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«Ich will die Gegensätze spüren»

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«Der Wunsch hat in den letzten zwei Jahren konkrete Züge angenommen», erklärt Nadine Buchs die Entstehung einer grossen Herzensangelegenheit. Ende dieser Woche besteigt die junge Frau aus St. Silvester das Flugzeug in Richtung Madagaskar, um über einen längeren Zeitraum–geplant sind sieben Monate–im afrikanischen Raum zu leben und zu arbeiten: «Alles, was ich bisher über Afrika weiss, habe ich aus Büchern, Dokumentationen oder aus dem Gespräch mit Menschen erfahren, die bereits selber in Afrika waren. Jetzt will ich meine eigenen Erfahrungen machen.»

Grosser Wissensdurst

Die 21-Jährige hat im letzten Sommer das Gymnasium abgeschlossen und befindet sich derzeit in einem Zwischenjahr. Bevor sie in die Hochschule für Soziale Arbeit Bern eintritt, nutzt Nadine Buchs die Zeit, um praktische Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig ihren Horizont zu erweitern. Für die junge Frau war schon früh klar, dass – wenn sie dereinst einmal eine längere Reise unternehmen sollte – sie ihren grossen Wissensdurst im afrikanischen Kulturraum stillen möchte. «Mich interessiert, wie die Menschen dort leben, ob sie naturverbundener sind als wir und welchen Stellenwert sie der Familie beimessen. Ich will die Gegensätze spüren und mich in eine andere Kultur vertiefen», sprudelt es aus der Senslerin heraus.

Das grosse Interesse am afrikanischen Kulturraum habe sie wohl ihrer Familie zu verdanken, vermutet Nadine Buchs. «Mein Onkel war als Pfarrer regelmässig in Afrika, und meine Grossmutter führte eine Hilfsorganisation, die sich im Kongo engagiert», erinnert sich die Senslerin: «Ich habe früh mitgeholfen und etwa mit meiner Mutter für die Organisation gebastelt.» An einem Basar–an dem verschiedene Organisationen Selbstgemachtes verkauften, um für ihre Werke in Afrika zu sammeln–habe sich vor kurzem denn auch der Kontakt zur Gruppe «CH-Madagascar» ergeben. Gemeinsam mit der in Madagaskar tätigen Unterstützungsgruppe (siehe Box) hat Nadine Buchs ihren Aufenthalt in der über 200 000 Einwohner zählenden Stadt Antsirabe organisiert. Auf 1500 Metern über Meer wird die Senslerin an einer Schule unterrichten und als Betreuerin in einem Waisenhaus mithelfen.

Ihr Zimmer – «Wohnung wäre zu viel gesagt» – bezieht Nadine Buchs in der Lehrer-Wohngemeinschaft mit Gemeinschaftsküche: «Ich hoffe, meinen Arbeitskollegen auch mal etwas Europäisches kochen zu dürfen», sagt die Schokoladen- und Pastaliebhaberin mit einem Augenzwinkern: «Immer nur Reis essen, das wäre nicht so mein Ding.»

Die Katze in den Koffer?

Angst, so lange alleine von zu Hause weg zu sein, hat die Senslerin nicht: «Ich freue mich auf alles, was kommt, und bin sehr motiviert. Und wenn ich doch an meine Grenzen stossen sollte, versuche ich, an diesen zu wachsen.» Trotzdem habe sich ihre Gefühlswelt mit dem Näherrücken des Abflugtermins verändert: «Ich bin nervöser geworden.» Ein Umstand, den sie mit ihren Eltern teilt: «Ich merke schon, dass sie nicht nur glücklich sind über meine Entscheidung und dass sie sich Sorgen machen.» Trotzdem sei es für sie nie ein Thema gewesen, diese Reise nicht alleine anzutreten: «Das ist eine einmalige Erfahrung, in die ich mich komplett versenken will. Und das geht alleine noch immer am besten.» In ihrem Bestreben sei sie von ihrem Freund stets unterstützt worden, sagt die Senslerin: «Das hat mir die Entscheidung natürlich einfacher gemacht.» Mit ihm wird Nadine Buchs noch eine gemeinsame Woche auf Mauritius verbringen, ehe das Abenteuer für sie alleine weitergehen wird.

Wenn dann noch etwas in ihrem gut gefüllten Reisegepäck Platz finden würde, nähme die junge Frau Stubentiger Fiona mit: «Aber ob sie an der langen Reise Freude hätte?», fragt die Senslerin zweifelnd. Nadine Buchs wünscht sich, dass ihr das Heimkehren nicht allzu schwer fallen wird: «Viele Leute haben mir gesagt, dass man nicht mehr dieselbe Person sei, wenn man von so einer Reise zurückkehre.»

Zahlen und Fakten

Madagaskar und die Hilfe aus der Schweiz

Mit einer Gesamtfläche von über 580000 Quadratkilometern ist Madagaskar die viertgrösste Insel der Welt und Lebensraum einer einmaligen Flora und Fauna. Neben der Ausfuhr von Gewürzen und Kaffee gehören die Tierzucht und der Fischfang zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des 21 Millionen Einwohner zählenden Volkes. Industriebranchen sind zwar im Entstehen, die Analphabetismusrate und die durchschnittliche Lebenserwartung entsprechen aber jenen eines Entwicklungslandes. Die wohltätige Organisation CH-Madagascar unter der Leitung von Jean-Pierre Cadoux stellt sich der Diözese Antsirabe und Nichtregierungsorganisationen zur Verfügung, um technische Projekte (Hilfsgütertransporte, Unterstützung von Schulen und Krankenstationen) zu planen und umzusetzen. mz

 

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