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«Ich stehe ständig unter Strom»

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Hat den Anschluss an die Weltelite geschafft: Sportschütze Pascal Loretan.Bild zvg

«Ich stehe ständig unter Strom»

Autor: Michel Spicher

2012 könnte zum grossen Jahr des Pascal Loretan werden: Ende Januar erzielt der 23-Jährige im Gewehr 10 m mit 599 Punkten einen neuen Schweizer Rekord, Mitte Februar holt er an der EM einen Olympia-Quotenplatz, Ende April überzeugt Loretan beim vorolympischen Weltcup in London als Fünfter, und beim Grand Prix in Pilsen verbuchte er am Donnerstag im Liegendmatch über 50 m gar einen prestigeträchtigen Sieg.

Olympia-Ticket gesichert

Als einziger Schweizer Gewehrschütze hat Pascal Loretan damit die Selektionsrichtlinien von Swiss Olympic – ein Top-10-Ergebnis – schon zweimal erfüllt. Ein Olympia-Ticket ist dem Düdinger damit sicher – auch wenn er sich noch nicht dazu gratulieren lassen will. «Der GP in Pilsen ist noch nicht vorbei, und auch danach gibt es noch zwei Wettkämpfe, an denen andere Schützen einen Quotenplatz bestätigen können», dämpft Loretan die Euphorie.

Tatsächlich hat Swiss Shooting für die Gewehrschützen vier Quotenplätze zu vergeben. Auch Beat Müller (KKSM Alterswil), Simon Beyeler (Tafers) und Marcel Bürge (Lütisburg) haben die Selektionsrichtlinien schon erfüllt. Annik Marguet (Cormérod) sowie Irene Beyeler (Tafers) haben zudem ebenfalls noch die Möglichkeit, sich für Olympia aufzudrängen. Doch selbst wenn am Ende der Qualifikationsphase mehr als vier Schützen die Anforderungen von Swiss Olympic erfüllt haben sollten, wird der Dachverband des Schweizer Sports nicht darum herum kommen, Pascal Loretan als einen der vier in die britische Metropole zu schicken. Zu konstant, zu beeindruckend sind die Leistungen das 23-Jährigen in diesem Jahr.

Um halb sechs im Schiesskeller

Dass Pascal Loretan 2012 zum Höhenflug ansetzen würde, hätte vor zwei Jahren noch kaum jemand für möglich gehalten. Zwar gehörte der Freiburger schon auf Juniorenstufe zu den besten Schützen der Schweiz und liess sich zehnmal zum nationalen Meister küren. Doch nach dem altersbedingten Wechsel zur Elite blieben die Exploits des Erfolgsverwöhnten längere Zeit aus. «Ich habe mich von Rückschlägen nicht beirren lassen und bin meinen Weg konsequent weitergegangen», betont Loretan.

«Sein Weg» ist äusserst erfolgreich, auch wenn er zuweilen etwas gar seltsam anmutet. «Ich bin immer auf der Suche nach Herausforderungen», sagt Loretan. So kommt es, dass er des Öfteren bereits um 5.30 Uhr in Tafers oder Alterswil im Schiesskeller anzutreffen ist. Da bleibt er dann auch für geschlagene dreieinhalb Stunden. Und wenn der Polymechaniker anschliessend zur Arbeit fährt, hofft er nicht etwa auf einen geruhsamen Tag, um sich von den frühmorgendlichen Strapazen zu erholen. «Ich hasse Larifari. Ich will gefordert werden, bei allem, was ich tue.» Weil er bei seinem alten Arbeitgeber diesen positiven Stress vermisst hat, wechselte er vor einiger Zeit kurzerhand seine Arbeitsstelle. «Jetzt stehe ich endlich mehr unter Strom», freut sich Loretan.

Dass sich der Düdinger nach Feierabend erneut in den Schiesskeller begibt, versteht sich quasi von selbst. Und wenn nicht, spielt er Badminton, Tennis oder Eishockey. Ausgleichssport gehört ebenfalls zu «seinem Weg».

Nichts ist unmöglich

Nun erntet der Spitzenschütze die Früchte seiner ganzen Anstrengungen. Seit Mitte Januar dieses Jahres ist Pascal Loretan offizieller Schweizer Rekordhalter mit dem Luftgewehr 10 m. 599 Ringe erzielte er beim IWK in München, ein einziger Punkt fehlte ihm zum perfekten Wettkampf. So einen Rekord mache man nicht, das passiere einfach, hatte Loretan nach seinem Erfolg in seiner gewohnt bescheidenen Art erklärt. Als Sportschütze weiss der Düdinger aber auch, dass, wer 599 Punkte schafft, auch 600 erreichen kann. «Nur 601 Punkte sind unmöglich.» Schiessen habe sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun. «Nur wer positiv denkt, kann erfolgreich sein.»

Geglückte Premiere

Erfolge feiern möchte Pascal Loretan dieses Jahr noch möglichst viele – insbesondere an den Olympischen Sommerspielen, der grössten Sportveranstaltung der Welt (27. Juli bis 12. August). Die Wettkämpfe im Sportschiessen werden in den Royal Artillery Barracks im Südosten Londons durchgeführt. Die temporäre Anlage, deren Bau 26,5 Millionen Franken gekostet hat und die nach den Spielen an einem noch nicht bestimmten Ort wieder aufgebaut wird, umfasst 7500 Zuschauerplätze. Für Schützenverhältnisse eine ebenso riesige wie ungewohnte Dimension. «Ich bin froh, dass ich beim vorolympischen Wettkampf die Anlage bereits sehen und austesten konnte», sagt Loretan. «Es ist sehr beeindruckend. Und wenn die Halle voll ist, dürfte es noch eindrücklicher werden.» Als Fünfter ist dem Düdinger die sportliche Annäherung an die olympische Wettkampfstätte gelungen, zudem gewann Loretan bei seiner Premiere in London wichtige Erkenntnisse. «In den Royal Artillery Barracks ist es sehr windig, jeden Tag herrschen andere Bedingungen. Sich darauf einzustellen, das dürfte die grosse Herausforderung werden.»

Prall gefüllte Agenda

Bis zu den Olympischen Spielen hat Pascal Loretan noch knapp drei Monate Zeit. Nächste Woche wird er aus Tschechien heimkehren und schiesstechnisch einige Tage herunterfahren. Dann folgen zwei Wochen mit Weltcups in Mailand und München. Danach hofft Loretan, an den stark besetzten Polnischen Meisterschaften mitmachen zu dürfen. Einige Testwettkämpfe und ein kurzes Trainingslager in London stehen ebenfalls in seiner prall gefüllten Agenda. Und daneben arbeitet der 23-Jährige noch 60 Prozent. Um mangelnden «Strom» braucht man sich bei Pascal Loretan keine Sorgen zu machen.

«Ich hasse Larifari. Ich will gefordert werden, bei allem, was ich tue.»

«Schiessen hat sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun. Nur wer positiv denkt, kann erfolgreich sein.»

«Ich habe mich von Rückschlägen nicht beirren lassen und bin konsequent meinen Weg weitergegangen.»

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