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Im Naturschutzgebiet für Ordnung gesorgt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Er weiss, wie man Zecken aus dem Weg geht. Pascal Balmer ist seit siebeneinhalb Jahren Aufseher in der Grande Cariçaie–dem Naturschutzgebiet am Südufer des Neuenburgersees. Im April wechselt der gebürtige Murtner und gelernte Baumschulist nun seinen Job: Er wird Wildhüter in der Region Grossfreiburg.

Während seiner Arbeit am Neuenburgersee erklärte Balmer den Leuten oft, wie sie den Zecken ausweichen können: «Geht man auf einem Weg, wo man weder Äste noch Büsche streift, liest man keine Zecke auf.» Die kleinen Tierchen brauchte Balmer aber auch schon mal als Abschreckmanöver: Als er im Naturschutzgebiet einmal eine Gruppe Jugendlicher angetroffen hat, die mit Zelt, Schlafsäcken und viel Bier unterwegs waren, grüsste er freundlich und wünschte eine schöne Nacht. «Beiläufig erwähnte ich auch, dass es Mut brauche, in einem solchen Zeckengebiet zu übernachten», erzählt er. Die Jugendlichen, die wohl verbotenerweise campiert und ihre Abfälle liegen gelassen hätten, überlegten es sich anders: Sie kehrten sofort wieder um.

40 Anzeigen pro Jahr

Balmer sorgte dafür, dass sich die Besucher der Grande Cariçaie korrekt verhalten. Im Naturschutzgebiet gehören die Hunde an die Leine, es darf kein Feuer gemacht werden, Campieren und das Betreten von bestimmten Zonen ist verboten, und Abfall gehört nicht auf den Boden. Wer diese Gebote nicht befolgt, wird bestraft. Pro Jahr stellte Pascal Balmer rund 40 Anzeigen aus. Weil es einen Hundehalter schnell einmal einige Hundert Franken kostet, wenn er seinen Hund nicht an der Leine führt, stiess er dabei oft auf Unverständnis. Dennoch versuchte Balmer immer, im Guten mit den Leuten auseinanderzugehen. Nur einmal sei es brenzlig geworden, erinnert er sich. «Da habe ich fast eine Faust an den Kopf gekriegt. Aber schliesslich wurde die Person angezeigt, ohne dass eine Nase geblutet hat.»

Respekt verschafft hat sich Balmer nicht nur durch seine Uniform, sondern auch durch seinen Hund Giallo. Den Labrador hat er sich nach einem Jahr als Aufseher angeschafft: «Die Leute reden seither auf Augenhöhe mit mir.»

Im Sommer, wenn die Touristen am Neuenburgersee Ferien machen, hatte Balmer besonders viel zu tun. «Das ist Sisyphusarbeit.» Dann musste Balmer besonders viele Abfallsünder zurechtweisen und den Leuten erklären, wo sie campieren dürfen und wo nicht.

Warum Bagger hier sind

Die meisten Besucher der Grande Cariçaie sind laut Balmer aber Naturfreunde, die sich sehr wohl bewusst sind, dass sie sich in einem Naturschutzgebiet aufhalten. «Mit vielen ergeben sich interessante Gespräche.» Und auch den Naturfreunden kann Balmer manchmal noch eini- ges beibringen: Zum Beispiel dann, wenn ein Baggerfahrer im Naturschutzgebiet am Werk ist. «Solche Maschinen mitten in der Grande Cariçaie schockieren die Leute oft.» Sie meinten, dass etwas gebaut oder zerstört werde. Doch Balmer klärt in solchen Fällen jeweils auf: Wegen der Juragewässerkorrektion müssen die Bagger im Naturschutzgebiet über den Winter Erde abtragen, damit das Schilf dort wieder nachwachsen kann. Dadurch entsteht neuer Lebensraum für Amphibien und Reptilien, weiss der Aufseher. «In diesen Gebieten legen die Tiere ihren Laich.»

Derzeit führt Pascal Balmer seinen Nachfolger in die Arbeit als Aufseher in der Grande Cariçaie ein. Auf seine neue Stelle als Wildhüter in Freiburg freut sich Pascal Balmer sehr, denn als Jäger und ehemaliger Sportfischer hat er wieder mehr in diesen Bereichen zu tun. «Wildhüter war schon immer mein Bubentraum.»

Bedeutung: Von der Schutthalde zum Schutzgebiet

D ie Grande Cariçaie ist das grösste zusammenhängende See uferfeuchtgebiet der Schweiz. Der knapp 40 Kilometer lange Gürtel entlang des Neuenburgersees erstreckt sich über die beiden Kantone Freiburg und Waadt. «Früher war das Gebiet eine Schutthalde», sagt der abtretende Aufseher Pascal Balmer. «Die Gegend war vor allem für ihre Mücken und Zecken bekannt.» Im Jahr 2002 wurde die Stelle des Aufsehers geschaffen, und im Naturschutzgebiet wurden systematisch Schilder mit den wichtigsten Verhaltensregeln aufgestellt. «Die Besucher sind sich heutzutage viel bewusster, dass sie sich in einem Naturschutzgebiet aufhalten.»

Dass die Bedeutung der Grande Cariçaie zunimmt, zeigt auch der Umstand, dass die Kantone Freiburg und Waadt im letzten Jahr ei- ne zweite Aufseher-Stelle geschaffen haben. hs

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