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In alten Zeitungen schmökern

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Den Familiennamen eingeben und schauen, ob ein Vorfahre einmal in den «Freiburger Nachrichten» erwähnt worden ist – das ist im digitalen Archiv der Schweizerischen Nationalbibliothek möglich. Neu sind darin neben Ausgaben der «Freiburger Nachrichten» und «La Liberté» auch vergangene Ausgaben von «La Gruyère» aufgeschaltet. Somit ist das Archiv der grössten Freiburger Zeitungen komplett. Zumindest fast. Die von der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg erfassten Artikel der «Freiburger Nachrichten» reichen vom Jahr 1864 bis 2006. «Da die FN ab 2006 ein eigenes PDF-Archiv haben, haben wir zuerst die physischen Zeitungen gescannt», sagte Silvia Zehnder-Jörg, Abteilungsleiterin der KUB, an der gestrigen Medienkonferenz. Die Artikel der «Freiburger Nachrichten» seit 2006 möchte die KUB so bald als möglich auch noch digitalisieren. Einzelne Ausgaben fehlen im Archiv: so etwa die erste Ausgabe der FN von 1864. Damals erschien sie noch als «Freiburger Zeitung».

Über eine Million Seiten

Auch wenn diese Ausgabe fehlt, ist die Anzahl Seiten beachtlich, die in den letzten Jahren gescannt wurden: Total sind es rund 1,37 Millionen Seiten, die Historiker, Medienforscher und Interessierte durchsuchen können. Von den «Freiburger Nachrichten» sind 33 721 Ausgaben erfasst, was 364 588 Seiten entspricht. Der Service ist gratis. «Jeder darf forschen, ein Login braucht es nicht zwingend», sagte Silvia Zehnder-Jörg. Die KUB bietet gar Schulungen an, damit auch Archiv-Laien sich im Blätterwald zurechtfinden. Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 1,2 Millionen Franken. Die Nationalbibliothek übernimmt einen Fünftel davon, die Loterie Romande 500 000 Franken. Zudem beteiligt sich der Kanton Freiburg mit einem jährlichen Betrag sowie Sponsoren. «Ziel des Kantons Freiburg ist es, alle Zeitungen zu digitalisieren», so Silvia Zehnder-Jörg.

Westschweiz als Vorreiter

Gesetzlich ist die KUB verpflichtet, die Freiburger Zeitungen zu konservieren. Angefangen hat das Digitalisierungsprojekt 1999 mit «La Liberté». Die FN traten dem Projekt 2004 bei. 2012 hat schliesslich die Schweizerische Nationalbibliothek eine Initiative zur Digitalisierung lanciert. «Die gesamte Schweiz hat damit begonnen, ihre Presse zu digitalisieren», sagte Albert Noth, Präsident des Vereins für Konservierung, Digitalisierung und Valorisierung der Freiburger Zeitungen. Der Verein wurde 2012 gegründet. In den Deutschschweizer Kantonen sei das Projekt zuerst mit Skepsis betrachtet worden. Mit dem heutigen Bestand hat Freiburg deshalb bereits erledigt, was in anderen Kantonen noch ansteht. Gewisse Kantone haben sich entschieden, nur die Haupttitel für das digitale Archiv zu erfassen.

Wozu dieser jahrelange Aufwand? In der Zeitung ist die Geschichte der Region dokumentiert. Wenn Forscher durch die Seiten scrollen statt blättern, beschädigen sie die Originalausgaben nicht. Die Originale können also besser konserviert werden. Zudem sei der Zugang und die Suche schlicht einfacher, sagte Silvia Zehnder-Jörg. Sie demonstrierte an der Medienkonferenz, wie simpel die Suchfunktion des Archivs ist. Neu sind die einzelnen Artikel auswählbar statt die gesamte Zeitungsseite. Um die Artikel oder Ausgaben als PDF abzuspeichern, braucht es ein Login.

Kleinere Zeitungen folgen

Zusätzlich zu den drei Freiburger Haupttiteln möchte die KUB auch Ausgaben des «Murtenbieters» und des «Anzeigers von Kerzers» digitalisieren. «Der ‹Murtenbieter› ist sozusagen auf dem Weg von Bern nach Freiburg», sagte Yves Cirio, wissenschaftlicher Mitarbeiter der KUB. Denn die gescannten Ausgaben müssen vor der Publikation von der Schweizerischen Nationalbibliothek in ihrer Qualität geprüft werden. In den kommenden Wochen soll der «Murtenbieter» aufgeschaltet werden. «In drei Jahren soll das Projekt fertig sein», sagte Albert Noth.

Zum Archiv: www.e-newspaperarchives.ch

«Ziel des Kantons Freiburg ist es, alle Zeitungen zu digitalisieren.»

Silvia Zehnder-Jörg

Abteilungsleiterin KUB

Zahlen und Fakten

Tausende Seiten aus drei Jahrhunderten

Die Ausgaben von «La Gruyère» sind nun ebenfalls im Zeitungsarchiv der Schweizerischen Nationalbibliothek einsehbar. Insgesamt 16 712 Ausgaben oder 183 686 Seiten wurden dazu digitalisiert. Das sind Ausgaben aus den Jahren 1882 bis 2011. Von «La Liberté» sind Ausgaben von 1871 bis 2012 aufgeschaltet. Von ihr wurden 42 618 Ausgaben mit insgesamt 750 251 Seiten gescannt. Von den FN sind 33 721 Ausgaben oder 364 588 Seiten erfasst. Hinzu kommen Freiburger Zeitungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Insgesamt hat die Kantons- und Universitätsbibliothek so rund 1,37 Millionen Zeitungsseiten aufgeschaltet. Die digitalen Ausgaben der Freiburger Zeitungen des 19. Jahrhunderts, der «Freiburger Nachrichten» und «La Liberté» gehören zum internationalen Projekt Impresso. Diese Zusammenarbeit zwischen Schweizer und Luxemburger Wissenschaftlern ermöglicht eine Zeitungsrecherche über 200 Jahre.

sf

 

Arbeitsprozess

Vom Artikel zur PDF-Datei

Die alten Ausgaben der «Freiburger Nachrichten» sind zu Bänden gebunden. Um sie zu digitalisieren, müssen diese auseinandergenommen werden. «Nur so können wir Faltabdrücke beim Scannen verhindern», sagte Yves Cirio von der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg. Anschliessend werden die Seiten einzeln gescannt: Bei alten Ausgaben per Hand, neuere und robustere Seiten maschinell. Danach werden die Zeichen, also Buchstaben oder Satzzeichen, identifiziert – im älteren Deutsch entsprechen sie nicht den heutigen. Gleichzeitig muss die Zeitungsseite restrukturiert werden: Wo war welcher Artikel, wie gross und unter welchem Autor? Sobald die Zeitung digitalisiert ist, werden die Blätter wieder zusammengebunden und konserviert. Schliesslich prüft die Schweizerische Nationalbibliothek die Qualität der Dateien. Nach ihrer Zustimmung erscheint die Zeitung online, und Forschende können sie als PDF herunterladen.

sf

 

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