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Im Empfangszentrum für Geflüchtete aus der Ukraine gibt es immer mehr zu tun

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Für die Unterbringung bis hin zur Integration der Geflüchteten aus der Ukraine ist im Kanton Freiburg das Unternehmen ORS Services AG zuständig. Die FN haben sich im Empfangszentrum in der Stadt umgeschaut. Dort braucht es viele helfende Hände.

Seit Ende Februar tobt in der Ukraine ein Krieg, der bisher Millionen von Menschen in die Flucht getrieben hat. Knapp 22’000 Flüchtlinge aus der Ukraine sind seither laut Mitteilung des Staatssekretariats für Migration vom Freitag in der Schweiz registriert. Der Kanton Freiburg hat das Unternehmen ORS Services AG mit der Verwaltung und Unterbringung der Geflüchteten beauftragt. Im ehemaligen NH Hotel hat ORS Freiburg vor fast zwei Wochen ein Empfangszentrum aufgebaut – es ist die erste kantonale Anlaufstelle für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind und im Kanton Freiburg ankommen. Michel Jungo, Bereichsleiter Kollektivunterkünfte bei ORS Freiburg, begleitet die FN bei ihrem Besuch im Empfangszentrum. 

Über mehrere Wege

An diesem Freitagmorgen ist es noch ruhig. In blauen Westen sind die Mitarbeitenden von ORS Freiburg gut erkennbar in der Eingangshalle des ehemaligen NH Hotels. Überall hängen liebevoll gemalte Bilder von Kindern. 

Eine Frau aus der Ukraine ist angekommen und begibt sich zum Empfang. «Die Menschen kommen auf unterschiedlichen Wegen+ zu uns», sagt Jungo. Einige kommen aus den Bundesasylzentren, andere sind mit privat organisierten Cars von der ukrainischen Grenze bis nach Freiburg gefahren worden und andere wiederum haben bereits ein neues Zuhause gefunden bei Privaten im Kanton und kommen, um sich registrieren zu lassen. In Durchschnitt erscheinen rund 35 Personen pro Tag. «Diese Zahl wird in den nächsten Tagen und Wochen aber sicherlich noch zunehmen», sagt Jungo. 

Formulare ausfüllen und Gespräche führen

Mitarbeitende heissen am Empfang die Geflüchteten willkommen und geben ihnen zwei Formulare, die sie im Warteraum ausfüllen müssen. Eines für die Personalien und eines für die medizinischen Daten. «Wir haben hier viele Mitarbeitende, die Ukrainisch sprechen, und Übersetzer, die helfen können.» Das Team wachse ständig. Mit zehn Personen hätten sie im Empfangszentrum angefangen. Mittlerweile arbeiten über 20 dort. «Wir brauchen sicher mehr Mitarbeiter, wenn tatsächlich mehr Flüchtlingen kommen werden. Es gibt immer mehr zu tun.» 

Die Frau aus der Ukraine im Gespräch mit den Mitarbeitenden von ORS Freiburg. 
Charles Ellena

Die Dokumente werden anschliessend digital erfasst und die Flüchtlinge registriert. Ab diesem Moment erhalten sie auch Sozialhilfe. «Die wenigsten erwarten, dass das so schnell geht, und sind überrascht», sagt Jungo. 

Während andere Mitarbeitende am Telefon sind und die Gastfamilien kontaktieren, gibt es für die Flüchtlinge aus der Ukraine einen Informationsanlass im Untergeschoss und Verpflegung nach Bedarf. «Die meisten haben eine turbulente Zeit hinter sich. Sie sind müde und erschöpft, deshalb halten wir die Informationsveranstaltung so kurz wie möglich.» Auch für die Kinder ist gesorgt. Überall finden sich Spielecken mit Plüschtieren und Matratzen, wo die Kinder sich austoben können. 

Michel Jungo erklärt, was die Aufgaben von ORS Freiburg sind. 
Charles Ellena

Vermittlung am selben Tag

Die Mitarbeitenden im Empfangszentrum erhalten in der Regel am Vortag eine Liste vom Staatssekretariat für Migration mit der Anzahl Flüchtlinge, die am nächsten Tag zu erwarten sind. An dieser können sich die Mitarbeitenden orientieren: «Das ist aber nur ein Richtwert. In Realität sieht das anders aus, weil einige dieser Menschen nicht kommen und dafür andere spontan erscheinen», sagt Jungo. 

Ziel sei es, die Flüchtlinge aus der Ukraine noch am selben Tag an eine Gastfamilie zu vermitteln. Bei der Zentrale von ORS Freiburg in Villars-sur-Glâne erfolgt daher eine erste Kontaktaufnahme mit den angemeldeten Gastfamilien. Bei der ersten Kontaktaufnahme werden die Gastfamilien darauf vorbereitet, dass sie bald schon wieder kontaktiert werden, um eine oder mehrere Geflüchtete bei sich aufzunehmen. Diese sind dann bereit für eine Aufnahme. Der zweite Anruf erfolgt anschliessend von einem Mitarbeiter des Empfangszentrums für eine Unterbringung am selben Tag. 

An diesem Freitag erwartet ORS Freiburg einen grossen Bus mit über 50 Flüchtenden aus der Ukraine. «Das wird schwierig, die alle heute noch unterzubringen. Insgesamt erwarten wir 70 Geflüchtete», so Jungo. Seit dem frühen Morgen sind die Mitarbeitenden am Telefon, um die Gastfamilien zu organisieren. Bis anhin hätten sie das fast immer geschafft, doch nun könne es schwierig werden. Auch das Wetter könne die Ankunft des Busses verspäten und den gesamten Zeitplan durcheinanderbringen. 

«Falls jemand oder eine Familie nicht untergebracht werden können, dann gehen sie ins Zentrum Foyer de la Rosière in Grolley und sind am nächsten Tag zuoberst auf der Liste, um vermittelt zu werden.» Am einfachsten unterzubringen seien Frauen, die alleine oder mit bis zu zwei Kindern unterwegs sind. Grosse Familien seien eher schwieriger zu vermitteln. «Meistens platzieren wir diese in den Wohnungen, die ORS Freiburg im Kanton zu Verfügung stehen.»

Findet sich eine Gastfamilie, dann erhält die geflüchtete Person oder Familie für mindestens die nächsten drei Monate eine Unterkunft in der Schweiz. «Wir sind jedoch weiterhin auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen.» Selten würde es vorkommen, dass eine Gastfamilie Geflüchtete zurückweist. «Bis jetzt funktioniert es noch gut bei uns. So etwas könnte uns aber noch bevorstehen.» 

Zahlen und Fakten

1153 freie Plätze verfügbar im Kanton Freiburg

Laut den aktuellsten Zahlen wurden im Kanton Freiburg bereits 449 Ukraine-Flüchtlinge in 201 Gastfamilien untergebracht. Insgesamt seien es 388 Familien aus dem Kanton, die zu einer Aufnahme bereit seien. Die Anzahl Plätze belaufen sich auf 984. 261 weitere Privatpersonen hätten sich angemeldet, sind aber von ORS Freiburg noch nicht kontaktiert worden. 1153 freie Plätze sind derzeit im gesamte Kanton Freiburg verfügbar. Nebst den Plätzen in Familien gibt es auch Wohnungen, die ORS Freiburg zur Verfügung stellt und Betten in Asylunterkünften. km

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