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Ikeanisch

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zügeln konfrontiert einen immer wieder mit den fundamentalen Fragen des Lebens. Zum Beispiel: Wie viele Inbusschlüssel von Ikea braucht der Mensch? In meinem Fall sind es 23, ich habe beim Kistenpacken nachgezählt. Viele der Pressspanmöbel, die ich damit einst zusammengeschraubt habe, sind längst entsorgt, zu Fleischbällchen verarbeitet und im Ikea-Restaurant an übellaunige Kinder verfüttert worden, die während der Einkaufstour der Eltern im Kinderparadies bis auf den Grund des Bällebads getaucht sind und jetzt die Haare voller fremder Popel haben.

Das Geheimnis liegt übrigens in der Sosse.

Die Möbel sind weg, aber sämtliche Inbusschlüssel seit meiner ersten Wohnung vor 20 Jahren sind noch da. Man kann über den blau-gelben Möbelriesen sagen, was man will, aber die Inbusschlüssel, die halten.

War es eigentlich auch die Ikea, die mit der Unsitte angefangen hat, Möbeln Namen zu geben? Früher war ein Stuhl ein Stuhl ein Stuhl. Heute heisst er wie du und ich. Neulich sass ich bei Freunden am Esstisch, wartete auf das Dessert und hörte es aus der Küche murmeln: «Beim Stefan sind alle Schrauben locker, der machts nicht mehr lange.» Erst als mein Stuhl mit Getöse alle viere von sich streckte, merkte ich, dass meine Freunde über die maroden Sitzmöbel gesprochen haben und nicht über mich.

Und wer sein Ehe-Lotterbett beim Schweden kauft, dem gerät jedes erotische Tête-à-tête unfreiwillig zum flotten Dreier – denn «Hemnes» ächzt mit.

Überhaupt, wer denkt sich diese Möbelnamen aus? Samla, Knarra, Pappis, Godmorgon. Sitzen irgendwo in Schweden ein paar verkrachte Schriftsteller in einem Grossraumbüro am Pult Arkelstorp, bechern den ganzen Tag Glögg und machen sich einen Spass draus, Namen zu erfinden, die tönen, als würde ein betrunkener Elch eine Schreibmaschine traktieren? Und hat die UNO Ikeanisch inzwischen als offizielle Sprache anerkannt? Aber ich will nicht nur meckern. Es steckt ganz viel poetisches Potenzial in so einem Ikea-Katalog. Man muss es nur sehen. Eine Kostprobe gefällig?

Fakse Näckten

Fakse Näckten Läckö

Knubbig, Snuttig, Himmelsk

Läckö Fakse Näckten

Möckelby Sinnelig?

Billsta Tingby Sinnelig?

Rydebäck? Morliden?!

Oxberg!!

Falls Sie das jetzt nicht verstanden haben. Es geht darin um eine Tischleuchte (Sinnelig), die in unerwiderter Liebe zu einem Langflor-Teppich namens Fakse entbrannt ist. Und wenn Sie finden, das Poem komme auf gar wackligen Versfüssen daher – ich hätte da noch ein paar Inbusschlüssel.

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