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Im Minimum sechs Gänge schwingen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: frank stettler

Dienstagabend im Schwing-Keller des Clubs Haute-Sarine in Le Mouret: Hans-Peter Pellet, Stefan Zbinden, Michael Nydegger, Simon Brand und Frédéric Berset steigen in die (für einige Exponenten zu engen …) Schwingerhosen. Es ist das letzte gemeinsame Training der fünf Selektionierten des Südwestschweizerischen Verbandes (SWSV) vor dem Kilchberger Schwinget.

Die Tagesform

Einer des Quintetts zog die Hosen indes nur für den angesetzten Fototermin an – Stefan Zbinden. «In der Woche vor einem Fest mache ich aus Prinzip nichts», erklärt der zurzeit wohl beste Schwinger des Kantons, um dann umgehend klarzustellen: «Was ich machen konnte, habe ich gemacht. Vier- bis fünfmal pro Woche habe ich trainiert. Ich bin bereit.» Zweifelsohne, Zbinden, der heuer acht Kränze holte, will im Zürcherischen etwas reissen. Garantieren kann er aber für nichts. «Entweder man erwischt den richtigen Tag und alles funktioniert, oder der Tag ist eben nicht da.» Am «Kilchberger», wo die 60 Besten des Landes vereint sein werden, werden Schwächen bitter bestraft. Das Traditionsfest und Stefan Zbinden, zumindest bis heute ist dies noch keine Liebesgeschichte. 1996 fiel er wegen einer Verletzung das ganze Jahr aus und vor sechs Jahren zog er sich im fünften Gang eine Blessur an der Schulter zu und musste aufgeben. «Jetzt hoffe ich auf eine Revanche», sagt Zbinden, der heuer auf dem Brünig und beim Nordwestschweizerischen auch schon Entäuschungen erleben musste.

Unerwartete Reflexe

Zum dritten Mal (1996 Rang 13, 2002 Rang 7) am Kilchberg-Schwinget ist der unverwüstliche Hans-Peter Pellet. Dass sein Erfolg (123 Kränze) nicht von ungefähr kommt, manifestiert sich nicht zuletzt im Training. Das Kraftpaket schenkt auch ausserhalb des Wettkampfes sich und seinen Trainingspartnern nichts. «Beim Kilchberger Schwinget kann man nach vier Gängen bereits ausscheiden, man muss von Beginn weg parat sein», erklärt Pellet, der deshalb aber nicht vorsichtiger als anderswo zu Werk gehen wird. Dank seiner immensen Erfahrung weiss der 38-Jährige, dass der Schwingsport unberechenbar ist: «Plötzlich hat man in einem Gang Reflexe und man besiegt einen Gegner, entgegen den Erwartungen.» Obwohl am Sonntag jeder der fünf Freiburger auf sich selbst angewiesen ist, vergisst Hans-Peter Pellet den Teamgedanken nicht: «Wir sind ein kleiner Verband. Ich hoffe für jeden meiner Kollegen nur das Beste.» Und das sind mindestens sechs Gänge.

Alles fokussiert

Auf ein gutes Resultat hofft auch Michael Nydegger, der dritte Sensler im Bunde: «Sechs Gänge sind das Minimum. Und dann gilt alles oder nichts.» Nydegger hat in dieser Saison konsequent auf den Kilchberg-Schwinget hingearbeitet. «Ich habe alles auf diesen Höhepunkt fokussiert, um am Sonntag hundert Prozent meiner Leistung abrufen zu können.» Sein angerissenes Innenband am Knie ist ausgeheilt, «seit einem Monat kann ich wieder Vollgas geben». Er gehe mit einem gesunden Selbstvertrauen an seinen ersten Kilchberger Schwinget, wisse aber gleichzeitig genau, wie er seine Chancen einzuordnen habe. «Wenn der Kopf frei ist, liegt vieles drin», so Nydegger, der offensiv, aber auch defensiv für den Verband schwingen kann. Sein Ziel ist es jedoch, dem Gegner seinen Stil aufzuzwingen – auch am Sonntag.

Anders als Zbinden, Pellet und Nydegger, die alle beim Eidgenössischen in Aarau einen Kranz gewannen und sich damit für den «Kilchberger» qualifizierten, hat sich der mit 21 Jahren jüngste des Quintetts, Simon Brand, über das Punktesystem des SWSV empfohlen (siehe Kasten).

Oft zu defensiv

«Wenn möglich, will ich sechs Gänge schwingen», bleibt der KV-Lehrling, der vor Saisonbeginn nicht mit der Selektion gerechnet hatte, als Newcomer standesgemäss eher zurückhaltend. (Zu) zurückhaltend ist er laut eigener Aussage auch im Ring: «Ich schwinge eher defensiv, fast zu defensiv. Das stört mich manchmal selber. Am Sonntag will ich das ändern. Ich bin optimistisch und sage, ich schaffe mein Ziel von sechs Gängen.»

Frühzeitig abbrechen musste das Training in Le Mouret Frédéric Berset. Sein Ellbogen schmerzte. Dies hiess aber noch lange nicht, dass seine Sprüche weniger wurden. «Wer den Kilchberger Schwinget gewinn? Keine Ahnung, mal schauen, auf wen ich im Schlussgang treffen werde …», scherzt er. Um dann seriöser zu werden: «Ich sehe drei Favoriten: Fausch, Forrer und Grab.» Der Schwinger vom Club Haute-Sarine hat sich nicht speziell auf seinen ersten Kilchberger Schwinget vorbereitet. «Ich ändere meine Gewohnheiten nicht. Ich hab mich so gut es geht vorbereitet und schaue, was dabei herausspringt.»

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