Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Ich hätte kaum 42 Jahre durchgehalten»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carolin Foehr

Wer in den vergangenen 36 Jahren die fünfte oder sechste Klasse der Primarschule Schönberg besucht hat, der hatte vielleicht das Glück, statt einen gleich zwei Klassenlehrer zu haben. So lange hat dort das Freiburger Ehepaar Ulrich unterrichtet – gemeinsam. Mit dem diesjährigen Schuljahr endet auch ihre nicht ganz alltägliche Laufbahn.

«Die Ulrichs», wie die Schüler sie nennen, waren die Ersten, die sich 1974 für eine geteilte Lehrstelle entschlossen haben. «Job-Sharing», wie sich die heute weit verbreitete Arbeitsform nennt, war damals ein Novum im Kanton Freiburg. «Zwar hatte man gehört, dass das theoretisch möglich sei», erinnert sich der 62-jährige Bernhard Ulrich. «Aber besonders auf der Primarschulstufe war man der Ansicht, die Kinder bräuchten eine einzige Ansprechperson.»

«Vollzeit? Schwierig!»

Davon liess sich das Ehepaar jedoch nicht abschrecken. Weder sein Wunsch nach Kindern noch das Berufsleben sollten auf der Strecke bleiben – dafür waren die Ulrichs bereit, Kompromisse einzugehen. «Natürlich sind das finanzielle Einbussen, wenn beide Partner nur 50 Prozent statt im Vollpensum arbeiten», gibt Claudine Ulrich, 60, zu. Aber alles sei halt eine Frage der Priorität: «Der Gewinn an Lebensqualität macht das mehr als wett. Hätte ich im Vollzeitpensum gearbeitet, ich wäre wohl kaum auf 42 Lehrjahre gekommen!»

Auch Bernhard Ulrich kann dem Teilpensum nur positive Seiten abgewinnen. «Schliesslich wollte ich auch etwas von unsern drei Kindern haben», schmunzelt er. Und wie lief es mit der Hausarbeit? Da sind sich die Ulrichs – wie in fast allen Dingen – einig: «Das war ganz einfach. Wer nicht gerade in der Schule war, kümmerte sich um den Haushalt.»

Kopfzerbrechen

Auch im Schulalltag sei das gemeinsame Arbeiten kein Problem gewesen. «Wir haben die gleiche Art zu unterrichten», meint Herr Ulrich. – «Nur den Stundenplan so zu erstellen, dass er auch für die Kinder möglichst optimal ist, hat uns teils Kopfzerbrechen bereitet», so Frau Ulrich. Denn jeder habe eine Anzahl von Haupt- und Nebenfächern unterrichtet. Meist machten die beiden positive Erfahrungen mit Eltern und Schulbehörden, die das Klassenlehrer-Duo akzeptierten und respektierten.

Trotz der Mehrlast an Gesprächen und Sitzungen behält das Lehrerpaar fast nur positive Erinnerungen an ihre lange Schulzeit – seien es die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen, Höhepunkte wie das Schulmusical oder die Freude, wenn man es wieder geschafft hatte, ein Paar Kinderaugen zum Leuchten zu bringen. Bernhard Ulrich: «Da weiss man, dass man den richtigen Beruf gewählt hat.»

Einzig den eigenen Kindern wurde das Thema Schule dann und wann zu viel. «Zwei von ihnen hatten wir in unserer Klasse», erklärt Claudine Ulrich, «da mussten wir darauf achten, dass die Schule nicht omnipräsent wurde.» Schlussendlich habe die Jüngste später trotzdem den Lehrerberuf gewählt.

Konkrete Pläne für die nun beginnende schulfreie Zeit hat das Ehepaar noch nicht. «Wir hatten ja vorher schon mehr Freizeit als die meisten», lacht Bernhard Ulrich, «da ist die Umstellung nicht so schwierig.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema