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Illegale Preisabsprachen: Weko leitet Untersuchung ein gegen Freiburger Tiefbaufirma 

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Zusammen mit drei anderen Westschweizer Tiefbauunternehmen wird die Prodo SA in Domdidier verdächtigt, bei Strassensanierungsprojekten illegale Preisabsprachen betrieben zu haben.

Seit diesem Januar laufen Untersuchungen der Wettbewerbskommission (Weko) gegen Tiefbaufirmen in den Kantonen Freiburg, Jura, Neuenburg und Waadt (die FN berichteten). Die Unternehmen werden verdächtigt, ihre Offerten und Preise während mehrerer Jahre für Beschaffungen der öffentlichen Hand koordiniert zu haben. Es handelt sich vor allem um Ausschreibungen von Gemeinden und Kantonen für Strassensanierungen wie Splittstreuung und Oberflächenbehandlungen. Sprechen sich Firmen untereinander ab, zu welchem Preis sie offerieren und wem ein Beschaffungsauftrag zugeteilt werden soll, so verstossen sie gegen das Kartellgesetz.

Prodo SA wird verdächtigt

Am Mittwoch machte die Weko im Schweizerischen Handelsblatt die Namen der vier Westschweizer Tiefbauunternehmen publik. Es handelt sich um die Bitusag SA, die Duckert SA, die Pittet-Chatelan succursale de Colas Suisse und die Freiburger Prodo SA mit Sitz in Domdidier. Durch die Publikation im Schweizerischen Handelsblatt können sich geschädigte Personen, Institutionen oder Unternehmen am Verfahren der Weko beteiligen. Die Weko führte bei den beschuldigten Firmen Hausdurchsuchungen durch und wertet zurzeit die Daten und Informationen aus. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, könne man keine Angaben zum gegenwärtigen Stand der Ermittlungen machen, wie der Direktor der Weko, Patrik Ducrey, gegenüber den FN sagte. Eine Weko-Untersuchung ist sehr aufwendig und dauert bis zu zwei Jahre. 

45 Prozent höhere Preise 

Die Weko ist Anlaufstelle für Hinweise und Anzeigen von Bürgern, Unternehmen und Behörden. «Wir versuchen, betroffene Stellen zu sensibilisieren für Preisabsprachen», sagt Frank Stüssi, stellvertretender Direktor der Weko. 

Nach Auskunft von Guido Balmer, dem Kommunikationsbeauftragten der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, habe man die Mitteilung im Handelsblatt zur Kenntnis genommen. Die Baudirektion des Kantons Freiburg habe bisher keine Unregelmässigkeiten festgestellt im Zusammenhang mit der Firma Prodo, so Balmer.

Die Weko betreibt pro Jahr, wie Stüssi sagt, in der Schweiz rund 20 Vorabklärungen und circa sechs bis sieben Untersuchungen wie die aktuelle zu den Westschweizer Tiefbauunternehmen. Preisabsprachen wirken wettbewerbsverzerrend und haben erhebliche negative Folgen, wie Stüssi erklärt: «Internationale Untersuchungen belegen, dass wegen Absprachen die Preise im Schnitt um 45 Prozent höher sind.» Er selbst habe schon erlebt, dass die Preisdifferenz 70 Prozent betragen habe. Die Zeche bezahlt in diesen Fällen die öffentliche Hand, sprich der Steuerzahler. Auch werden Unternehmen durch den mangelnden Konkurrenzdruck weniger effizient, da sich ein Kartell am schwächsten Mitglied orientieren muss. Mithilfe von Preisabsprachen können sogar angeschlagene Unternehmen überleben. «Diese Strukturerhaltung ist Gift für die Wirtschaft», sagt Stüssi.

Entsprechend wird ein Fehlverhalten auch scharf sanktioniert. Bei einer Verurteilung droht einer Firma eine Busse von bis zu 10 Prozent ihres in den letzten drei Geschäftsjahren in der Schweiz erzielten Umsatzes. Bei einer allfälligen Kooperation mit der Weko verringert sich die Busse. Für die erwähnten Westschweizer Unternehmen gilt die Unschuldsvermutung.

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