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Identität, Tradition und die Moderne

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Autor: Carole Schneuwly

Wenn die Kunsthalle Fri-Art sich dem Thema Folklore widmet, geht es weniger um Trachten und um Volksmusik als um eine künstlerische Auseinandersetzung mit Identität, Traditionen und deren Bedeutung in der heutigen Zeit. Der Titel der neuen Ausstellung im Fri-Art laute nicht von ungefähr «Projektionen zur Folklore», erklärt Direktorin Corinne Charpentier. Sie habe keine Stereotypen zeigen, sondern diese hinterfragen und neu deuten wollen. Das sei gar nicht so einfach: «Jedes Folkloreobjekt wird heute zur Karikatur, wenn Tourismus oder Werbung es interpretieren. Das wollte ich vermeiden!»

Aussterbende Sprachen

Dazu hat sie acht Künstlerinnen und Künstler eingeladen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema befassen. Eingängige Klänge empfangen die Besucherinnen und Besucher gleich beim Eingang und begleiten sie durch die ganze Ausstellung: Es handelt sich um ein traditionelles Lied, gesungen im welschen Dialekt der Bevölkerung eines kleinen elsässischen Tals. Der Pariser Künstler Pierre Alferi hat daraus in Kombination mit Filmbildern aus dem frühen 20. Jahrhundert eine Videoinstallation gemacht.

Um verschwundene oder im Verschwinden begriffene Sprachen geht es auch in einer Installation der amerikanisch-britischen Anthropologin Susan Hiller. Parallel dazu beschäftigt sie sich in zwei grossformatigen Bildern mit alten Zeichen und Symbolen, die wir heute nicht mehr verstehen. Ergänzt wird dieser Teil der Ausstellung durch Skulpturen von Timo Nasseri und Maria Thereza Alves sowie durch Fotografien und Skulpturen von Vanessa Safavi.

Erstmals sind die Fotos aus dem Projekt «Bredzon Forever» des Freiburgers Jean-Luc Cramatte zu sehen, das sich um die Tracht der Greyerzer Armaillis dreht (siehe Kasten). Mit Jean-Damien Fleury liefert ein weiterer Freiburger einen Beitrag: das Videodokument über einen alten Mann, der bei einer Familienfeier ein Lied über die Vielfalt der Berufe vorträgt.

Die Räume im ersten Stock sind der traditionellen Kunst des Scherenschnitts gewidmet. Einerseits sind religiöse Scherenschnitte aus der Mitte des 20. Jahrhunderts zu sehen. Sie seien deshalb aussagekräftig, weil man die Methode des Scherenschnitts wegen dessen Eingängigkeit bewusst gewählt habe, um religiöse Botschaften zu verbreiten, erklärt Corinne Charpentier. Der Schlusspunkt führt dann wieder zurück zur Gegenwartskunst: Die junge Zürcher Künstlerin Ana Strika hat aus ihren grossformatigen Scherenschnitten eine bewegliche Installation geschaffen, die mit ihren Licht- und Schattenspielen an ein Schattentheater erinnert.

Kunsthalle Fri-Art, Kleinrahmengasse 22, Freiburg. Bis zum 22. August. Mi. und Fr. 12 bis 18 Uhr, Do. 12 bis 20 Uhr, Sa. und So. 14 bis 17 Uhr. www.fri-art.ch.

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