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Im Keller lagerte der Vorrat für schlechte Zeiten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: fahrettin calislar

brienz/Oberschrot Der letzte und kleinste von vier Teilen des Sensler Bauernhofs auf dem Ballenberg ist der Chabiskeller von Oberschrot bei Plaffeien. Der Keller macht die herausragende Bedeutung des Freiburger Ensembles unter den 13 verschiedenen geographischen und thematischen Landschaften im Freilichtmuseum (FLM) erst aus, sagt Edwin Huwyler von der FLM-Geschäftsleitung: «Seither können wir sagen, dass wir ein komplettes Hofensemble haben. Es ist eines der wenigen hier in dieser Vollständigkeit.»

Der Keller stand auf einem Bauerngut, das wiederum der Pfarrei von Plaffeien gehörte. Lange musste der Freiburger Bauhistoriker Jean-Pierre Anderegg darum kämpfen, dass der Keller auf den Ballenberg überführt und somit für die Nachwelt gesichert werden konnte. 2007 war es dann so weit.

Schwierig zu finden

Der Chabiskeller ist für Eingeweihte ein eigentlicher Geheimtipp. Für den Besucher stellt sich das Kleinod als versteckte Unauffälligkeit dar, sagt Huwyler: «Der Chabiskeller wird gerne übersehen, weil er unterirdisch ist.» Tatsächlich sieht man eigentlich nur einen kleinen Maulwurfshügel, der Eingang ist ebenerdig und man gelangt über eine kleine Treppe in den Untergrund. Solche Bauwerke seien früher typisch für den Kanton Freiburg gewesen, sagt Huwyler, heute aber seien sie eine absolute Rarität: «Als ich den Keller das erste Mal sah, freute ich mich.»

Im Chabiskeller wurde natürlich nicht nur Kohl, sondern auch anderes Gemüse in grossen Mengen eingelagert, vor allem als Vorrat für den Winter. Im Boden wird es besser konserviert. Kaltkeller gebe es in der Schweiz viele, sagt Huwyler, vor allem für die Lagerung von Milch und Milchprodukten. Die Architektur ist einfach: ein länglicher Bau mit einer gewölbten Decke, unter anderem aus Steinplatten. Der Boden bestand aus gestampfter Erde.

Kühlschrank unter der Erde

Der Keller weist ein ausgeklügeltes Belüftungs- und Kühlungssystem auf. Wie Huwyler weiss, konnten viele Kaltkeller nicht nur eine einheitliche Temperatur über das ganze Jahr hinweg ermöglichen. Im Winter bildete sich durch Kondenswasser an den Wänden Eis, mit dem der Raum dann in den warmen Jahreszeiten gekühlt wurde.

«Keller in dieser Art kenne ich in der Schweiz nur aus dem Freiburgischen», fasst Huwyler zusammen. Der Keller stammt in seinen Grundfesten wohl aus dem 18. Jahrhundert, vermutet er. Er wurde an seinem früheren Standort jedoch noch lange verwendet. «Daran erinnern sich heute noch viele Leute.»

In diesem Gewölbe lagerten die Menschen früher die Esswaren für den Winter ein.Bild Fahrettin Calislar

Sommerserie

Freiburg auf dem Ballenberg

Der Kanton Freiburg ist im Schweizerischen Freilichtmuseum (FLM) Ballenberg in Hofstetten bei Brienz gleich mit einem ganzen Ensemble präsent. Vier Gebäude bilden eine einzigartige Einheit unter den rund 100 Häusern: ein Wohnhaus mit angebautem Stall, ein Kornspeicher, ein Ofenhaus und ein Chabiskeller. Sie stammen alle aus dem Sensebezirk und sind Zeugen des Landlebens im Kanton Freiburg. In einer sechsteiligen Serie erzählen die FN die bewegte Geschichte der Deutschfreiburger Bauernschicht anhand ihrer Häuser. Das Porträt über den Chabiskeller von Oberschrot bildet den vierten Teil der Serie. In den beiden abschliessenden Teilen sprechen die FN mit den Verantwortlichen. fca

www.ballenberg.ch

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