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«Ich werde nichts Persönliches starten»

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Spiele zwischen Gottéron und Servette haben ihren ganz eigenen Charakter. Kaum eine Begegnung zwischen den beiden Teams verläuft in normalen Parametern. Schlägereien und Nickligkeiten sind courant normal. In Sachen Intensität und Rivalität ist das Romand-Derby auf bestem Wege, dem Duell gegen den Erzrivalen SC Bern den Rang abzulaufen. Für Gottéron-Verteidiger Michael Ngoy jedenfalls sind die Partien gegen Genf das eigentliche Derby. «Es wird viel mehr darüber gesprochen. Für die Romands in der Mannschaft jedenfalls sind die Spiele gegen Servette das wahre Derby. Es kann aber sein, dass es für die Deutschsprachigen jene gegen Bern sind.»

Einschüchterung als Stilmittel

Dass gegen der SCB weniger Emotionen im Spiel sind als auch schon, mag auch mit der Entwicklung der Berner zusammenhängen. Von den einstigen «Big Bad Bears» mit Spielertypen wie dem beinharten Yves Sarault ist nicht mehr viel übrig geblieben. Das spielerische Element hat beim Meister überhandgenommen. Ganz anders sieht es bei den Genfern aus. Härte und Einschüchterung gehören unverwechselbar zur Strategie von Trainer Chris McSorley, der dementsprechend seine Spieler rekrutiert. Techniker wie Kevin Romy oder Denis Hollenstein bilden die Ausnahme. Dominiert wird die Genfer Equipe von körperlich robusten Akteuren wie Goran Bezina, Daniel Vukovic oder Lennart Petrell. Wenig überraschend deshalb, dass sich gleich fünf Servettiens in den Top Ten der Strafenliste der Nationalliga A wiederfinden.

Nicht auf Rache aus

Einer, der die Härte der Genfer zuletzt am heftigsten zu spüren bekam, ist Sebastian Schilt. Nach einer wüsten Keilerei mit John Fritsche, in welcher er nebenbei zusätzlich von Christophe Rivera (ob vorsätzlich oder nicht, sei dahingestellt) mit dem Fuss malträtiert wurde, musste er sich am letzten Freitag bei der 3:5-Niederlage in Genf mit vier Stichen im Gesicht nähen lassen. Für den Freiburger Verteidiger, selbst ebenfalls kein Kind von Traurigkeit, ist diese Episode jedoch bereits Geschichte und kein Grund, heute an selber Stätte auf Rachefeldzug zu gehen. «Ich werde versuchen, diesen Vorfall, so gut es eben geht, auszublenden. Ich werde nichts Persönliches starten. Es geht um das Team. Und diesbezüglich haben wir noch eine Rechnung offen.» Mit 3:0 hatten die Freiburger am vergangenen Freitag in Genf geführt, ehe sie im Schlussabschnitt das Spiel mit fünf Gegentoren noch aus der Hand gegeben hatten. Schilt selbst war zu jenem Zeitpunkt bereits in der Kabine, weil er für die Schlägerei eine Spieldauerdisziplinarstrafe kassiert hatte. «Es war nicht der richtige Moment für diese Strafe», sagt der 26-Jährige rückblickend selbstkritisch.

Kraft gegen Technik

Sebastian Schilt hat keine Zweifel daran, dass auf Gottéron heute erneut ein emotionales Spiel wartet, auch wenn mit Alexandre Picard der Aggressiv-Leader der Genfer schlechthin fehlen wird (der Kanadier kassierte am Samstag in Biel seine zweite Matchstrafe und ist heute automatisch gesperrt). «Schon als ich in Genf gespielt habe, hiess es, dass wir gegen Gottéron hart spielen sollen», sagt der Berner, der von 2005 bis 2010 für Servette verteidigt hatte. Zumindest damals sei die hyper-aggressive Spielweise für die Genfer die einzige Waffe gewesen, welche sie gegen Freiburg hätten anwenden können. Viel geändert hat sich nicht. «Es sind nach wie vor zwei unterschiedliche Spielstile, die aufeinandertreffen», sagt Schilt. «Servette setzt auf Kraft. Wir hingegen wissen mehr mit dem Puck anzufangen und sind das technischere Team.» Für den Hobby-Kampfsportler sorgt dies für einen guten Mix, welcher letzten Endes für gute Spiele sorge. «Die Partien sind schnell und hart. Du musst bei jedem Einsatz hundertprozentige Präsenz markieren. Das gefällt mir.»

Im Saisonvergleich zwischen Eishockey «arbeiten» (Servette) und Eishockey spielen (Gottéron) steht es zurzeit 2:1 für die Freiburger Mannschaft. Will der Tabellenleader heute Abend die Führung in diesem Duell ausbauen, ist in erster Linie ein kühler Kopf gefragt. Sebastian Schilt dürfte der beste Gradmesser dafür sein, ob dies gelingt.

 

 

Vertrag bis 2017: Ein einfacher Entscheid

S ebastian Schilt hat sich innert Kürze zu einem Eckpfeiler in der Freiburger Defensive entwickelt. Nachdem die Saison 2012/13 seine erste für Gottéron gewesen war, hat Schilt schon im Oktober seinen im nächsten Jahr auslaufenden Vertrag vorzeitig bis 2017 verlängert. «Der Club kam auf mich zu und wollte mit mir weiter zusammenarbeiten. Dieses Vertrauen in meine Fähigkeiten hat es mir einfach gemacht, hier zu bleiben.» Seit einigen Jahren gehöre Gottéron zu den Top-Teams der Liga. «Wir wollen unbedingt den Titel holen», so Schilt, für den es genauso eine Premiere wie für den Verein wäre. fs

Vorschau: Pouliot heute in Genf fraglich

A m vergangenen Freitag unterlag Gottéron bei Servette mit 3:5, nachdem die Freiburger bis zur 41. Minute noch mit 3:0 geführt hatten. Bereits heute kommt es in Genf zur Revanche (19.45). «Am Freitag wurde uns eine kleine Lektion erteilt», sagt Trainer Hans Kossmann. «Die Emotionen können für die Differenz sorgen.» Hätte sein Team die ersten fünf Minuten des Schlussdrittels besser gespielt, wäre das Resultat ein anderes gewesen, ist er überzeugt. Dennoch sei bei weitem nicht alles schlecht gewesen, sagt Kossmann, der heute möglicherweise auf Marc-Antoine Pouliot verzichten muss. Der Kanadier ist leicht angeschlagen und hat gestern nicht trainiert. Trotzdem gibt sich Kossmann optimistisch und hat den Center für die heutige Partie nicht abgeschrieben. Einsatzbereit ist der zuletzt erkrankte Tristan Vauclair. Der am Samstag überzählig gewesene Verteidiger Anthony Huguenin dürfte heute wieder spielen. Sandy Jeannin fällt weiterhin aus. fs

Der heutige Gegner

Die Fakten zum HC Genf-Servette

• Topskorer Cody Almond konnte die Partie am Samstag gegen Biel verletzungshalber nicht beenden und ist heute fraglich.

• Die Genfer ziehen regelmässig im Mitteldrittel ihre schwächste Phase ein. Elfmal ging dieser Abschnitt verloren. Gottéron hingegen zog in den zweiten zwanzig Minuten nur gerade zweimal den Kürzeren.

• Aufgrund seiner harten Spielweise kann Servette auf keine «Heim-Schiedsrichter» zählen. Mit durchschnittlich 18 Minuten ist Genf auch zu Hause das böseste Team.

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