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«Ich will Emotionen auslösen»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Diesen Sommer ist Stefan Rappos Fotobuch «Nude» erschienen. Wie der Titel sagt, handelt es sich um Aktfotografien, aufgenommen in verschiedenen Umgebungen, etwa in der Wüste oder im Wasser. Die Fotos sind in einem Zeitraum von sieben Jahren entstanden. «Ich möchte mit meinen Bildern Emotionen auslösen und Bewegung festhalten», erklärt Rappo. Die Frau solle mit der Umgebung zusammen zu einem Bild werden. Die Herausforderung ist, Aktfotos zu machen, die nicht billig wirken. «Ich will nicht der breiten Masse gefallen», sagt Rappo. «Mein Ziel ist, eine eigene Handschrift zu entwickeln, so dass man meine Bilder erkennt.» Neben der Aktfotografie widmet er sich der kinematografischen Fotografie und der Porträtfotografie.

Von den Maschinen zur Fotografie

Ursprünglich ist der Plaffeier gelernter Maschinenkonstrukteur und baute schwere Forstgeräte. Sein Vater hatte bereits mit Maschinen zu tun, und so entschied er sich mit 15 Jahren für eine Lehre im Maschinenbau. «Ich wollte fähig sein, Maschinen zu konstruieren wie mein Vater», erzählt Rappo, «und habe das Studium zum Maschinentechniker gemacht.» Doch die Fotografie war schon damals ein Teil seines Lebens. So machte er neben dem Studium Porträts. «Damals waren diese aber noch nicht so gut wie heute», sagt er lachend. «Mit 30 sagte ich mir: jetzt oder nie.» Er entschied sich für die Fotografie. Und da er gleichzeitig sein Französisch verbessern wollte, entschloss er sich, nach Südfrankreich an eine Fotografieschule zu gehen. Nach dem Abschluss ging es weiter nach Paris, einem der künstlerischen Hotspots der Welt wie New York oder London. Auch heute noch wohnt er in Paris, kommt aber jedes Jahr für drei Wochen zurück nach Freiburg. «In Paris wohne ich, aber die Schweiz ist meine Heimat», sagt Rappo lächelnd.

Angekommen in Paris, arbeitete er in Studios, die jeden Tag von anderen Fotografen gemietet wurden. Er assistierte jeweils diesen Fotografen und baute sich so ein Netzwerk auf. So traf er schliesslich auch auf Peter Lindbergh. Der erst kürzlich gestorbene Starfotograf machte vor allem Schwarz-Weiss-Fotos. «Als Assistent von Lindbergh war ich mit ihm unterwegs für Aufträge auf der ganzen Welt», sagt Rappo begeistert. «Das war eines der besten Dinge für mich.» Beispielsweise sei es immer wieder eine tolle Stimmung gewesen, wenn sie in Los Angeles Aufnahmen gemacht hätten. «Es ist wie eine Droge, ich kann nicht genug von der Stadt bekommen.»

Wertvolle Ratschläge der Freundin

Dank seiner Vollzeitstelle als Assistent konnte er sich in der Freizeit seinen eigenen Fotos widmen. Er hatte keinen finanziellen Druck, Abnehmer für seine Bilder finden zu müssen, und konnte seiner Kunst und seinem Geschmack treu bleiben. «Ich trennte meine Arbeit von meinen Fotografien, so fragte ich Lindbergh auch nie um seine Meinung oder seinen Rat. Dafür frage ich aber meine Freundin», sagt Rappo. Meistens folgt er ihrem Rat, ausser bei Fotos, bei denen er hundertprozentig sicher ist. Da bleibt er stur.

In seinem neuen Buch versucht Rappo, durch Unordnung Ordnung in seine Bilder zu bringen: Er ordnete die Fotos bewusst so an, das nicht alle Bilder mit Wasser oder alle Bilder mit Wüste aufeinanderfolgen: sozusagen eine ungeordnete Ordnung. Es sind alles Aktfotografien mit Models, die er in seiner Assistenzzeit oder über Insta­gram kennengelernt hat. Da Aktfotografie bei den Agenturen weniger gut angesehen ist, bieten diese weniger Models dafür an. «In Fotografenkreisen ist meine Aktfotografie jedoch gut akzeptiert. Nur zu Beginn wurde sie etwas belächelt, das hat sich aber gelegt», sagt Rappo. «Auch meine Familie findet meine Fotos in Ordnung.»

Schwierige Auswahl

«Ich schaue zuerst, welche Orte mich anziehen, mit welchem Model ich arbeiten werde und wie beides zusammenpasst», erklärt Rappo. «Dann muss man natürlich auch das ganze Material für die Aufnahmen besorgen.» Bei der Auswahl der Models achtet er auf das, was ihn ästhetisch am meisten anspricht. «Am schlimmsten ist es, wenn man alles vorbereitet hat und während der ersten Fotos merkt, dass es nicht funktioniert», sagt er. Er versuche dann den Ort zu wechseln oder eine andere Dynamik mit dem Model zu kreieren.

Durch den Versuch, Bewegung einzufangen, entstünden viele Fotos, meist zirka 5000 Bilder. «Bis auf die letzten 10, 15 Fotos ist es einfach zu löschen, aber danach wird es extrem schwierig, das beste zu wählen.» Auch seine Partnerin bezieht Rappo ein. Ist er eine Woche mit einem Model unterwegs, kommt sie meist vorbei, damit sie weiss, mit wem er arbeitet.

Stefan Rappo: «Nude», Fotobuch mit ca. 200  Farb- und Schwarz-Weiss-Fotografien, teNeues 2019, 208 Seiten.

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