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Im ABC-Schützengraben

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Dem Militär laufen die jungen Männer scharenweise davon. Darum planen die kantonalen Militärdirektoren eine Grossoffensive an der Schulfront: Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sollen in Sicherheitspolitik unterrichtet werden, damit die Jungen nicht mehr zum Zivildienst überlaufen, sondern wieder Freude an Kampfstiefeln, Gewehrfett und Militärbiscuits bekommen. Darüber berichteten kürzlich die Medien.

Ich muss gestehen, ich finde die Idee bestechend. Allerdings müsste sie konsequenter durchgezogen werden. Denn eine umfassende Militarisierung der Volksschule – künftig nur noch «Die Obligatorische» genannt – würde nicht nur die Rekrutierungssorgen der Armee beenden, sondern auch gleich ein paar der drängendsten Probleme der Schule auf einen Chlapf eliminieren.

Beispiel eins: Lehrermangel. Wenn ein zackiger Feldwebel in der Lage ist, 70 Rekruten herumzukommandieren, dann sollte auch eine durchschnittlich verhuschelte wAdS (weibliche Angehörige der Schule) in der Lage sein, 45 Primarschülern den Marsch zu blasen. Sie muss halt nur laut genug brüllen.

Zweites Beispiel: Die Integration von muslimischen Schülerinnen und Schülern. Die leidige Handschlagfrage ist mit der durchmilitarisierten Schule vom Tisch. Denn weicheierisches Zivilistengetue wie Händeschütteln wird abgeschafft, künftig wird stramm militärisch gegrüsst. Auch die umstrittene Burkafrage wird entschärft. Djamila darf mit der Burka zur Schule kommen, solange sie in den vorgeschriebenen Tarnfarben gehalten ist.

Skeptiker wenden jetzt vielleicht ein, damit bringe man auch künftigen Terroristen das militärische Handwerk schon in der Schule bei. Aber wir haben einen Bildungsauftrag zu erfüllen. Wenn schon unsere Schweizer Handgranaten beim IS in Syrien landen, wäre es doch unverantwortlich, potenzielle Benutzer nicht im korrekten Umgang damit zu schulen. Sonst sprengen sich die aus Versehen noch selber in die Luft.

Jedes Fach bietet mehr als genug Anknüpfungspunkte, um die Wehrfähigkeit zu steigern: Tarnnetze häkeln im Handarbeitsunterricht, Lesen lernen im ABC-Schützengraben, die Lektionen von Morgarten für die moderne Terrorbekämpfung, das Berechnen von Geschossflugbahnen. Der Musikunterricht könnte mit dem Vermitteln von ein paar Soldatenliedern seinen Beitrag leisten. Und Gastvorträge von angolanischen Kindersoldaten würden eindrücklich zeigen, dass auch Kleine im Krieg schon Grosses leisten können, wenn sie nur wollen.

Noch Fragen? Hier werden keine Fragen gestellt! Wir sind doch nicht in der Schule, wir sind hier beim Militär!

Und jetzt: Wegtreten!

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