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Im Sand den Spass wiedergefunden

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Sarah und Nadia Leuenberger sind in der Freiburger Tennisszene alles andere als Unbekannte. Jahrelang gehörten sie zu den besten Spielerinnen des Kantons, spielten mit dem TC Marly in der Nationalliga B und redeten bei Turnieren in der Region meist ein Wörtchen mit. «Aber irgendwann machte es uns keinen Spass mehr, regelmässig an Turniere zu gehen», sagt Sarah. «Ich spiele immer noch gerne und will keineswegs mit dem Tennissport abrechnen oder so.» Aber auf Ernstkämpfe haben die beiden Schwestern nur noch mässig Lust. Tatsächlich geht es auf Wettkampfstufe oft eher unentspannt zu und her. Tennisturniere sind nicht gerade als Hort der guten Laune und Ausgelassenheit bekannt. «Jeder wartet für sich alleine auf den nächsten Match. Im Spiel selbst kann es bei jedem knappen Ball zu Auseinandersetzungen kommen», so Nadia. «Natürlich will ich auch immer gewinnen, aber bei gewissen Spielerinnen geht es wirklich zu weit. Sie tun alles, um sich irgendwie den Sieg zu holen, notfalls versuchen sie es auch mit Schummeln.»

 Tatsachen, die jeder Spieler kennt. Tennis ist auf Amateurniveau, wo ohne Schiedsrichter gespielt wird, bei weitem nicht immer ein Sport für Gentlemen. Tatsachen, die die Geschwister Leuenberger dazu verleiteten, Neues auszuprobieren, und sie letztlich zum Beachtennis brachten.

 Bei Premiere gleich im Final

 Als im Rahmen des Wake’n’Jam in Murten vor drei Jahren ein Plauschturnier stattfand, spielte Sarah erstmals im Sand–und war begeistert. Nur zwei Wochen später nahm sie mit ihrer Schwester an den Schweizer Meisterschaften in Basel teil. Das Duo überstand vier Runden, schaffte es gleich in den Final. Obwohl Nadia in Basel zum ersten Mal überhaupt Beachtennis spielte. «Wir waren ebenfalls überrascht», gibt sie zu. «Wir hatten ja nicht einmal eigene Schläger. Zum Glück stand für Leute wie uns eine Kiste mit Schlägern bereit.»

Seither hat das Beachtennis das Tennis mehr und mehr aus ihrem Leben verdrängt. Ganz haben sie das herkömmliche Racket zwar noch nicht an den Nagel gehängt, aber das letzte Turnier liegt bei beiden fast ein Jahr zurück; Interclub spielen sie mittlerweile ebenfalls nicht mehr. Dafür haben sie das Beachtennis intensiviert. Jeden Donnerstag spielen sie zusammen in Bern, wo das Nationalkader, dem Nadia und Sarah angehören, im Beachvolleyball-Leistungszentrum trainiert. Zudem versuchen sie noch möglichst oft am Murtner Seeufer zu spielen.

 Duelle gegen Profis

Das grosse Plus des Beachtennis: die Atmosphäre. «Den Reiz macht aus, dass du als Team unterwegs bist, dass der soziale Rahmen stimmt», sagt Sarah–und gerät regelrecht ins Schwärmen: «Die Stimmung ist immer gut, in den Pausen wird zwischen den Gegnerinnen abgeklatscht, im Gegensatz zum Tennis mag man sich schöne Punkte gegenseitig gönnen. Alle sind ständig miteinander im Gespräch, es herrscht fast so etwas wie Ferienstimmung.»

Ferienstimmung hin, Spass her, gewinnen wollen Sarah und Nadia auch im Beachtennis. Sie haben sich Schritt für Schritt nach vorne gearbeitet. In der Schweiz gehören sie zur absoluten Spitze, in der Weltrangliste stossen sie beim nächsten Update erstmals in die Top 100 vor. Bis Ende Jahr soll es die Top 80 sein. Doch allmählich wird die Luft dünner. «In den Top 100 gibt es viele Profispielerinnen», sagt Nadia. Natürlich leben diese nicht von den Preisgeldern allein. Aber sie haben Sponsoren, leben davon, den Sport zu promoten und zu unterrichten. «Viele trainieren jeden Tag. In einigen Ländern ist der Sport sehr populär, in Italien oder Russland etwa.»

 WM in Moskau

Nadia und Sarah sind deshalb selbst ein wenig überrascht, dass sogar die weltbesten Spielerinnen nicht völlig ausser Reichweite sind. Als Nadia vor Wochen für einmal mit einer serbischen Partnerin antrat, trafen sie auf die Nummern 13 und 30 der Welt. Sie verloren nur knapp, hatten sogar Satzbälle.

Einzig an Erfahrung in den entscheidenden Punkten mangelt es den Freiburgerinnen noch. Doch sie arbeiten daran, dem entgegenzuwirken. Seit Anfang 2015 haben sie 28 Turniere bestritten. In Italien, in Frankreich, in Deutschland oder auch in Russland. Vor zwei Wochen gewannen sie gleich beide ITF-Turniere im französischen Moineville. Es waren Turniere der untersten der fünf internationalen Kategorien. In Zukunft wollen sie jeweils an Turnieren teilnehmen, die mindestens zur zweituntersten Kategorie gehören. Und sie werden an der WM in Moskau antreten, wo nicht nach Kategorien unterteilt wird, sondern sich alle Spielerinnen im selben Tableau befinden.

Hoffen auf Boom und Sponsoren

Einen nächsten Schritt nach vorne machen–das haben sich die Geschwister Leuenberger nicht nur in Sachen Resultate zum Ziel gesetzt. Das ständige Herumreisen kostet. Und egal, ob sie mit dem Auto oder mit dem Flugzeug unterwegs sind, ob sie bei befreundeten Spielerinnen übernachten oder im Hotel–bezahlen müssen sie bis jetzt alles selbst. Einen Trainingsanzug von Swiss Tennis und verbilligte Kleidung–mehr haben die beiden berufstätigen Murtnerinnen bisher nicht gekriegt. Das soll sich ändern. «Wir sind daran, ein Sponsorendossier zu erstellen, und werden gewisse Firmen und Privatpersonen kontaktieren», sagt Sarah. «Gerne würden wir zum Beispiel einmal in Aruba am grössten Turnier der Welt teilnehmen. Aber allein der Flug dorthin ist sehr teuer. Dafür brauchen wir Sponsoren.»

Weltweit ist das Beachtennis durchaus am Boomen. «Es stand sogar bereits zur Diskussion, ob die Sportart olympisch werden soll», sagt Sarah. In der Schweiz hingegen ist Beachtennis wenig bekannt. Wenn Leuenbergers in Murten mit ihren Schlägern im Sand stehen, sind sie fast immer die einzigen, alle anderen spielen Beachvolleyball. Eine Freiburger Beachtennisszene gibt es definitiv nicht. Mit Bern, Yverdon, Lugano und Chur existieren vier richtige Zentren. Zuversicht gibt den Schwestern das Beispiel Yverdon. «Dort geht es steil bergauf. Es zeigt, dass ein Boom entstehen kann, wenn man einen Plan hat und motivierte Leute am Werk sind», sagt Nadia.

 Potenzial zum Breitensport

Beachtennis hat durchaus das Potenzial, zum Breitensport zu werden. Es ist für Anfänger nicht so schwierig zu spielen wie Tennis. Und es ist günstig, braucht nicht viel Equipment. Ein Beachvolleyball-Feld mit einem Netz, das man auf 170 Zentimeter senken kann, zwei Rackets und ein Ball reichen bereits aus. «Aber es braucht nun in allen Regionen der Schweiz Leute, die die Promotion in die Hand nehmen. Leute, die beispielsweise diesen Sport auch an die Schulen bringen. Schliesslich steht fast in jeder Gemeinde ein Beachvolleyball-Feld», sagt Nadia.

Wären die Geschwister als Freiburger Pioniere denn nicht prädestiniert dafür, das selbst in die Hand zu nehmen? «Es würde mich sehr interessieren. Wenn sich andere motivierte Leute fänden und ein Sponsor sagen würde: ‹Ja, ich unterstütze dieses Projekt›, wäre ich sofort bereit mitzuhelfen. Ich würde gerne meinen Teil dazu beitragen, dass in der Schweiz ein Beachtennis-Boom entsteht», sagt Nadia. Noch ist das nicht mehr als ein Traum. Ein Traum, der zeigt, mit wie viel Begeisterung Nadia und Sarah Leuenberger beim Beachtennis am Werk sind.

«Die Stimmung ist immer gut. Im Gegensatz zum Tennis mag man sich schöne Punkte gegenseitig gönnen.»

Sarah Leuenberger

Beachtennis-Spielerin

«Wir hatten ja nicht einmal eigene Schläger. Zum Glück stand für Leute wie uns eine Kiste mit Schlägern bereit.»

Nadia Leuenberger

Beachtennis-Spielerin

Beachtennis

Ein Mix aus mehrerenSportarten

Beachtennis ist im weitesten Sinn eine Mischung aus Tennis, Badminton und Beachvolleyball. Gespielt wird auf Sand, das Feld hat dieselben Dimensionen wie beim Beachvolleyball. Das Netz ist mit 170 Zentimetern jedoch tiefer. Gezählt wird wie im Tennis, mit dem Unterschied, dass bei Einstand jeweils der nächste Punkt entscheidet. Im Gegensatz zum Tennis darf der Ball jedoch nicht auf den Boden prallen, ausserdem gibt es statt zwei Services nur einen. Gespielt wird grossmehrheitlich Doppel, Einzel wird nur an wenigen grossen Turnieren gespielt. Spielgeräte sind sogenannte Paddleschläger (Rackets ohne Saite) und druckarme Tennisbälle.fm

Zur Person

Zwei Geschwister aus Murten

Sarah Leuenbergerist 28 Jahre alt, wohnt in Murten und arbeitet mit einem 80-Prozent-Pensum bei der Luftwaffe in Bern. Nebenbei arbeitet die studierte Übersetzerin für ihre selbst gegründete Übersetzungsfirma.

Ihre SchwesterNadia Leuenbergerist 26-jährig und stammt ebenfalls aus Murten. Die Ernährungsberaterin wohnt während der Woche in Vevey und arbeitet dort in einem Vollzeitpensum bei einem grossen Nahrungsmittelkonzern.fm

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