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Im Kampf mit der Natur

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Im Kampf mit der Natur

Autor: Carolin Foehr (TExt) und Charles Ellena (Bilder)

Wer vom Bau der Poya-Brücke spricht, denkt dabei an die 852 Meter lange Schrägseilbrücke, die einst den Schönberg mit der Agy-Ebene verbinden wird. Die Baustelle des Grossprojektes umfasst aber weit mehr als nur den Abschnitt über die Saane. Für die meisten Passanten unsichtbar, laufen seit vergangenem Herbst die Vorarbeiten für den Tunnelbau auf der Palatinat-Seite auf Hochtouren.

Zwanzig Meter in die Tiefe

Unter dem Poya-Park hindurch zur St.-Leonhard-Kreuzung entsteht der 272 Meter lange Tunnelabschnitt, durch den die Autofahrer von der Poya-Brücke auf die Murtenstrasse gelangen werden. Bereits heute lässt sich der Verlauf der Röhre erahnen. Eine mächtige Schneise haben die Schaufeln der Bagger in den Boden gerissen, nun tragen sie Schicht um Schicht das Erdreich ab. Zwanzig Meter tief werden sie vordringen müssen, um Platz zu schaffen für die Tunnelstücke, die danach eingesetzt werden, erklärt Kantonsingenieur André Magnin. Gebohrt wird nur auf einer Länge von knapp 80 Metern – dort, wo Häuser das Aufreissen der Erde unmöglich machen.

In wenigen Tagen werden die rund 45 Arbeiter auf der Baustelle an der Grandfey-Strasse die erste grosse Herausforderung zu bewältigen haben. Dann müssen sie die provisorische Brücke von 29 Metern Länge unter den Zuggeleisen anbringen. Diese soll die Last der Schienen und der darüber rollenden Züge halten, während darunter die Grabungsarbeiten für den Tunnelbau beginnen.

Dafür legen die Arbeiter zwei Nachtschichten ein, denn der Zugverkehr soll so wenig wie möglich gestört werden. Für das Unterfangen benötigen sie eine gute Portion Fingerspitzengefühl. «Die Schienen müssen haargenau aufeinander abgestimmt sein», sagt Projektmanager Christophe Bressoud, «weichen sie nur zwei Millimeter voneinander ab, ist das Sicherheitsrisiko zu hoch, und die SBB müssen den Zugverkehr einstellen.»

Später dran wegen Wetter

Bressoud kennt die Poya-Baustelle wie seine Westentasche – obwohl er selbst weniger Zeit vor Ort verbringt, als er es gerne tun würde. Zu seinen Aufgaben gehört es unter anderem, die vielen Unternehmungen aufeinander abzustimmen, damit der Terminplan eingehalten wird. Bislang macht er seine Sache gut: Einzig die Arbeiten an den Brückenpfeilern hat das schlechte Wetter zu sieben Wochen Rückstand gezwungen. «Die Poya-Brücke ist bei ihm in guten Händen», lobt der kantonale Baudirektor Georges Godel seinen Projektmanager.

Trotz des zeitlichen Verzugs erkennt man auch im Saane-Tal bereits, wo die Poya-Brücke die Natur überwältigen wird. Von den insgesamt zwölf betonierten Pfeilern, die das Bauwerk tragen werden, recken bereits mehrere in die Höhe – manche erst zaghaft, andere bereits selbstbewusst über mehrere Meter. «Die Hauptarbeiten beginnen im Frühling», erklärt Christophe Bressoud.

Bei den Belagsarbeiten müssen die Arbeiter ein zweites Mal die Elemente austricksen. Denn an dem schlecht begehbaren Abhang auf der Grandfey-Seite haben sie zwar eigens eine Strasse angelegt, um die künftige Tunneleinfahrt erreichen zu können – schwere Baugeräte, die die einzelnen Stahlträger transportieren könnten, kommen den steilen Abhang aber nicht hinunter. «Stattdessen werden wir die Fahrbahnteile vom Tunneleingang aus nach und nach über die wachsende Brücke transportieren», erklärt Bressoud das Verfahren.

Wachsam

«Es ist nicht so, als würde man ein Haus bauen», fasst Staatsrat Georges Godel die Herausforderungen zusammen. «Wenn man dort das Fundament gelegt hat, gestalten sich die Bauarbeiten leichter.» Eine Brücke oder einen Tunnel zu bauen hingegen heisse, jederzeit das Erdreich im Auge behalten zu müssen, jede Veränderung zu spüren und ihr entgegenzuwirken. Auch André Magnin und Christophe Bressoud wissen: «Überraschungen kann es immer geben – auch wenn wir Probebohrungen bis zu 17 Metern Tiefe vorgenommen haben, um uns vorzubereiten.»

Bereits einmal, im vergangenen November, hat sich die Natur von ihrer unberechenbaren Seite gezeigt. Damals wurde ein Bauarbeiter von einer Bohrmaschine erfasst und verunglückte tödlich. «Wir waren vor Ort, es war ein schlimmer Anblick», erinnert sich Georges Godel. Er hätte 2014 gerne sagen können, die Poya-Brücke habe keine Opfer gefordert, wie das in Bulle der Fall gewesen sei. Nun bleibe ihnen nichts anderes übrig, als noch öfters auf die Sicherheitsvorkehrungen hinzuweisen. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, ist weiter unklar. «Die Untersuchung läuft meines Wissens noch», so Godel.

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