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«Ich habe einen gewissen Wert»

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Nach neun Jahren, über 2000 Trainings, mehr als 500 Meisterschaftsspielen, fünf Playoff-Halbfinals und einem Playoff-Final mit Gottéron ist René Matte nicht mehr Assistenz-Trainer der Freiburger. Bereits vor zwei Monaten hatte ihm Headcoach Gerd Zenhäusern mitgeteilt, dass Matte nächstes Jahr trotz weiterlaufendem Vertrag nicht mehr erwünscht ist–der Walliser will seinen Assistenten selbst auswählen. Ein schwierig zu verdauender Entscheid, wie auch die Tatsache zeigt, dass der 43-jährige Kanadier während des gesamten Interviews mit den Tränen kämpfen muss.

 

 René Matte, wie haben Sie Ihr letztes Spiel an der Bande erlebt??

Das Matchende war für mich leichter als der Matchbeginn. Zu Beginn des Spiels wurde ich von meinen Emotionen übermannt. Dubé und Jeannin haben von sich aus entschieden aufzuhören. Bei mir ist das nicht so, für mich haben andere entschieden. Das macht den Abschied noch schwieriger. Klar, ich bin enttäuscht und traurig, der Entscheid hat mein Leben extrem verändert. Aber ich habe mir am Morgen beim Aufstehen gesagt, dass ich positiv bleiben muss. Den ganzen Tag habe ich deshalb versucht, an die vielen guten Momente meiner neun Jahre bei Gottéron zu denken. Auch meiner Tochter Jade habe ich gesagt, sie solle das Team heute noch lauter unterstützen als sonst, weil es Papis letzter Match ist.

 

 Sie haben also offenbar versucht positiv zu bleiben. Aber ist Ihnen das auch immer gelungen?

Für meinen letzten Tag an der Bande schon. In den letzten Monaten jedoch nicht immer. Diese Zeit war für mich wirklich sehr schwierig. Zu wissen, dass du am Ende der Saison aufhören musst, mit Leuten zu arbeiten, die dir nicht vertrauen, die nicht auf dich zählen, das ist wirklich nicht leicht. Aber ich weiss, dass ein guter Ruf für mich wichtig ist. Deshalb habe ich entschieden, die Situation zu akzeptieren und professionell zu bleiben. So habe ich für die Mannschaft möglichst gute Arbeit geleistet, damit diese die Saison möglichst gut abschliesst.

 

 Haben Sie jetzt, da die Saison vorbei ist, nicht das Bedürfnis, Gerd Zenhäusern so richtig Ihre Meinung zu sagen?

Was soll das bringen?

 

 Es tut gut.

Ja, es tut vielleicht gut. Aber bringen tut das wahrlich niemandem etwas. Ich wollte und will unbedingt Profi bleiben. Alles andere ist nicht meine Art.

 

 Welche Momente werden Ihnen aus den neun Jahren bei Gottéron am stärksten in Erinnerung bleiben?

Auf dem Eis war das der Final 2013 gegen Bern. Wir lagen 0:2 zurück, holten auf und glichen zum 2:2 aus. In diesem Moment hatten wir alle an den Titel geglaubt. Vielleicht sogar zu sehr. Aber dieser Ausgleich in der Serie war der schönste Moment meiner Karriere. Neben dem Eis bleibt mir vor allem in Erinnerung, dass ich bereits während meiner zweiten Saison in Freiburg die Frau meines Lebens kennengelernt habe und mit ihr eine wunderbare Tochter habe. Wenn ich daran denke, relativiert das natürlich vieles andere.

 

 Die Fans haben nicht nur Dubé und Jeannin, sondern auch Ihnen mit einer Banderole gedankt und Ihren Namen skandiert. Was hat das bei Ihnen ausgelöst?

Es hat mich sehr berührt. Überhaupt haben mich die Leute hier immer super behandelt. Als ich vor neun Jahren von Kanada nach Freiburg gekommen bin, haben mich die Leute von Beginn weg aufgenommen und akzeptiert, wie ich bin. Das ist das Beste, was einem passieren kann.

 

 Haben Sie bereits eine Idee, was Sie nächste Saison machen werden?

Darum werde ich mich ab nächster Woche kümmern. Ehrlich gesagt habe ich mich bis heute noch überhaupt nicht umgeschaut. Ich wollte mich voll auf meine Aufgabe mit Freiburg konzentrieren. Ich nehme mir nun Zeit, die Situation zu analysieren, und dann werden wir sehen, was aus René Matte wird.

 

 Möchten Sie in der Schweiz bleiben?

Ehrlich gesagt ja. Ich habe mich hier gut eingelebt, würde deshalb am liebsten mit meiner Familie in Belfaux bleiben, meine Tochter wird im Herbst eingeschult, wie meine Frau ist sie Freiburgerin. Aber natürlich ist es in meinem Job immer möglich, dass ein Umzug vonnöten sein wird.

 

 Ihr Vertrag mit Gottéron ist noch ein Jahr gültig. Der Klub hatte kommuniziert, dass Sie allenfalls einen anderen Posten im Klub übernehmen werden. Ist das denkbar für Sie?

Ich werde allfällige Vorschläge analysieren. Klar ist aber: Ich habe einen gewissen Wert–und den habe ich in meiner Karriere auch schon bewiesen. Deshalb will ich nicht einfach irgendeinen Posten übernehmen.

 

 Haben Sie noch Kontakt zu Hans Kossmann?

Oh ja, regelmässig. Er wohnt ja ebenfalls in Belfaux. Wir haben ein gutes Verhältnis, schliesslich haben wir auch als Trainer immer sehr gut zusammengearbeitet.

 

 Auch Kossmann sucht noch eine Trainerstelle für nächstes Jahr. Können Sie sich vorstellen, wieder irgendwo mit ihm zusammenzuarbeiten?

Auf jeden Fall. Wenn er mir das vorschlägt, mache ich mich noch am nächsten Morgen an die Arbeit …

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