigte den darin ausgeschriebenen Salon und dachte sofort: Den Versuch ist es wert.»
Aller Anfang ist schwer
Von der schwierigen Anlaufphase des eigenen Geschäfts wurde die Inhaberin von «SensHair Coiffure» nur bedingt überrascht. Durch die selbsterarbeiteten Erfahrungswerte und den fachmännischen Rat verschiedenster Personen konnte die heikle Startphase gemeistert werden, obwohl Vorstellungen und Wirklichkeit nicht immer übereinstimmten. «Besonders die finanzielle Aufbauphase dauert oftmals länger, als man denkt. Das macht es nicht immer einfach, sein eigener Chef zu sein.» Soraya wurde selbständiger und verantwortungsbewusster und lernte, mit den Herausforderungen umzugehen. Dazu musste sie sich Grundkenntnisse im Rechnungswesen, Ein- und Verkauf, aber auch in der Öffentlichkeitsarbeit aneignen. «Man wird zum Manager, das macht den Arbeitsalltag interessant und abwechslungsreich.»
Neue Freude an der Arbeit
Auch das Arbeitsgefühl änderte sich mit der Selbständigkeit grundlegend. Die immer neuen Herausforderungen, das intensivere Arbeits- und Kundenverhältnis und die Chance, sich seine eigene Existenz aufzubauen, lösten bei Soraya eine neue Arbeitsfreude aus. Im Umgang mit der Kundschaft und der Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, sieht sie die grössten Vorteile ihrer Selbständigkeit: «Ich würde den Schritt immer wieder wagen.»