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«Ich sehe mich als gewöhnlichen Arbeiter»

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«50 Jahre sind genug», sagt Hubert Marchon, der die musikalische Leitung des Gemischten Chors Rechthalten abgegeben hat. Eigentlich finde er es nicht gut, wenn ein Dirigent zu lange bleibe, sagt er. «Seine Handschrift prägt den Chor sonst zu stark.» In Rechthalten sei es deshalb ziemlich stark zu einer «Vermarchonisierung» gekommen, sagt er. Eigentlich wollte Hubert Marchon bereits auf seinen 70. Geburtstag im vergangenen Februar zurücktreten. Doch konnte die Nachfolgerin, Gisela Murmann, nicht sofort beginnen. So verlängerte er noch ein wenig.

Kein Müssen

Der seit zehn Jahren pensionierte Lehrer erinnert sich noch gut, wie er vor 50 Jahren zum Chor gekommen ist. «Damals hiess es nicht: ‹Wir suchen einen Lehrer›, sondern ‹Wir brauchen einen Organisten und Dirigenten›», sagt er. Es sei selbstverständlich gewesen, dass der Dorflehrer nicht nur die Schule, sondern auch den Chor übernommen habe. Das Orgel- und Klavierspielen sowie das Dirigieren seien deshalb im Lehrerseminar gezielt gefördert worden. «Bei mir war das kein Müssen», sagt Hubert Marchon. «Ich habe es gerne gemacht.»

Mit dem Gemischten Chor Rechthalten hat er nebst den kirchlichen Auftritten auch einige weltliche Konzerte realisiert. «Wir haben auf beides Gewicht gelegt», sagt Marchon, der die Chormitglieder als sehr motiviert bezeichnet. In bester Erinnerung bleibt ihm das Konzert im Jahr 2000, an dem der Chor Schlager aus zehn Jahrzehnten gesungen hat. Auf die Frage, ob er ein strenger Dirigent sei, antwortet Hubert Marchon mit einem Zögern. «Ich habe schon etwas verlangt», sagt er. «Aber eigentlich bin ich ein lieber–vielleicht zu lieb.» Er hat die Stücke für den Chor mit 35 Mitgliedern jeweils selber ausgewählt–eine Aufgabe, die er nicht so gerne gemacht hat. «Ich habe versucht, etwas zu finden, das allgemein gut ankommt. Mir war aber bewusst, dass nicht alle Sänger die Auswahl gutheissen.»

Letzter Auftritt

Morgen feiert Rechthalten das Patronsfest. Im Gottesdienst wird zum einen Sr. Stephana-Maria Hengartner, die pfarreibeauftragte Bezugsperson der Pfarrei Rechthalten-Brünisried, verabschiedet. Auf der anderen Seite singt der Gemischte Chor das letzte Mal unter der Leitung von Hubert Marchon. «Ich wollte gar keine Verabschiedung», sagt der Dirigent. Er sei nicht der Typ, der gerne in der Öffentlichkeit stehe. «Ich sehe mich als gewöhnlichen Arbeiter, der von der Pfarrei einen Lohn für seine Tätigkeit erhält», sagt er. «Ich habe das getan, was ich konnte.»

Weiter im Einsatz

Er lässt dabei unerwähnt, dass er all die Jahre sein Privatleben rund um seine Tätigkeit als Chorleiter und Organist organisiert hat. An den Festtagen durfte er nicht fehlen, auch weil Aushilfen schwierig zu finden waren. Und ganz tritt er nicht ab: Als Organist wird Hubert Marchon weiterhin bis zu 45 Mal im Jahr im Einsatz sein. Und: Weil es im Bassregister des Chors Lücken gibt, hat er angeboten, eventuell einzuspringen. Dass die neue Dirigentin vielleicht anders arbeitet, ist kein Problem für ihn. «Jeder macht es so, wie er es für gut befindet.»

Kirche Rechthalten, So., 30. Juni, 10 Uhr.

 

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