Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Im Atelier wird geprüft, ob die Arbeitslosen vermittelbar sind

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Nähen ist nicht jederfraus Sache. Warum die Arbeit im Nähatelier trotzdem wichtig ist für die arbeitslosen Frauen, erläutert der Leiter des VAM Albert Studer im Interview.

Textilien werden zu einem grossen Teil in Sweat-Shops in Asien produziert. Was bringt es arbeitslosen Frauen, nähen zu lernen?

Wir prüfen, ob die Arbeitslosen vermittelbar sind oder nicht. Wenn zum Beispiel eine Mutter von drei Kindern zu 100 Prozent Arbeitslosengeld erhält, müssen wir schauen, ob sie überhaupt zu 100 Prozent arbeiten könnte. Davon hängt ihr Anrecht auf Arbeitslosengeld ab. Wichtig ist auch, die Vermittlungsfähigkeit zu erhalten.

Was heisst das?

Ein geregelter Tagesablauf und ein Rhythmus sind wichtig. Es gibt Arbeitslose, die zu Hause nicht zugeben können, dass sie den Job verloren haben. Die gehen morgens aus dem Haus, als ob nichts wäre, und verbringen den Tag irgendwie. Wenn sie zu uns kommen, erhalten sie eine Aufgabe.

Es geht also nicht primär darum, dass die Frauen im Atelier eine Fertigkeit erlernen?

Nein. Das Ziel ist, sie im produktiven Prozess zu halten. Sie erhalten auch soziale Kontakte, merken, dass andere ähnliche Situationen erleben. Zusätzlich besuchen sie das Bewerbungsatelier. Dort bringen sie den Lebenslauf auf Vordermann. Es ist sehr wichtig, dass dieser keine Lücken hat. Gerade wenn eine Frau während zehn Jahren zu Hause war, muss sie aufschreiben, dass sie dann Kinder erzogen hat. Das ist nicht nichts, sondern eine Riesenarbeit.

Wenn nun aber eine Frau nicht gerne näht?

Dann muss sie sich durchbeissen. Das Nähatelier ist bei uns im Kanton das einzige frauenspezifische Angebot. Hier können die Frauen unter sich sein. Für einige ist das wichtig, weil sie im Beruf schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht haben oder sexuell belästigt wurden. Für andere ist dies aus kulturellen Gründen wichtig.

Was passiert, wenn jemand unmotiviert ist oder nicht zur Arbeit erscheint?

Egal, ob im Nähatelier, Recycling oder der Fertigung: Wir haben ein mehrstufiges Sanktionssystem von der Verwarnung bis zur Kündigung. Im schlimmsten Fall muss die Person damit rechnen, dass ihre Taggelder gekürzt werden. hpa

Meistgelesen

Mehr zum Thema