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«Im linken Bündnis verlieren wir immer»

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Eva Kleisli hatte sich schon darauf vorbereitet, dass eine neue Equipe das Ruder übernimmt: Die Präsidentin der Grünen Stadt Freiburg ging davon aus, dass am Dienstagabend der neue Präsident den Grossteil der Parteiversammlung leiten würde. Doch dann war Oliver Collaud krank–und Eva Kleisli führte durch den Abend. Collaud wurde in Abwesenheit zum neuen Sektionspräsidenten gewählt. Auch sonst wurde der Vorstand erneuert, auch wenn viele bekannte Gesichter darunter sind: Die Versammlung wählte Rainer Weibel, Julien Vuilleumier, Klaus Uhr, François Ingold, Grégoire Duruz und als einzige Frau Yolande Peisl in den Vorstand.

Die Frauenfrage erhitzte die Gemüter: Die langjährige General- und Grossrätin Christa Mutter kritisierte, dass der Frauenanteil der grünen Fraktion im Generalrat viel zu klein sei. «Erstmals haben wir eine Männermehrheit.» Dies, weil der Vorstand sich zu spät auf die Suche nach Kandidatinnen gemacht habe. Und nun sei auch der Vorstand hauptsächlich männlich. Sie forderte darum, dass die Grünen der Stadt für die Grossratswahlen im Herbst zehn Frauen nominieren–für 14 Sitze.

Eva Kleisli wehrte sich gegen die Vorwürfe: Der Vorstand habe letzten Sommer aus nur gerade drei Personen bestanden und habe keine grosse Unterstützung erhalten. «Wenn wir zu wenig Frauen haben, dann sind wir alle dafür verantwortlich.» Es sei nicht angebracht, den Fehler immer den anderen zuzuschieben; vielmehr sollten sich alle Mitglieder engagieren. «Geben wir immer den anderen die Schuld, engagiert sich niemand mehr, auch nicht im Vorstand.»

 Bei den Gemeindewahlen von Ende Februar verloren die Grünen im Freiburger Generalrat drei Sitze. «Wir müssen das nächste Mal früher mit den Wahlvorbereitungen beginnen», sagte Kleisli.

Bereit zum Ausstieg?

Für die Gemeinderatswahlen hatten die Grünen mit der SP und der CSP zusammengespannt. Der grüne Kandidat François Ingold schaffte die Wahl nicht. «Er hat aber eine beachtliche Stimmenzahl erreicht», sagte Kleisli. Der langjährige Generalrat Rainer Weibel kritisierte, dass sich die beiden anderen Parteien nicht an die Abmachungen des linken Bündnisses gehalten hätten. «Wir hatten abgemacht, dass es keine individuellen Wahlkampagnen gibt; davon habe ich nicht viel gespürt.» Dies bestätige ihn in seiner kritischen Haltung gegenüber dem Bündnis. «Wir müssen auch bereit sein, aus der Allianz auszusteigen.» Bei den Wahlen 2011 hätten die Grünen der SP und der CSP zu Stimmen verholfen; während der Legislatur hätten die beiden Parteien aber nicht wie versprochen Projekte der Grünen unterstützt.

 Christa Mutter stiess ins selbe Horn. Sie forderte den Vorstand auf, sich um die eigene Partei zu kümmern, anstatt Energie auf Verhandlungen rund um die Allianz zu verbrauchen. «Im Bündnis mit den anderen Parteien verlieren wir immer.»

Klaus Uhr war an den Bündnisgesprächen beteiligt gewesen. «Wir haben den direkten Zugang zu den Gemeinderatsmitgliedern gefordert, und darauf beharren wir.» Und Eva Kleisli befand, es sei am neuen Vorstand, in Zusammenarbeit mit der Generalratsfraktion die Richtung der grünen Politik festzulegen. «Das machen wir nicht heute Abend.»

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