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Im Notfall spielt das Alter keine Rolle

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Seit einem schweren Betriebsunfall, bei dem er beinahe sein Leben verlor, ist sich Georges von Vivis bewusst, wie essenziell erste Hilfe im Ernstfall sein kann. Er hat sich deshalb vorgenommen, die Fähigkeit, Menschenleben zu retten, zu erlernen und weiterzugeben. Vergangenes Wochenende fand nun unter von Vivis’ und Brigitte Balsigers Leitung zum ersten Mal der Nothelferkurs für Menschen über vierzig statt.

Besser reagieren

Acht Teilnehmer haben sich im Pavillon Dorfmatt in Muntelier zusammengefunden, um den «Phantomen», also den Menschennachbildungen aus Gummi, wieder Leben einzuflössen. Die Beweggründe für die Teilnahme am Kurs sind unterschiedlich: Die beiden Bäuerinnen Lina Kramer und Karin Lehmann wollen einerseits ihr Nothilfe-Wissen auffrischen, andererseits sind Landwirte seit neuestem dazu verpflichtet, jemanden mit guten Erste-Hilfe-Kenntnissen am Hof zu haben. Laut Lehmann ist dies wegen der Angestellten wichtig. «Aber auch mein Mann steigt jeden Morgen auf ein mehrere Meter hohes Silo – es kann immer etwas passieren, insbesondere wenn man älter wird», so die 55-jährige Galmizerin. Heidi Herren hatte einen schweren Fahrradunfall, bei dem sie mit dem Hubschrauber ins Inselspital geflogen werden musste. «In Zukunft wollen wir sicher sein, dass wir im Notfall richtig reagieren könnten», erklärt ihr Partner Jörg Franke.

Herzmassage im Stehen

 Marianne Veyre betreibt ein eigenes Kosmetikstudio in Kerzers. Bisher ist noch nichts geschehen – «aber auch bei mir kann plötzlich ein Kunde einen Herzinfarkt haben und vom Stuhl fallen», so Veyre. Sie hat ihren Führerschein vor 1977 gemacht – als der Nothelferkurs noch nicht obligatorisch war.

 Brigitte Balsiger ist technische Leiterin des Samaritervereins Muntelier. Sie hat schon unzählige Nothelferkurse geleitet. «Bei den Älteren ist es lebhafter, sie wirken aktiver mit, stellen mehr Fragen», sagt Balsiger. Tatsächlich kommt es zu angeregten Diskussionen, etwa darüber, ob man die als langsam empfundene Ambulanz tatsächlich rufen soll oder ob man den Verletzten nicht besser in Eigeninitiative zum nächsten Spital bringt, bevor er einem unter den Fingern wegstirbt. «Die Motivation ist hier grösser, weil die Teilnehmer den Kurs machen wollen, aber nicht müssen.»

Die Übungen an sich unterscheiden sich bei den über Vierzigjährigen nicht. Allenfalls lege man bei Knieproblemen eine dicke Wolldecke auf den Boden. Balsiger selbst hat Rückenprobleme: «Ich führe die Herzmassage im Stehen aus.»

Diese Nothelferkurse für alle über vierzig sollen in Zukunft regelmässig durchgeführt werden – Bedarf bestehe ja immer, so die Kursleiterin. Als Ansporn für den Kurs sieht die 48-Jährige, dass die Teilnehmer bei einem schwerwiegenden Unfall eine gewisse Sicherheit hätten und nicht gänzlich hilflos wären.

Erste Hilfe: Keine grosse Nachfrage nach Kursen

S eit 1973 ist der Samariterverein Muntelier eigenständig und zählt mittlerweile 21 aktive Mitglieder. Pro Jahr versuchen die Kurs- und die technischen Leiter zwei Nothilfekurse durchzuführen – die sie jedoch mangels Anmeldungen selten durchführen konnten. Zur Premiere des Nothelferkurses für Plusvierziger kamen acht Personen, sechs davon waren tatsächlich älter als vierzig. «Wir sind zufrieden, dass wir den Kurs überhaupt durchführen konnten», sagt Brigitte Balsiger vom Samariterverein Muntelier. Nebst erster Hilfe für die ältere Generation bietet der SV Muntelier auch Kurse für Notfälle bei Kleinkindern an. Des Weiteren führt er jeweils im Zusammenhang mit der Solennität Murten Nothelferkurse für Viertklässler durch. kf

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