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«Ich war der Retter der Berntoruhr»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Helene Soltermann

Die Berntoruhr in Murten spielt eine wichtige Rolle in Alfred Hurnis Leben. Ohne den 92-Jährigen würde es die Uhr heute wohl nicht mehr geben. Schlagen tut sie schon lange: «1450 gibt es die ersten Hinweise auf die Berntoruhr», erzählt Hurni. Heute schlägt sie nicht mehr ganz genau, doch dank Hurni wird dies schon bald wieder der Fall sein.

Auch jetzt, wo Hurni in der Résidence Beaulieu in Murten wohnt, sind Uhren allgegenwärtig. Auf dem Tisch liegt das Uhrwerk einer Pendule, die in seiner Zweizimmer-Wohnung steht. Das Uhrwerk funktioniere nicht mehr, weil an einem Zahnrad ein kleiner Zapfen abgebrochen sei, erklärt er. Eingesetzt werden sollte ein neuer Zapfen, 0,7 Millimeter im Durchmesser und 1,5 Millimeter lang – Hurni hat eine genau Skizze gezeichnet. Er habe bei Uhrmachern und sogar bei Präzisionsmechanikern nachgefragt, doch niemand könne ihm das Uhrwerk flicken.

Jungfraujoch und Cern

Hurni selbst ist nicht gelernter Uhrmacher. Doch von Uhren versteht er mehr als so mancher Fachmann. Hurni, der in Fräschels geboren wurde und seit 60 Jahren in Murten lebt, ist gelernter Feinmechaniker und hat beim Industrieuhrenhersteller Landis und Gyr in Zug gearbeitet. Er war auf sogenannte Mutteruhren spezialisiert. Mutteruhren geben Impulse an Tochteruhren und sorgen dafür, dass jede Uhr auf die Millisekunde genau gleich schnell läuft. Hurni rückte aus, wenn es mit diesen Uhren Probleme gab. «Ich wurde überall hingeschickt. Aufs Jungfraujoch, in Atomkraftwerke in Frankreich und auf Luxusschiffe in der Adria.» Auch im Forschungszentrum Cern in Meyrin hat er dafür gesorgt, dass die Uhren gleich schnell ticken.

Mit der Murtner Berntoruhr hat Hurni erstmals 1968 zu tun gehabt. Das Pendel sei stehen geblieben, und die Fachleute hätten gesagt, die Uhr müsse ersetzt werden. «Ich wurde vom Murtner Gemeinderat abgeholt und in den Turm der Berntoruhr hinaufgeführt», erzählt Hurni. Er hat die Uhr angeschaut und sofort gemerkt, dass die Räder des Uhrwerks abgewetzt seien und ersetzt werden müssten. Hurni hat drei Tage Ferien genommen und die Uhr repariert. «Danach habe ich dem Pendel ein Müpfli gegeben, und die Uhr funktionierte wieder.» Für die nächsten 20 Jahre ist die Uhr genau gelaufen. «Ich war der Retter der Berntoruhr», sagt Hurni. Warum haben die Murtner ausgerechnet bei ihm Hilfe gesucht? «Ich war immer da, um Probleme zu lösen», so seine einfache Erklärung.

Gebrochene Feder

In den 1980er-Jahren wurde Alfred Hurni wieder in den Berntorturm geholt. Damals hat er drei Monate an der Uhr gearbeitet, sie wurde totalrevidiert. «Danach hat die Uhr wieder zu 100 Prozent funktioniert», sagt Hurni. Er kennt die Uhr wie kein anderer, und er hat sein Wissen auch weitergegeben. Er hat Hunderte von Besuchern auf den Berntorturm begleitet und ihnen das Innenleben der Uhr erklärt. Das Gästebuch zeugt davon: Schulklassen, Kernphysiker und sogar ein japanisches Filmteam waren auf dem Turm.

Auch in seiner Wohnung im Beaulieu hört Alfred Hurni die Glockenschläge der Berntoruhr. Seit einiger Zeit jedoch schlägt die Uhr falsch – kein Wunder, suchte man wieder bei Hurni Rat. Er hat zusammen mit zwei Fachleuten herausgefunden, dass eine 298 Jahre alte Feder gebrochen ist. Ein Freund Hurnis, ein Kunstschlosser aus dem Zürichbiet, hat die kaputte Feder nun repariert. So wird die Berntoruhr die Stunden schon bald wieder genau schlagen.

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