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Ideen und Kritik zum Hochwasserschutz

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 «Wir stehen jetzt ganz am Anfang des Projektes», sagte Jean-Claude Raemy von der Sektion Gewässer des kantonalen Tiefbauamts am Dienstag in Kerzers. Es gehe nun darum, einen Massnahmenkatalog für den Hochwasserschutz im Grossen Moos zu erstellen. Das Planerteam kläre ab, wo welche Massnahmen nötig, umsetzbar und sinnvoll seien. Grundsätzlich gebe es drei Ansätze: das Wasser zurückhalten, das Wasser umleiten oder die Durchflusskapazität erhöhen. Ziel sei es, im Frühling die bestmögliche Kombination aller Massnahmen vorzustellen.

 Die Seespiegel senken

«Es braucht eine dritte Juragewässerkorrektion, alles andere bringt nichts», sagte ein Anwesender in der Diskussion. Die Seespiegel des Murten-, des Neuenburger- und des Bielersees müssten abgesenkt werden. «Wenn der Wasserstand der Seen und der Broye zu hoch ist, kann das Wasser wie 2007 gar nicht abfliessen.» Die Wassermassen würden dann zurück ins Grosse Moos laufen. «Wir müssen die Seen absenken oder die Dämme erhöhen, alles andere bringt nichts.»

Raemy hielt fest, diese Frage habe sich das Projektteam auch gestellt. «Wir kamen aber rasch zur Erkenntnis, dass wir das nicht beeinflussen können.» Das Thema werde auf höherer Ebene diskutiert, da eine Absenkung der Seen weitreichende Folgen hätte. Laut Raemy wäre nicht nur das ganze Seeland, sondern wären auch grosse Gebiete entlang der Abflüsse betroffen. Man werde den Hochwasserschutz im Grossen Moos unabhängig davon vorantreiben, die Entwicklungen aber weiterverfolgen, sagte Raemy.

Warum keine Ausnahme?

Kritik äusserten Anwesende auch an der Revitalisierung der Kanäle, die im Zuge des Hochwasserschutzes unabdingbar ist (die FN berichteten). Das Wasser müsse schnell abfliessen können, «und das wird es in renaturierten Gewässern nicht», so ein Bürger. Zudem werde der Unterhalt aufwendiger und teuerer, wenn die Gewässer mehr Platz erhielten. «Warum ist keine Ausnahme möglich, damit wir einfach die Dämme um einen Meter erhöhen können?», fragte jemand.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen gelte es einzuhalten, erklärte Raemy. «Das Volk hat diesem Gesetz zugestimmt, und wir müssen uns daran halten.» Zudem würden Bund und Kanton zwischen 60 und 80 Prozent der Kosten übernehmen. «Und wer mitbezahlt, redet auch mit.»

Ein Anwesender fragte, ob es nicht billiger wäre, auf den Hochwasserschutz zu verzichten und beim nächsten Hochwasser die Schäden zu zahlen. Das sei leider nicht so einfach, sagte Ueli Minder, Präsident des Wasserbauunternehmens Bibera. Viele Versicherungen würden ohne Schutzmassnahmen nicht mehr zahlen. Die Kosten-Nutzen-Frage sei aber zentral und werde mit dem Konzept beantwortet. Falls der Schutz teurer werde als die möglichen Schäden, sei eine Realisierung kaum realistisch.

Begleitgruppe: Alle können Ideen einbringen

W eil beim Hochwasserschutz viele Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen, wollen die Planer die lokalen Behörden und die Bevölkerung miteinbeziehen. Dazu werden ein Begleitausschuss für politische Akteure sowie eine Begleitgruppe für Anwohner und die breite Bevölkerung gegründet. Die Begleitgruppe steht allen Interessierten offen. Ziel sei es, lokales Wissen und verschiedene Interessen und Bedürfnisse aufzunehmen und für einen guten Informationsaustausch zu sorgen. luk

Interessierte können sich per E-Mail melden: seline.stalder@flussbau.ch.

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