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«Ich liebe das Schweizer Publikum»

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Autor: Mireille Rotzetter

Düdingen Shakespeares Werke sind zeitlos. In den «Lustigen Weibern von Windsor» kommen Themen zur Sprache, die heute noch genau so aktuell sind wie vor 400 Jahren: Liebe, Eifersucht, Macht und Geld. Das Theater des Ostens präsentierte am Dienstagabend die Komödie dem Publikum im Podium in Düdingen mit viel Humor, ohne aufwendiges Bühnenbild und moderne Kostüme. Die Handlung blieb in der Zeit um 1100 verhaftet, als Heinrich IV. gezwungen wurde, die Krone an seinen Sohn abzugeben. Mit Anspielungen an die Wirtschaftskrise und der Erwähnung von Potenzpillen verwies das Theater aber auch auf das heutige Weltgeschehen. «Das Publikum ist intelligent genug, die Aktualitätsbezüge selbst herzustellen», sagte die Regisseurin Vera Oelschlegel vor der Aufführung. Sie führte mit Matti Wies die Co-Regie. Gleichzeitig spielte sie die Wirtin Dortchen Quickly, die den Plot der Handlung wesentlich mitbestimmt.

Speziell moderne Inszenierungen seien bei Shakespeare nicht notwendig. «In Windsor passieren Dinge, wie in jedem anderen kleinen Nest auf der Welt», führte die 74-Jährige aus. Das Publikum lachte denn auch über diese kleine Welt – einen viel zu eifersüchtigen Ehemann, gewitzte Ehefrauen und einen Pfarrer, der bei der Beobachtung einer Kussszene mit einem gespielt berlinischen Akzent meinte: «Ach, so geht das!»

Vera Oelschlegel und das Theater des Ostens haben Düdingen in den letzten Jahren regelmässig besucht. «Ich liebe das Schweizer Publikum», sagte Oelschlegel. «Es ist bodenständig und gleichzeitig weltoffen.» Dies spürten die Schauspieler in den Reaktionen.

Entwicklung des Theaters

Vera Oelschlegel ist eine Grösse des deutschen Theaters. Sie wurde berühmt mit Brecht-Interpretationen in der DDR, hat Filme gedreht, in unzähligen Stücken mitgespielt, Regie geführt und dozierte an einer Schauspielschule. Zudem ist sie die Gründerin des Theater des Ostens. «Das Theater hat sich über die Jahre verändert», sagte sie. Während der DDR habe es als Mittel zum Überleben gedient, die Theaterränge seien immer gefüllt gewesen. «Gleichzeitig hatten wir damals mit der Zensur zu kämpfen.» Heute gehöre das Theater zur Allgemeinbildung und das Publikum komme in erster Linie der Unterhaltung wegen.

Anstrengender als früher

Auf der momentanen Tournee führt das Theater des Ostens innerhalb von 13 Tagen zehn Vorstellungen auf und legt 6000 Kilometer zurück. «Ich gehe immer noch sehr gerne auf Tournee, doch es strengt mich mehr an als früher», sagte Oelschlegel. Es ist denn auch ihre zweitletzte Tournee. «Ich will nicht warten, bis ich vertrottelt bin oder mir die anderen in den Bus helfen müssen.»

Auf die Frage, was Oelschlegel für Zukunftspläne habe, errötet sie leicht. «Ich habe eine grosse Liebe.» Der Mann wohne in Zürich. «Wir wollen jetzt unsere Liebe geniessen.»

 

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