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«Ich kann die Angst besser aushalten»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Angst zu haben, ist genetisch in jedem Menschen hinterlegt: Die Furcht vor dem Raubtier hat den Urmenschen das Überleben gesichert. Sind die Angstgefühle aber übermässig und unkontrollierbar, werden sie zu einer Krankheit. Diese Ängste bedrücken, lähmen, machen traurig und rauben jegliche Lebenskraft. Sie können zudem zu physischen Leiden führen wie Herzproblemen, Atemnot und Zittern. Im Fall von M*., einer 63-jährigen Frau aus dem Sensebezirk, konzentriert sich die Angst in der Magengegend. «Sie drückt mir auf den Magen, nimmt mir den Appetit, macht mich unruhig und lässt mich nicht mehr schlafen», beschreibt sie das bedrückende Gefühl.

«Ich habe gelernt, mit der Angst umzugehen», sagt sie im Gespräch mit den FN. Das war aber nicht immer so. Seit fast 50 Jahren leidet sie unter Ängsten, die sie unvermittelt erfassen und nicht mehr loslassen. Besonders schlimm sei es, wenn jemandem von der Familie etwas zustosse. «Ich mache mir dann grosse Sorgen und alles dreht sich in meinem Kopf immer wieder um das gleiche Thema. Ob ich das will oder nicht.»

Am Tiefpunkt

Nach einer Familienkrise vor zwei Jahren konnte M. nicht mehr allein mit ihrer Angst klarkommen. Die Frau fiel in ein tiefes Loch, verlor jeden Antrieb und war nur noch erschöpft. «Ich konnte nicht einmal mehr weinen.» Durch ihre Hausärztin kam sie zu einem Psychiater und begab sich schliesslich für fünfeinhalb Wochen in klinische Behandlung. «Mittelschwere Depression», lautete damals die Diagnose.

Der Schritt, Hilfe von aussen anzunehmen, war für sie nicht leicht. Doch hat sie es nie bereut. Die Angstherapeutin der Klinik habe sie herausgefordert, sich der Angst zu stellen. «Man muss sie annehmen, sie akzeptieren. Stösst man sie fort, wird sie noch grösser», weiss sie heute. In der Klinik hat sie gewisse Strategien im Umgang mit den Angstattacken gelernt. Auch die Atemübungen bei einer Körpertherapeutin helfen ihr, das zentrale Nervengeflecht in der Magengegend, das bei ihr besonders anfällig ist, gezielt zu entspannen. Auf Medikamente verzichtet sie so weit als möglich. «Sie nehmen die Angst nicht weg, sondern verdecken sie nur.»

Zur Krankheit stehen

Ausserdem besucht M. regelmässig Gesprächsrunden bei der Afaap, der Freiburgischen Interessengemeinschaft für Sozialpsychiatrie (siehe auch Kasten). «Die Angst ist nicht weg, aber ich kann sie nun besser aushalten», sagt M. Darüber reden, sich mit anderen austauschen, sei auch Teil des Lernprozesses. «Ich kann heute zu meiner Krankheit stehen. Ich schäme mich nicht, denn ich weiss, dass es jeden treffen kann.» Sie habe gelernt, mehr zu sich selber zu schauen und öfter als vorher Nein zu sagen. «Ich bin mutiger geworden.» Halt findet sie im Glauben und in der Natur, beide geben ihr viel Kraft. «Und die Familie», betont sie. Ohne den Rückhalt ihrer Familie wäre sie nie so weit gekommen, ist sie überzeugt.

Schon seit der Kindheit

M. weiss inzwischen, dass sie die Angstzustände von ihrer Familie mitbekommen hat. «Mein Vater litt auch schon darunter. Schon als kleines Mädchen habe ich gespürt, wenn es ihm nicht gut ging», erzählt sie im Gespräch mit den FN. Die Einsicht in die Krankheit und die Arbeit an sich selber macht es ihr möglich, auch ihrem Sohn besser beizustehen, der ebenfalls davon betroffen ist.

* Name der Redaktion bekannt

Vorschau

Ängste bei psychisch leidenden Menschen

Die Freiburgische Interessengemeinschaft für Sozialpsychiatrie lädt am 26. April zum siebten Trialog nach Plaffeien ein. Trialog heisst, dass sich drei Parteien–Betroffene, Angehörige und Fachpersonen–auf gleicher Augenhöhe austauschen. Peter Köbele, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, aus Tafers macht eine kurze Einführung in das Thema. Danach bilden sich kleine Gruppen, die Antworten auf die Frage «Wie können wir mit der Angst umgehen, sie besser aushalten und annehmen?» suchen. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung erwünscht. Kurzentschlossene können aber auch spontan vorbeigehen.im

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