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«Ich habe ein Helfer-Gen»

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«Ich habe fast 35 Jahre für die Ambulanz gelebt», sagt Kurt Liniger. Seit dem 29. März ist der Murtner Ambulanzchef pensioniert, am 30. März feierte er seinen 65. Geburtstag. «Ich bin noch nicht richtig angekommen, man kann nicht einfach einen Schalter betätigen», sagt er über seinen ersten Monat im «Unruhestand». Liniger hatte sich seinem Beruf mit Leib und Seele verschrieben. «Ich habe ein Helfer-Gen», so der Murtner. «Ich habe meine ganze Energie für das Rettungswesen eingesetzt.»

Er rückte mit dem Volvo aus

Der Beruf des Rettungssanitäters faszinierte Liniger bereits als Bub. «Schon als Zehnjähriger habe ich Rettungswagen gemalt», erinnert er sich. «Ich hatte offenbar schon damals das Flair dafür.» Aufgewachsen ist Liniger unter anderem in Wallenried, wo seine Eltern auf dem heutigen Terrain des Golfplatzes einen Bauernhof bewirtschafteten. Nach einer Lehre bei einem Geometer in Murten absolvierte der gelernte Vermessungstechniker die Sanitätsrekrutenschule. «Damals wusste ich, dass ich das Retten von Menschen zu meinem Beruf machen wollte.»

Als er 1984 bei der Murtner Ambulanz anfing, sah die Arbeit der Sanitäter noch ganz anders aus. «Es ging damals einfach darum, die Patienten ins Spital zu transportieren.» Noch in den 1950er-Jahren fuhren gar Angestellte der Berntorgarage die Notfälle in die Klinik. 1962 gründete Samariter-Instruktor Henri Jan die Ambulanz Murten: Bis 1986 war ein umgebauter Volvo-Kombi im Einsatz. An Bord: eine Tragbahre, eine Sauerstoffflasche, ein Beatmungsbeutel, ein Verbandsset und diverse Fixa­tions­schienen. Das war alles. Kein Vergleich zum komplexen Equipment, welches sich heute in einem Sanitätsfahrzeug befindet. In den 1980er-Jahren ging es noch rudimentär zu: «Erste Hilfe leistete damals vor Ort ein Hausarzt.» Dieser sei häufig Allrounder gewesen. «Heute sind fast alle spezialisiert.» Die Hausärzte seien bei einem Notfall spontan ausgerückt. Die Patienten im Wartezimmer der Praxis hätten es geduldig akzeptiert. «Heute ginge das nicht mehr.» Den Beruf des Rettungssanitäters gab es zu jenen Zeiten noch nicht. «Wir hatten damals keine Kompetenzen.» Seine erste Infusion habe er 1989 gelegt.

«Ein Mensch, kein Roboter»

Seit Liniger mit dem umgebauten Volvo ausgerückt ist, hat sich viel verändert. Auch dank ihm, der als Gründungspräsident 1989 die Vereinigung der Rettungssanitäter Schweiz mit ins Leben gerufen hat. «Die Versammlung fand im Murtner Rathaussaal statt.» Der Verband setzte sich für die Professionalisierung des Berufs ein. Liniger prägte die Entwicklung in beratender Funktion in verschiedenen Gremien mit. «Wir mussten uns unsere Position richtig erkämpfen.» Rettungssanitäter und Mediziner arbeiten heute Hand in Hand. Die Sanitäter stehen bei schwereren Fällen wenn nötig in Kontakt mit einem Spezialisten in der Klinik. Die Technik macht es möglich, dass der Facharzt die Patientendaten sofort elektronisch übermittelt bekommt. «Der Arzt ist virtuell präsent.» Das Ziel sei, möglichst wenig Zeit zu verlieren. Während zum Beispiel bei einem Herzinfarkt die Rettungssanitäter den Patienten ins Fahrzeug laden, wertet der Spezialist im Krankenhaus die bereits übermittelten Daten aus und gibt den Rettungssanitätern Anweisungen für die Behandlung, während im Spital schon alles für eine allfällige Operation vorbereitet wird. «So haben wir einen minimalen Zeitverlust.»

Die Schicksale der Patienten bewegten Kurt Liniger während seiner langen Karriere: «Ich hatte nie Mühe, Gefühle zu zeigen. Ich bin schliesslich ein Mensch, kein Roboter.» Distanz zum fordernden Beruf fand der 65-Jährige etwa beim Wellnessen. Geholfen habe ihm auch der Austausch mit seiner Lebenspartnerin, Vize-Ambulanzdirektorin Regula Hüssy, die nächstes Jahr ihr 30-Jahr-Dienstjubiläum feiert. «Sie hat mir immer den Rücken freigehalten, etwa im administrativen Bereich.» Nun schmiedet Liniger neue Pläne. «Ich freue mich darauf, mein Hobby, das Heimwerken, auszuüben.» Und ganz loslassen kann er noch nicht: «Ich werde weiter Erste-Hilfe-Kurse ­geben.»

Zur Person

Auch für die Rega im Einsatz

Der seit kurzem pensionierte Murtner Ambulanzchef Kurt Liniger wurde 1954 geboren. Aufgewachsen ist er in Wallenried und Kerzers. In Murten absolvierte er bei einem Geometer eine Lehre zum Vermessungstechniker. 1984 übernahm er mit 30 Jahren die Leitung des Ambulanz- und Rettungsdienstes Murten und Umgebung. Der 65-Jährige ist Rettungssanitäter HF mit Weiterbildung Pflegemanagement und Ausbilder mit eidgenössischem Fachausweis. Von 1985 bis 2007 arbeitete er in Teilzeit für die Rega als Rettungssanitäter.

ea

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